Liebenzeller Mission Schweiz

„Ich freue mich, wenn die Kirche zu mir kommt!“ Einmal im Monat fahren Frau N. aus unserer Gemeinde und ich zu Frau O. Die 90-jährige Frau O. kann nicht mehr zum Gottesdienst kommen. Ihr Rücken ist gekrümmt und ihr Gehör eingeschränkt. Doch ihr Geist ist noch sehr aktiv. Frau O. wohnt alleine in einem alten, japanischen, grossen Haus. Dazu gehören ein Garten und ein Stück Acker, auf dem sie bis heute Kartoffeln, Rettich, Spinat und anderes Gemüse anbaut. Sie bereitet dies nicht nur zu, sondern konserviert es auch, indem sie es einlegt oder einfriert. Einmal liess sie uns sogar selbst gedroschenen Sesam probieren. Jedes Mal, wenn wir kommen, gibt es nicht nur eine Tasse grünen Tee, sondern die verschiedensten, selbstgemachten Köstlichkeiten. Nachdem wir im Hauseingang unsere Schuhe ausgezogen haben und eine hohe Stufe in den Flur hinaufgestiegen sind, treten wir in das mit Strohmatten ausgestattete Wohnzimmer. Hier kniet Frau O. auf den Boden und verbeugt sich mit Händen und Gesicht bis zum Boden. Diese Verbeugung ist in Japan die höchste Ehrerbietung für einen Gast. Das erste Mal, als ich sie besuchte, dachte ich, das tut sie nur dieses erste Mal. Aber jedes Mal begrüsst sie uns mit dieser Ehrerbietung. Mir ist das gar nicht recht. Am liebsten würde ich – wie Petrus zu Kornelius – zu ihr sagen: «Steh auf! Ich bin auch nur ein Mensch.» Doch diese tiefe Verbeugung würde sie sich trotzdem nicht nehmen lassen. Nachdem wir gefragt haben, wie sie den letzten Monat erlebt hat, singen wir ein Lied aus dem Japanischen Gesangbuch. Dann lesen wir einen Abschnitt in der Bibel, ich gebe ein paar Impulse und anschliessend tauschen wir uns darüber aus. Frau O. ist rege dabei. Und ihr Gesicht strahlt, weil sie sich freut, dass sie zu JESUS gehört. Wenn sie aber aus ihrem Leben erzählt – ich könnte stundenlang zuhören – kommen ihr auch manchmal die Tränen, denn sie hat sehr viel Schweres erlebt. Eine ihrer Töchter fand im Teenageralter zum Glauben an Christus. Aber Frau O. war 60 Jahre lang vom Buddhismus und Shintoismus geprägt. Nach einem tragischen Vorfall in der Familie ermutigte sie die gläubige, inzwischen erwachsene Tochter, ihr Leben Liebe Missionsfreunde Kürzlich hat mir Jessica Meier aus Sambia am Telefon gesagt: „Ich fühle mich wohl an der Amano-Schule und weiss, dass ich am richtigen Platz bin, dort wo Gott mich haben will.“ Das hat mich sehr gefreut. Ich habe mich gefragt, ob ich auch weiss, dass ich am richtigen Platz bin. Gott hat mir bestätigt, dass er mich im Moment hier in meinem Umfeld gebrauchen will. Und wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie Gott auch schon gefragt, wo er Sie haben möchte? Können Sie sagen: „Ich weiss, dass ich am richtigen Platz bin!" Oft fragen wir uns, wie wir Gott dienen können. Gott hat uns allen Gaben geschenkt, mit denen wir IHM dienen dürfen, sei es im Inland oder Ausland. Die Fürbitte ist ein segensreicher Dienst, den wir in jedem Alter tun können. Lassen Sie sich von Gott gebrauchen beim Aufbau seines Reiches, sei es mit Beten, Geben oder Gehen. Die Missionare und wir danken Ihnen herzlich, dass Sie für uns beten. Mit freundlichen Grüssen Lisa Brönnimann Gottes Liebe weltweit Mit Gott von Mensch zu Mensch November 2018

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