Liebenzeller Mission Schweiz

Missionstraining? Vielmehr: Lebensschule! Fast drei Monate verbringe ich jetzt schon in Kanada. Es gäbe so viel zu berichten. Aber der Platz erlaubt mir leider nur, einen kleinen Einblick in mein Leben zu geben. Jeden Donnerstag bin ich für ein paar Stunden im Büro der First Baptist Church und helfe aus als Mädchen für alles… und nichts. Da kann es mal heissen, in einem Schrank Ordnung zu schaffen oder einfach Kaffee zu trinken und mit dem Pastor, der Sekretärin und wer sonst noch hereingeschneit kommt, Schwätzchen zu halten. Da geht immer etwas, besonders oft die Türklingel. Diese wird meistens von ein paar bestimmten „Streetguys“, Obdachlosen, benutzt. Pastor Gibbs ist sozusagen ihr bester Freund. In der grossen Stadt Toronto ist die FBC ein kleines Licht für diese verwahrlosten, entwurzelten und desillusionierten Menschen. Während viele Menschen den Kopf schütteln über diese oft komischen und abstossenden Obdachlosen, versucht Pastor Gibbs, sie mit Liebe und Würde zu behandeln. Er wünscht sich so sehr, dass die Kirche – nicht nur seine – ein Ort wird, an dem diese Männer und Frauen am Rande der Gesellschaft erfahren, was die Gemeinde, der Leib Jesu Christi wirklich ist: Die weit offenen Arme des Retters und Königs dieser Welt. Das beginnt im Kleinen. Eine Münze für den Bus, ein Gutschein für den McDonald‘s oder ein bisschen Arbeit um der Beschäftigung willen. Oder eine eigens für sie zubereitete warme Mahlzeit, so wie kürzlich. Die Klingel ging mehrmals, Pastor Gibbs ging hinaus, um mit den Streetguys zu reden. Irgendwann kam er zurück. „Ich habe ihnen eine Mahlzeit versprochen. Jessica kannst du Käsemakkaroni kochen?“ Nun, Käsemakkaroni war in dem Fall eine Fertigmischung, die nur noch aufbereitet werden musste. So stand ich also irgendwann um halb vier am Nachmittag in der Küche im Untergeschoss der Kirche und richtete alles Nötige her. Dann kamen sie. Zwei Männer und eine Frau. Mein erster persönlicher Kontakt mit Obdachlosen. Wie behandelt man solche Menschen? Wie spricht man sie an? Warum machte ich mir überhaupt so einen Kopf? Sind sie nicht Menschen, wie ich auch? Vielleicht mögen sie es einfach, wenn ich mich zu ihnen setze, rede und Zeit habe. Nun, das versuchte ich. Auch wenn die Konversation dann doch eher kurz und vor allem von einem redefreudigen Mann beherrscht wurde, der mich in Verlegenheit brachte mit seinen Fragen und Aussagen, war diese erste Erfahrung doch ein erster, wenn auch kleiner Liebe Missionsfreunde Für das neue Jahr habe ich folgenden Bibelvers für die LM Schweiz gezogen: „Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine grosse Belohnung hat.“ Hebräer 10.35 Dieses Bibelwort ist eine grosse Ermutigung für das kommende Jahr. Wenn wir auf das Weltgeschehen achten, könnten wir echt Angst kriegen. In vielen Ländern ist die politische Lage unstabil. Wem können wir da noch vertrauen? Wir dürfen auf Gott und sein Wort vertrauen. Gott meint es gut mit uns und bringt uns ans Ziel, wenn wir IHMvertrauen. Es freut uns, dass Priscilla Kunz in Japan und Jessica Meier bald in Sambia ihr Vertrauen auf Gott setzen und dort mithelfen, das Evangelium zu verkündigen. Im Vertrauen auf Gott gehen wir auch mit der LM Schweiz vorwärts und wir sind Ihnen von Herzen dankbar, dass Sie mit uns unterwegs sind. Wir wünschen Ihnen Gottes reichen Segen und dass Sie in jeder Situation auf Gott vertrauen können. Mit lieben Grüssen Lisa Brönnimann Gottes Liebe weltweit Mit Go von Mensch zu Mensch Januar 2018 Die First Baptist Church

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