Nie losgelassen

PAPUA-NEUGUINEA. Bil­ly hat es von Anfang an nicht leicht. Schon als Kind ent­wi­ckelt er sich zu einem „Bik­het“ (Stur­kopf). Er ist sel­ten zu Hau­se, son­dern meist auf den Stra­ßen sei­ner Hei­mat­stadt Bial­la auf der Insel West­neu­bri­tan­ni­en unter­wegs. Ein Lei­ter der ört­li­chen Kir­che nimmt sich sei­ner an und adop­tiert ihn. Doch der Segen, der dadurch in Bil­lys Leben kommt, wird nicht sofort sichtbar.

Bil­ly wird zum Klein­kri­mi­nel­len und Teil einer Gang, die immer wie­der Über­fäl­le begeht. Eines Tages wird er geschnappt und muss ins Gefäng­nis. Er bricht aus, flieht aufs Fest­land und schließt sich dort ande­ren Gangs an. Als sich die Lage in der Pro­vinz etwas beru­higt, kehrt er nach West­neu­bri­tan­ni­en zurück. Ein Pas­tor sucht immer wie­der den Kon­takt zu ihm und ermu­tigt ihn, sich ganz auf Jesus einzulassen.

Auf einem Jugend­camp beginnt der jun­ge Mann tat­säch­lich ein Leben als Christ. Doch die Freu­de währt nicht lan­ge: Er kann sich ein­fach nicht von sei­ner Gang und sei­ner alten Iden­ti­tät lösen. Der Pas­tor bleibt an Bil­ly dran und ver­mit­telt ihm einen Platz an der Bibel­schu­le in Gavu­vu – vor allem, um ihn von dem schlech­ten Ein­fluss fern­zu­hal­ten. In die­ser Zeit begeg­net Bil­ly erneut Jesus und folgt ihm nach. Heu­te ist er ver­hei­ra­tet, hat eine Fami­lie und arbei­tet als Jugend­pas­tor. Gott hat ihn nie los­ge­las­sen. Beson­ders am Her­zen lie­gen ihm sei­ne alten Gang-Freun­de, aber auch ande­re kri­mi­nel­le Jugend­li­che. Welch ein Pri­vi­leg, mit Men­schen wie Bil­ly die Zukunft der Jugend- und Gemein­de­ar­beit gestal­ten zu dür­fen. Kön­nen wir auch auf dei­ne Unter­stüt­zung durch Gebe­te und Gaben zählen?
Sebas­ti­an & Katha­ri­na Proß

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„Gottes Wort hat die Macht, Menschen zu verändern“

Klaus-Die­ter und Eri­ka Volz waren von 1993 bis 2009 als Mis­sio­na­re in Tai­wan tätig und arbei­ten seit 2009 unter Chi­ne­sen in Deutsch­land. Klaus-Die­ter lei­te­te vie­le Jah­re die Inter­kul­tu­rel­len Teams der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on und ist jetzt Teil des Teams „Mis­si­on und Inte­gra­ti­on“. Er ist als Mis­sio­nars­kind in Papua-Neu­gui­nea auf­ge­wach­sen. Eri­ka ist aus­ge­bil­de­te Bank­kauf­frau. Bei­de haben die Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on absol­viert. Sie haben zwei erwach­se­ne Kin­der. Wir haben ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Wie ist aktu­ell die Lage für Chris­ten in Chi­na: In letz­ter Zeit liest man ver­mehrt Berich­te dar­über, dass Chris­ten in Chi­na wie­der zuneh­mend bedrängt werden.
Die Bedrän­gung von Chris­ten ist meis­tens weni­ger in Bezug auf ihren Glau­ben zu sehen, son­dern betrifft ihre Hal­tung gegen­über der Regie­rung. Wer die Regie­rung kri­ti­siert oder sich nega­tiv über den Prä­si­den­ten äußert, bekommt Pro­ble­me. Gene­rell nimmt die Über­wa­chung in Chi­na stark zu. Daten wer­den über­all gesam­melt und mit­ein­an­der ver­knüpft. Es gibt in Chi­na ein „Sozi­al­kre­dit-Sys­tem“, das bereits in etli­chen Pro­vin­zen in Gebrauch ist Es han­delt sich um Ver­hal­tens­no­ten. Es soll Bür­ger dazu brin­gen, sich sozi­al vor­bild­lich zu ver­hal­ten und auf ande­re Rück­sicht zu neh­men. Wenn man Kon­takt zu regie­rungs­kri­ti­schen Per­so­nen oder „ille­ga­len reli­giö­sen Akti­vi­tä­ten“ (gemeint ist hier vor allem die in Chi­na ver­bo­te­ne Sek­te „Falun Gong“) hat, wirkt sich das nega­tiv aus auf den Punk­te­stand. Das könn­te sich in Zukunft auch auf Chris­ten bezie­hen. Wer Mit­glie­der von reli­giö­sen Sek­ten mel­det, erhält dage­gen Plus­punk­te. Wer vie­le Punk­te hat, ist ein vor­bild­li­cher Bür­ger und wird öffent­lich gelobt. Vie­le Bür­ger begrü­ßen das Punk­te­sys­tem. Alle möch­ten mehr Punk­te haben, um zu Mus­ter­bür­gern zu werden.
Vor eini­ger Zeit haben wir davon gehört, wie die Behör­de, die für den öffent­li­chen Frie­den zustän­dig ist, eine Grup­pe von Chris­ten auf­ge­sucht hat, die sich in einer Woh­nung zum Got­tes­dienst getrof­fen hat­te. Die Woh­nungs­be­sit­ze­rin sag­te beim Tür­öff­nen, dass sie bereit sei, dass sie nun gleich ver­haf­tet und abge­führt wird. Die Poli­zis­ten erkun­dig­ten sich, was die Grup­pe denn in der Woh­nung so macht. Die Chris­ten erklär­ten, dass sie sin­gen und beten – auch für die Regie­rung. Dar­auf­hin sag­ten die Poli­zis­ten: „Wenn es bloß das ist und Sie sogar für die Regie­rung beten, ist es kein Pro­blem.“ Sie zogen ein­fach wie­der ab. Das ist, nach allem, was wir hören, recht typisch. Pro­ble­me bekommt man vor allem, wenn man sich kri­tisch gegen­über dem Staat äußert.
Hier in Deutsch­land stel­len wir fest, dass die­ses The­ma in den chi­ne­si­schen Gemein­den zu Span­nun­gen führt. Man­che sind regie­rungs­loya­le Chris­ten, ande­re sind der Mei­nung, dass eine Loya­li­tät zur chi­ne­si­schen Regie­rung nicht ver­ein­bar ist mit dem christ­li­chen Glau­ben. Da gibt es häu­fig star­ke Diskussionen.

Schät­zun­gen spre­chen von rund 100 Mil­lio­nen Chris­ten in Chi­na. Hal­tet ihr das für realistisch?
Wir müs­sen sagen, dass wir das nicht wis­sen und nur spe­ku­lie­ren kön­nen. Aber grund­sätz­lich sind die­se Zah­len für uns schon vorstellbar.

Ihr bie­tet Bibel­krei­se für chi­ne­si­sche Stu­die­ren­de an und enga­giert euch in der chi­ne­si­schen Gemein­de in Karls­ru­he und dar­über hin­aus. Wie bekommt ihr Kon­takt zu den Menschen?
Mitt­ler­wei­le haben sich unse­re Auf­ga­ben­schwer­punk­te ver­än­dert. Klaus-Die­ter ist viel zu Pre­digt­diens­ten unter­wegs, lei­tet einen Män­ner­kreis für Deut­sche, die mit Chi­ne­sin­nen ver­hei­ra­tet sind, und ist in der Beglei­tung Ein­zel­ner im Ein­satz. Außer­dem ist er viel unter­wegs in ande­ren Gemein­den, um Got­tes­diens­te in chi­ne­sisch zu hal­ten. Eri­ka setzt sich in der „zwei­ten Gene­ra­ti­on“ ein, also für die Kin­der von nach Deutsch­land gekom­me­nen Chi­ne­sen. In der chi­ne­si­schen Gemein­de in Karls­ru­he arbei­ten wir ger­ne mit, gelei­tet wird sie aber von einem chi­ne­si­schen Pas­tor. Das ist auch gut so. Wir beglei­ten und bera­ten ger­ne im Hin­ter­grund und sehen unse­re Rol­le als Ermu­ti­ger und Ver­bin­der zwi­schen den Kul­tu­ren. Es ist mitt­ler­wei­le ein Netz­werk ent­stan­den, durch das sich die Leu­te gegen­sei­tig ein­la­den. Da müs­sen wir gar nicht viel tun. Die Stu­den­ten orga­ni­sie­ren offe­ne Aben­de zu Semes­ter­be­ginn und laden sich gegen­sei­tig ein. Im Raum Karls­ru­he sind die Ange­bo­te bekannt und kön­nen über das Inter­net gut gefun­den wer­den, so dass Inter­es­sier­te leicht zu uns finden.

Nehmt ihr ein mis­sio­na­ri­sches Anlie­gen bei den christ­li­chen Chi­ne­sen in Deutsch­land wahr?
Ja, auf jeden Fall. Vie­le wol­len etwas zurück­ge­ben, da sie sehr von Mis­si­on pro­fi­tiert haben. Im August gab es eine Mit­ar­bei­ter­schu­lung. Von 50 Per­so­nen äußer­ten zehn den Wunsch, in die Welt­mis­si­on ent­sandt zu wer­den. Vie­le haben eine gro­ße Moti­va­ti­on dazu.

Gibt es etwas, was Chi­ne­sen am christ­li­chen Glau­ben beson­ders überrascht?
Dass es einen Gott der Lie­be gibt, der jeden ein­zel­nen Men­schen sieht und alle Men­schen so annimmt, wie sie sind, ist für vie­le über­ra­schend und das begeis­tert sie. Uns selbst über­rascht immer wie­der, dass die meis­ten Chi­ne­sen über das Bibel­le­sen in Kon­takt mit dem christ­li­chen Glau­ben kom­men. Chi­ne­sen sehen die Bibel als Teil deut­scher Kul­tur an und sind der Mei­nung, dass sie sich damit befas­sen soll­ten, wenn sie zu uns nach Deutsch­land kom­men. Und dann erle­ben wir ein­fach, dass Got­tes Wort die Macht hat, Men­schen zu ver­än­dern. Wir soll­ten also mutig Bibeln in chi­ne­si­scher Spra­che an Chi­ne­sen in Deutsch­land weitergeben.

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Pray for Israel

Die men­schen­ver­ach­ten­de Grau­sam­keit auf Isra­el hält uns seit Sams­tag in Atem. Aus­ge­rech­net am Mor­gen des jüdi­schen Fes­tes Sim­chat Tora, dem Fest der „Freu­de über die Tora“ schlug die radi­kal-isla­mis­ti­sche Ter­ror­mi­liz Hamas zu. Genau an dem Tag, an dem die Wei­sung Got­tes gefei­ert wird. Die Tora-Rol­len wer­den von unse­ren jüdi­schen Geschwis­tern vol­ler Freu­de durch die Gebets­häu­ser getra­gen. Die heim­tü­cki­schen Anschlä­ge erin­nern an den Beginn des Jom-Kip­pur-Krie­ges am 6. Okto­ber 1973 (vor genau 50 Jah­ren!), als u.a. Ägyp­ten und Syri­en Isra­el an des­sen höchs­tem Fei­er­tag über­fie­len. Damit wird deut­lich: Ziel die­ser Angrif­fe ist „nicht nur“ ein Staat oder die bestimm­te Poli­tik eines Staa­tes, son­dern das Juden­tum selbst. Es geht erklär­ter­ma­ßen um die Ver­nich­tung des jüdi­schen Staates.

Ange­sichts des­sen muss Isra­el unse­re unein­ge­schränk­te Soli­da­ri­tät gel­ten, aber auch unse­re beten­de Ver­bun­den­heit: Als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ste­hen wir fest an der Sei­te Isra­els. Die aktu­el­len Gescheh­nis­se und Angrif­fe erschüt­tern uns und machen uns tief betrof­fen. Isra­el braucht jetzt drin­gend das welt­wei­te Gebet der Chris­ten. Die Inter­na­tio­na­le Christ­li­che Bot­schaft Jeru­sa­lem (ICEJ) schreibt: „Bit­te beten Sie, dass es der israe­li­schen Armee gelingt, den Angriff zu been­den, die Gei­seln zu befrei­en, damit nicht noch mehr Men­schen ster­ben und ver­letzt wer­den. Bit­te beten Sie, dass sich die His­bol­lah im Liba­non nicht am Krieg betei­ligt und die Paläs­ti­nen­ser im Kern­land Isra­els dem Auf­ruf, Isra­el anzu­grei­fen, nicht fol­gen.“ Die­sem Gebets­auf­ruf schlie­ßen wir uns an und bit­ten wei­ter, dass die Ver­miss­ten, von denen es bis­her noch kein Lebens­zei­chen gibt, gefun­den wer­den. Dass die Men­schen, die bereits befreit wur­den, Schwe­res erlebt haben, Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, Freun­de und Häu­ser ver­lo­ren haben, Trost erfah­ren. Dass die Regie­ren­den wei­se Ent­schei­dun­gen tref­fen. Herz­li­chen Dank für alle Fürbitte!

Dave Jar­setz, Missionsleiter

„Riesige Gastfreundschaft und Leidenschaft für Evangelisation und Mission“

Tobi­as Schu­ckert, Pro­fes­sor für Inter­kul­tu­rel­le Theo­lo­gie und Reli­gi­ons­wis­sen­schaft an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell, unter­rich­te­te im Som­mer zwei Wochen an der Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty in Sam­bia. Der Auf­ent­halt wur­de vom Deut­schen Aka­de­mi­schen Aus­tausch­dienst (DAAD) geför­dert. Er berich­tet, was ihm unver­ges­sen bleibt:

Tobi­as, wie kam es zu dei­nem Ein­satz in Sambia?
Lucas Weh­ner, Lei­ter des Inter­na­tio­nal & Mobi­li­ty Office der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell, orga­ni­siert alle Hoch­schul­part­ner­schaf­ten. Von ihm kam eine E‑Mail mit einer Anfra­ge von Mar­git Schwemm­le, Inte­rims­rek­to­rin der Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty of Zam­bia, ob nicht ein Dozent der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell für einen Som­mer­kurs nach Ndo­la kom­men könn­te. Anfangs zöger­te ich etwas, mei­ne Frau Sabi­ne hat mich dann sehr ermu­tigt, nach Sam­bia zu gehen ¬– was genau rich­tig war.

Was hast du an der Uni­ver­si­tät genau gemacht?
Mei­ne Haupt­auf­ga­be war es, für zwei Wochen einen Kurs „Bibli­sche Theo­lo­gie der Mis­si­on“ an unse­rer Part­ner­hoch­schu­le zu unter­rich­ten und mit den rund 80 sam­bi­schen Stu­den­ten auf dem Cam­pus zu leben. Neben­bei habe ich mit mei­ner Frau Sabi­ne und mei­nem Sohn Levi eini­ge Mis­sio­na­re und Pro­jek­te der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on sowie sam­bi­sche Got­tes­diens­te besucht. Natür­lich haben wir auch die Schön­hei­ten des Lan­des genos­sen. Sam­bia ist ein fas­zi­nie­ren­des Land!

Wodurch unter­schei­den sich das Stu­di­um und die Stu­den­ten in Sam­bia von Deutschland?
Das Stu­di­um unter­schei­det sich kaum von einem deut­schen Bache­lor­stu­di­um in Theo­lo­gie. Die Stu­den­ten sind eben­so enga­giert bei der Sache wie unse­re Stu­die­ren­den an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell. Eini­ge sind jedoch älter und haben bereits Erfah­run­gen als Pas­to­ren gesam­melt. Das prägt die Atmo­sphä­re und auch die Fra­gen. Der afri­ka­ni­sche Kon­text beein­flusst zusätz­lich die Inhal­te der Lehr­ver­an­stal­tun­gen. The­men wie Geis­ter­glau­be, Umgang mit Hexe­rei und natür­lich Armut sind in Sam­bia viel exis­ten­zi­el­ler als in Deutsch­land. Die Stu­den­ten haben außer­dem nicht so vie­le finan­zi­el­le Res­sour­cen zur Ver­fü­gung wie wir in Deutsch­land. Für mich war es neu, dass Stu­den­ten neben dem Stu­di­um noch ihre Gemü­se­bee­te pfle­gen, um immer wie­der auch für sich und ihre Fami­li­en Nah­rungs­mit­tel anzubauen.

Was hat dich bei dei­nem Auf­ent­halt am meis­ten überrascht?
Die groß­ar­ti­ge Gast­freund­schaft und Hilfs­be­reit­schaft der Sam­bier. Es ist ihr Lebens­stil, dass sie sich Zeit neh­men und für einen da sind. Alles wird geteilt, auch Zeit. Ich hat­te nie den Ein­druck, zur Last zu fal­len. Die Stu­den­ten haben eini­ges für uns orga­ni­siert, wie zum Bei­spiel Markt- und Got­tes­dienst­be­such. Und das ein­fach, um uns als Fami­lie eine Freu­de zu machen. Toll, wie unse­re Mis­sio­na­re die­se Hal­tung eben­so leben. Auch bei ihnen konn­te ich die­se Gast­freund­schaft und Hilfs­be­reit­schaft erle­ben und genießen.

Wie kam es zum Kon­takt zum DAAD?
Lucas Weh­ner hat­te die Idee, dass wir die­se Rei­se mit För­der­gel­dern bestrei­ten könn­ten. Also bewarb ich mich beim DAAD als Kurz­zeit­do­zent. Es war ein recht auf­wen­di­ger Pro­zess und hat eini­ges an Zeit gekos­tet. Aber wir sind dank­bar, dass wir als Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le Lie­ben­zell nun mit staat­li­chen Dritt­mit­teln geför­dert wur­den. Das ist für uns sehr wich­tig. Schließ­lich zeigt das, dass unse­re Arbeit auch von ande­ren Wis­sen­schaft­lern geschätzt und gewür­digt wird.

Was nimmst du aus Sam­bia mit?
Agnes Mamb­we, Pas­to­ren­frau aus Lusa­ka, hat uns Mais­mehl geschenkt, mit dem wir zu Hau­se den tra­di­tio­nel­len Mais­brei „Nshi­ma“ kochen konn­ten. Aber nicht nur das! Die Lei­den­schaft für Evan­ge­li­sa­ti­on und Mis­si­on der sam­bi­schen Stu­den­ten hat mich begeis­tert und das will ich mit­neh­men. Natür­lich auch die schon beschrie­be­ne Gast­freund­schaft als Lebens­stil. Men­schen sehen und sich Zeit neh­men für sie – das ist eine tol­le Eigen­schaft der Sam­bier, die ich ler­nen will.

Die Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty of Zam­bia befin­det sich in Ndo­la im Her­zen des „Kup­fer­gür­tels“, der Indus­trie­re­gi­on im Zen­trum von Sam­bia. Sie wur­de 1960 als „Bible Col­lege of Cen­tral Afri­ca“ gegrün­det. 1979 über­nahm die Evan­ge­li­sche Alli­anz Sam­bi­as die Trä­ger­schaft. 1981 erfolg­te die Umbe­nen­nung in „Theo­lo­gi­cal Col­lege of Cen­tral Afri­ca (TCCA)“. Im Jahr dar­auf began­nen die ers­ten Stu­den­ten mit Diplo­ma- und Bache­lor-Pro­gram­men in Theo­lo­gie. Seit 1988 wird zusätz­lich zum Theo­lo­gie­stu­di­um ein Abschluss für Reli­gi­ons­leh­rer an wei­ter­füh­ren­den Schu­len ange­bo­ten. Neue Mög­lich­kei­ten, eine staat­li­che Aner­ken­nung zu bekom­men, führ­ten zu einer Regis­trie­rung als pri­va­te Uni­ver­si­tät, und 2014/15 wur­de aus TCCA die „Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty“. 2018 wur­den alle ange­bo­te­nen Pro­gram­me vom sam­bi­schen Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um aner­kannt. Mar­git Schwemm­le, seit 2012 Mis­sio­na­rin in Sam­bia, lei­tet seit Mai über­gangs­wei­se die Einrichtung.