Segen statt Fluch

PAPUA-NEUGUINEA. Ende letz­ten Jah­res wur­de Eze­kiel krank. Er hat­te Magen­pro­ble­me und konn­te sein Essen nicht mehr rich­tig ver­dau­en. Der Neu­gui­neer nahm stark ab und wur­de immer schwä­cher. Im Kran­ken­haus konn­te man nichts für ihn tun. Die Ärz­te sag­ten, es sei eine Krank­heit, die mit sei­ner Her­kunft zusam­men­hän­ge. Das ist oft die Beschrei­bung dafür, dass aus ihrer Sicht Zau­be­rei im Spiel ist.

Eze­kiel und sei­ne Frau Ros­lyn gin­gen dar­auf­hin in ihre Hei­mat, um zu fas­ten und zu beten. Sie tra­fen sich täg­lich mit Gemein­de­mit­glie­dern ihrer Kir­che. Die­se leg­ten ihnen ans Herz: „Wer auch immer euch Böses tut: Betet für ihn, seg­net ihn.“ Eze­kiel war inzwi­schen sehr abge­ma­gert und schwach, aber das Paar ent­schied sich, wei­ter im Gebet zu kämp­fen. Kul­tu­rell gese­hen wäre es eigent­lich üblich, Rache zu üben an dem, der für die­ses Unheil ver­ant­wort­lich ist. Statt­des­sen bete­ten sie instän­dig wei­ter und bald dar­auf pas­sier­te das Wun­der: Eze­kiel wur­de gesund!
Die Fol­gen die­ser Gene­sung dür­fen wir erle­ben: Eze­kiel kam zu Kräf­ten, kann wie­der essen und sich um sei­ne Fami­lie küm­mern. Das Ehe­paar und ihre drei Kin­der set­zen sich mit sehr viel Hin­ga­be für Got­tes Reich ein und sind tra­gen­de Säu­len einer Gemein­de­grün­dung, die wir beglei­ten dür­fen. Ver­gan­ge­ne Woche haben sie einen wei­te­ren Kids­club gestar­tet und Eze­kiel hat die Jugend­ar­beit in ihrer Gemein­de übernommen.

Der Glau­be die­ser Fami­lie ermu­tigt auch uns: Gott ist am Wir­ken! Betet ihr mit, dass noch vie­le Men­schen in Papua-Neu­gui­nea Jesus als ihren leben­di­gen Herrn annehmen?
Manu­el & Chris­ti­na Feige

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Wie aus Rahab eine treue Leiterin wurde

Ein regel­rech­tes Oster­wun­der haben die Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re Manu­el und Chris­ti­na Fei­ge in den Armen­sied­lun­gen von Wewak in Papua-Neu­gui­nea erlebt. Dort brin­gen sie seit 2018 Men­schen am Ran­de der Gesell­schaft Got­tes Lie­be nahe. Sie schu­len Gemein­den in der sozi­al­mis­sio­na­ri­schen Arbeit, ertei­len Reli­gi­ons­un­ter­richt und unter­stüt­zen Gemein­den in der Kin­der- und Jugendarbeit.

Anfang die­ses Jah­res wur­de Manu­el Fei­ge und das ört­li­che Jugend­netz­werk von der Regie­rung ange­fragt, ein Cha­rak­ter­trai­ning anzu­bie­ten. „Das hilft der Regie­rung, jun­ge Erwach­se­ne mit gutem Cha­rak­ter ein­zu­stel­len. Gleich­zei­tig hilft es den Kir­chen, ihre Jugend geziel­ter zu schu­len“, sag­te Manu­el Fei­ge. Zusam­men mit eini­gen Jugend­lei­tern ent­warf er dazu ein Hand­buch. Anhand des­sen wur­de ein wöchent­li­ches Cha­rak­ter­trai­ning ange­bo­ten, was die Jugend­lei­ter selbst umset­zen. Das Pro­gramm kam sehr gut an. So kamen sechs Wochen lang diens­tags­mor­gens rund 40 Jugend­li­che zu die­sem Cha­rak­ter­trai­ning. Zusätz­lich bie­ten Chris­ti­na und Manu­el Fei­ge don­ners­tags­nach­mit­tags ein Jugend­lei­ter­kurs an, an dem etwa 25 Jugend­lei­ter teil­neh­men. „Es war schön zu sehen, dass an man­chen Tagen unse­re Stüh­le nicht aus­reich­ten und sich unter­schied­lichs­te Men­schen ver­netz­ten – sowohl christ­lich sozia­li­siert als auch Kirchenferne.“

Dabei bil­de­ten Chris­ti­na und Manu­el Fei­ge auch Rahab aus, eine hoch moti­vier­te Jugend­lei­te­rin einer städ­ti­schen Brü­der­ge­mein­de. Sie nahm an vie­len Ange­bo­ten der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Wewak teil, sog die Trai­nings­in­hal­te regel­recht auf und setz­te sie meist sofort um. „Wir beglei­te­ten sie auf dem Weg zu einer cha­ris­ma­ti­schen, treu­en Lei­te­rin“, sag­te Manu­el Feige.

An Ostern traf sich Rahabs Jugend­grup­pe mit 30 Teil­neh­mern zu einem Jugend­abend. Weil die Sehn­sucht, mehr von Jesus zu hören, so groß war, beschlos­sen sie spon­tan, das Tref­fen mit­hil­fe eini­ger Müt­ter auf meh­re­re Tage aus­zu­deh­nen. So wur­de aus einem Jugend­abend ein Jugend­wo­chen­en­de. Rahab konn­te dabei das Evan­ge­li­um klar wei­ter­ge­ben, wor­auf­hin sich 14 Jugend­li­che für ein Leben mit Jesus entschieden.

4300 Besucher beim Pfingstmissionsfest

BAD LIEBENZELL. Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on möch­te agi­ler und fle­xi­bler wer­den. Dadurch erhofft sich das Mis­si­ons­werk mehr Fle­xi­bi­li­tät, Rele­vanz, Reich­wei­te und Wachs­tum. Das gab Mis­si­ons­lei­ter Dave Jar­setz beim Pfingst­mis­si­ons­fest in Bad Lie­ben­zell bekannt. Zu der Ver­an­stal­tung unter dem Mot­to „Himmel:Reich“ kamen 4.300 Besu­che­rin­nen und Besu­cher in das gro­ße Missionszelt.

Es gebe vie­le span­nen­de Anfra­gen aus Län­dern, von Part­nern sowie von den über 350 Stu­die­ren­den, „die wir aktu­ell gar nicht gut bedie­nen kön­nen. Auch Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern, die viel­leicht nicht in unser klas­si­sches Anstel­lungs­mo­dell pas­sen, wol­len wir eine Chan­ce geben. Wir set­zen auf mehr Fle­xi­bi­li­tät, damit wir als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on leben­dig blei­ben und wei­ter mis­sio­na­risch wir­ken können.“

Die Lang­zeit­mis­si­on und die Arbeit in den bewähr­ten Ein­satz­län­dern ste­hen wei­ter­hin im Fokus. Man sei aber offen für Ein­satz­ge­bie­te und Part­ner­schaf­ten, die zum Kurs des Mis­si­ons­werks pas­sen. So prüft man alter­na­ti­ve Anstel­lungs­mo­del­le, bei denen Men­schen in ihrem Beruf vor Ort in den Ein­satz­län­dern aktiv wer­den kön­nen. Der Kurz­zeit­be­reich bleibt eine „super­gu­te Ergän­zung, die wir ger­ne aus­bau­en wollen“.

Ers­te Ver­än­de­run­gen zeich­nen sich bereits ab. So star­tet man eine Arbeit in Nord­ma­ze­do­ni­en mit einem Part­ner, der unter Alba­nern wirkt – einer der größ­ten uner­reich­ten Volks­grup­pen Euro­pas. Ein jun­ges Ehe­paar hat den ers­ten Lie­ben­zel­ler Start-Up-Wett­be­werb gewon­nen und die Türen nach Grie­chen­land auf­ge­sto­ßen. Zudem sei man im Gespräch mit einem Ehe­paar, das beruf­lich in Deutsch­land ange­stellt blei­ben möch­te, aber gleich­zei­tig die mis­sio­na­ri­sche Arbeit in Spa­ni­en unter­stüt­zen will. Das sei ein wei­te­res kon­kre­tes Bei­spiel dafür, wie sich Beru­fung, Beruf und Mis­si­on heu­te auf neue Wei­se mit­ein­an­der ver­bin­den las­sen. „Wir brin­gen Schwung in unse­re Arbeit, machen unse­re Ange­bo­te attrak­ti­ver und star­ten in neue Ein­satz­ge­bie­te. Wir hören genau hin, wohin Gott uns füh­ren möch­te und was der nächs­ten Gene­ra­ti­on wich­tig ist, und gestal­ten unse­re Ange­bo­te danach. Mit Men­schen von außen, neu­en Part­nern und Unter­stüt­zern ent­wi­ckeln wir uns weiter.“

„Him­mel­reich gleicht einem Sech­ser im Lotto“

„Das Him­mel­reich ist wie ein Sech­ser im Lot­to. Es zu fin­den, hat etwas zu tun mit Momen­ten des Glücks, des Frie­dens und der Erfül­lung.“ Die­se Ansicht ver­trat Chris­ti­an Ceco­ni, Direk­tor der Ber­li­ner Stadt­mis­si­on, in sei­ner Pre­digt. Seit 2020 lei­tet er die Stadt­mis­si­on mit rund 1.300 Haupt­amt­li­chen und über 2.000 Ehrenamtlichen.
Um das Reich Got­tes zu errei­chen, benö­tigt es Hin­ga­be und per­sön­li­chen Ein­satz. Der Theo­lo­ge ver­wies dabei auf das bibli­sche Gleich­nis vom Schatz im Acker, in dem ein Mann alles gibt, um den Fund zu erwer­ben. Und wie der Kauf­mann, der eine Per­le fin­det und alles ein­setzt, um sie zu erwer­ben, so hat Gott alles getan, um die Men­schen zu fin­den und zu gewin­nen. Jesus habe die­ses Gleich­nis von der Per­le auch des­halb erzählt, weil er genau­so wir­ke: Per­len ent­ste­hen, wenn Muscheln Fremd­kör­per – sprich Ver­let­zun­gen – mit Perl­mutt umge­ben. So hand­le auch Jesus Chris­tus: Er umge­be Ver­let­zun­gen mit Lie­be und wol­le sie in Schön­heit ver­wan­deln. Das Leben erhal­te die­se Schön­heit, wenn Jesus Men­schen fin­de und sie mit sich selbst, mit ande­ren und mit Gott versöhnt.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on fast 17.000 Spen­den­be­schei­ni­gun­gen aus­stel­len. Das gab der kauf­män­ni­sche Geschäfts­füh­rer Tho­mas Haid bekannt. Bis­lang sind ins­ge­samt rund 30 Pro­zent der in die­sem Jahr benö­tig­ten Spen­den eingegangen.

„Christ­li­che Schu­len sind gegen­wär­tig eines der mis­sio­na­rischs­ten Projekte“

Die Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le Lie­ben­zell möch­te eine christ­li­che Leh­rer­aus­bil­dung star­ten. „Wir haben nicht nur einen gro­ßen Fach­kräf­te­man­gel, son­dern auch einen gro­ßen Leh­rer­man­gel in unse­rem Land, der in den nächs­ten Jah­ren noch viel dra­ma­ti­scher wer­den wird“, sag­te Rek­tor Vol­ker Gäck­le. Davon sind auch die rund 160 frei­en christ­li­chen Schu­len betrof­fen. Die­se erle­ben gegen­wär­tig einen gro­ßen Zulauf. Sie könn­ten wesent­lich mehr Kin­der auf­neh­men, wenn sie genü­gend Leh­re­rin­nen und Leh­rer fin­den wür­den. In Baden-Würt­tem­berg kön­nen künf­tig Absol­ven­ten eines Bache­lor­stu­di­en­gangs mit Bezug zu einem Grund­schul­fach mit einer Nach­qua­li­fi­zie­rung direkt Leh­rer in Schu­len in frei­er Trä­ger­schaft werden.

Der neue Stu­di­en­gang soll auch für den Direkt­ein­stieg ins öffent­li­che Schul­we­sen von Baden-Würt­tem­berg qua­li­fi­zie­ren: „Wir wol­len den Stu­die­ren­den die­ser Leh­rer­aus­bil­dung so vie­le Zukunfts­per­spek­ti­ven wie mög­lich eröff­nen.“ Dazu wer­den zwei wei­te­re Lehr­räu­me und ein bis zwei neue Deutsch-Pro­fes­su­ren benö­tigt. „Alles in allem rech­nen wir mit einem Finanz­be­darf von knapp einer Mil­li­on Euro. Eine hal­be Mil­li­on Euro haben wir bereits zuge­sagt oder gespen­det bekom­men. Bis Ende Okto­ber müs­sen es 700.000 Euro sein, damit wir grü­nes Licht für den Start geben können.”
Vol­ker Gäck­le gab außer­dem bekannt, dass die Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le für das kom­men­de Stu­di­en­jahr bis­lang 89 Bewer­bun­gen für die Bache­lor­stu­di­en­gän­ge und sie­ben für die Mas­ter­stu­di­en­gän­ge erhal­ten hat. Das ent­spre­che in etwa dem Stand vom ver­gan­ge­nen Jahr um die­se Zeit.

Beim Pfingst­mis­si­ons­fest wur­den auch 80 Kurz­zeit­mit­ar­bei­ter aus­ge­sandt und acht Mis­sio­na­re ver­ab­schie­det. Zudem wur­den zwei neue Mit­ar­bei­ter ordi­niert, also öffent­lich zum Dienst an Wort und Sakra­ment beru­fen. Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de das Fest vom Kin­der­mu­si­ker Mike Mül­ler­bau­er, einem Gos­pel­chor aus Öster­reich sowie der Band voll:danken aus Was­ser­trü­din­gen. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher konn­ten außer­dem aus rund 20 ver­schie­de­nen Par­al­lel-Pro­gram­men wählen.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist mit rund 250 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in rund 30 Län­dern eine der gro­ßen evan­ge­li­schen Mis­si­ons­ge­sell­schaf­ten in Deutschland.

Pfingstmissionsfest zum Thema „Himmel:Reich“

BAD LIEBENZELL. Zum Pfingst­mis­si­ons­fest lädt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on am Sonn­tag, 8. Juni in das Groß­zelt auf ihrem Gelän­de in Bad Lie­ben­zell ein. Start ist um 10 Uhr mit einem Got­tes­dienst. Die Pre­digt wird Chris­ti­an Ceco­ni hal­ten. Er ist Direk­tor der Ber­li­ner Stadt­mis­si­on, die Koope­ra­ti­ons­part­ner der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on für die Gemein­de­grün­dun­gen in Ber­lin ist.

Neben der Fei­er des Pfingst­fests ste­hen Berich­te von Mis­sio­na­ren der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on über ihre welt­wei­te Arbeit im Zen­trum der Ver­an­stal­tung. Mit dabei sind unter ande­rem Mis­sio­na­re aus Mala­wi, Ecua­dor und Japan. Das Pfingst­mis­si­ons­fest steht in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Himmel:Reich“. Ins­ge­samt wer­den rund 4000 Besu­cher erwar­tet. Mit dabei sind auch der Kin­der­mu­si­ker Mike Mül­ler­bau­er, ein Gos­pel­chor aus Öster­reich sowie die Band voll:danken.

Die Besu­cher kön­nen aus rund 20 ver­schie­de­nen Par­al­lel-Pro­gram­men wäh­len. Neben theo­lo­gi­schen Refe­ra­ten gibt es auch inter­ak­ti­ve Angebote.

Für Kin­der und Jugend­li­che fin­det ein extra Pro­gramm statt. Im „Fami­li­en­haus“ gibt es span­nen­de Ange­bo­te bis zur 6. Klas­se und eine Eltern-Klein­kind-Lounge. Jugend­li­che ab Klas­se 7 sind ein­ge­la­den zur „Power­bar“, dem Extra­pro­gramm für Teens.

Ein gro­ßer Teil der Pro­gram­me kann auch im Live­stream ver­folgt wer­den, für vie­le Pro­gramm­punk­te wird eine Über­set­zung in Eng­lisch angeboten.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist mit rund 250 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in rund 30 Län­dern eine der gro­ßen evan­ge­li­schen Mis­si­ons­ge­sell­schaf­ten in Deutsch­land. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu der Ver­an­stal­tung gibt es im Inter­net unter www.liebenzell.org/pmf.

„Gott will mit dir Geschichte schreiben“

BAD LIEBENZELL. Rund 1500 kamen zum 51. Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen in das Mon­bach­tal bei Bad Lie­ben­zell im Nord­schwarz­wald. Sie fei­er­ten, bete­ten, kamen mit Mis­sio­na­ren ins Gespräch und nah­men an Work­shops und Semi­na­ren teil. Ver­an­stal­ter waren die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, die Christ­li­chen Gäs­te­häu­ser Mon­bach­tal sowie der Süd­deut­sche und Süd­west­deut­sche Jugend­ver­band „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC). Mot­to in die­sem Jahr war „Okay, let’s go!“.

Felix Unger, Gemein­de­grün­der der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Spa­ni­en, ver­glich das Leben mit Gott mit einem Wett­lauf, bei dem man immer wie­der mit ver­schie­de­nem Bal­last vom Ziel abge­hal­ten wer­de, die zu Fall­stri­cken wer­den könn­ten. Dies könn­ten über­mä­ßi­ger Kon­sum von Social Media oder Com­pu­ter­spie­len, fal­sche Bezie­hun­gen oder Por­no­gra­fie sein. Felix Unger ermu­tig­te die Jugend­li­chen, in allem Gott zu ver­trau­en: „Ich möch­te dich moti­vie­ren. Geh mit Gott an den Start. Er kann ent­we­der dei­ne Las­ten weg­neh­men oder er trägt sie.“ Er selbst habe sich durch den Glau­ben an Gott noch­mals ganz anders ken­nen­ge­lernt: „Ich habe her­aus­ge­fun­den, dass ich Talen­te in mir tra­ge, von denen ich gar nichts wuss­te“, so Felix Unger. Das Wun­der­ba­re am christ­li­chen Glau­ben sei, dass Gott durch Jesus Chris­tus den Men­schen eine per­sön­li­che Bezie­hung anbie­te: „Jesus liebt dich unglaub­lich, erwar­tet dich und will mit dir zusam­men sein.“ Chris­tus sei der Voll­ender des Glau­bens: „Wenn wir uns klar­ma­chen, dass Jesus in unse­rem Leben gegen­wär­tig ist, gibt uns sei­ne Freu­de und Lie­be neue Kraft.“

Luca Eichel, Gemein­de­grün­der der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Frank­furt, sag­te, dass vie­le Men­schen das Gefühl haben, nie­man­dem wirk­lich wich­tig zu sein: „Jeder hat die Sehn­sucht, für jeman­den wich­tig zu sein. Ich glau­be, dass Gott die­se Sehn­sucht in uns gelegt hat.“ Des­we­gen schmer­ze es, wenn man in Situa­tio­nen kom­me, nicht gebraucht zu wer­den. Für Gott sei jeder Mensch wich­tig. Die meis­ten Leu­te sei­en auf der Suche, wer sie sind und wie sie glück­lich wer­den. „Gott sehnt sich danach, jedem ein­zel­nen zu begeg­nen und ihnen sei­ne tie­fe Lie­be zu zei­gen. Die­se Geschich­te schreibt Gott immer noch und will sie durch dich schrei­ben.“ Die Bibel sei voll von Geschich­ten, wie Gott mit ganz nor­ma­len Men­schen Geschich­te schreibt: „Er will durch dich dei­ne Klas­se, dei­nen Ort, dei­nen Sport­ver­ein errei­chen. Er wünscht sich, dass du dabei bist, weil er Gro­ßes vorhat.“

Mit beim Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen dabei war auch der Sän­ger Pro­mi­se of the Lord. Er spiel­te eini­ge sei­ner Lie­der, berich­te­te aus sei­nem Leben und sprach über sei­ne Moti­va­ti­on, christ­li­che Musik zu machen.

Im Lau­fe des Wochen­en­des gab es 15 Semi­na­re, Work­shops und Krea­tiv­an­ge­bo­te wie Song­wri­ting. Inhalt­li­che Semi­na­re setz­ten sich mit Beru­fung, psy­chi­scher Gesund­heit, Gebet oder Ent­schei­dun­gen tref­fen aus­ein­an­der. Zum täg­li­chen Pro­gramm beim Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen gehör­te die Mög­lich­keit, gemein­sam in der Bibel zu lesen und ein Büh­nen­pro­gramm mit ver­schie­de­nen Showeinlagen.

Den Abschluss der drei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung bil­de­te wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch ein Spon­so­ren­lauf über einen Hin­der­nis­par­cours durch Was­ser, Sand und Matsch. Der Erlös des Laufs von mehr als 33.000 Euro kommt kari­ta­tiv-sozia­len Pro­jek­ten in Ban­gla­desch zugu­te. Dort wer­den unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer unterstützt.

Das ers­te Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen fand 1974 statt. Das nächs­te Tref­fen fin­det vom 15. bis 17. Mai 2026 statt.

„Französisch ist die schönste Sprache – nach Schwäbisch!“

Anne­gret und Albrecht Hen­ge­rer waren über 35 Jah­re mit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on im Ein­satz, zunächst ab 1989 in der Gemein­de­grün­dung in der Normandie/Frankreich und ab Som­mer 2017 in Burun­di. Sie unter­stütz­ten die dor­ti­ge Gemein­de durch Pre­dig­ten und Schu­lun­gen sowie durch admi­nis­tra­ti­ve und seel­sor­ger­li­che Beglei­tung. Vor sei­ner Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on war Albrecht Diplom-Ver­wal­tungs­wirt (FH). Anne­gret ist gelern­te Kran­ken­schwes­ter. Jetzt gehen sie in den Ruhe­stand und bli­cken auf ihre Arbeit zurück.

Albrecht, wie bist du Mis­sio­nar geworden?
Albrecht Hen­ge­rer: Ich bin mit 15 Jah­ren zum Glau­ben gekom­men. Das hat mein Leben so ver­än­dert, dass ich ein­fach davon erzäh­len muss­te, in der Jugend­grup­pe und dann auch in der Gemein­de. Zunächst war es mir wich­tig, zu Hau­se in Hes­sig­heim bei Lud­wigs­burg, wo ich auf­ge­wach­sen bin, Mis­sio­nar zu sein. Mein Vater war Land­wirt und Wein­gärt­ner und hat zu mir gesagt: „Kerl, du musst was Rich­ti­ges ler­nen.“ Und so wur­de ich Diplom-Ver­wal­tungs­wirt. Aber irgend­wann hat mir Gott deut­lich gesagt, dass ich jetzt in die Welt gehen soll, um von ihm zu erzäh­len: „Mach eine Aus­bil­dung, damit du fähig dazu wirst.“ So kam ich nach Bad Lie­ben­zell ins dama­li­ge Theo­lo­gi­sche Semi­nar. Von der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on war ich zunächst für Japan vor­ge­se­hen, um dort als Ver­wal­tungs­lei­ter zu arbei­ten. Aber Gott woll­te es anders. So kam ich 1989 nach Frank­reich in die Nor­man­die nach Avran­ches. Auch dort habe ich neben­bei viel Ver­wal­tungs­ar­beit erle­digt. Aber mei­ne Haupt­auf­ga­be war es, Gemein­den zu grün­den. Das habe ich 25 Jah­re lang gemacht. Wir haben prak­tisch bei null ange­fan­gen und erst eine klei­ne Haus­kreis­ge­mein­de und dann eine Gemein­de aufgebaut.

Ihr seid dann nach Burun­di gewech­selt. Was ist für dich der Haupt­un­ter­schied zwi­schen der Mis­si­ons­ar­beit in Frank­reich und in Afrika?
Albrecht Hen­ge­rer: In Frank­reich galt es als Tabu, über den Glau­ben zu spre­chen. Das war nur mit Freun­den oder Bekann­ten mög­lich und zu bestimm­ten Gele­gen­hei­ten, in Not­la­gen, wenn es in der Fami­lie Krank­heit oder Tod gab. Oder wenn die Sor­gen zu groß wur­den, baten die Fran­zo­sen manch­mal um ein Gebet, und so kamen wir immer wie­der ins Gespräch. In Burun­di braucht man dage­gen nur drei Minu­ten, um mit jeman­dem über den Glau­ben zu reden. Da wird man sofort gefragt, wo man zum Beten hin­geht. In Burun­di gehört der Glau­be fast zur Kul­tur. Dort muss man die Chris­ten schu­len, dass der Glau­be tie­fer geht. In Frank­reich dage­gen ist die Ent­schei­dung für den christ­li­chen Glau­ben eine tief­grei­fen­de Sache.

Anne­gret, wie hast du die kul­tu­rel­len Unter­schie­de zwi­schen Frank­reich und Burun­di erlebt?
Anne­gret Hen­ge­rer: Eigent­lich war Frank­reich eine gute Vor­be­rei­tung für Burun­di. Zum Bei­spiel ist die Wohl­fühl­di­stanz in Frank­reich schon gerin­ger als in Deutsch­land und Küss­chen als Begrü­ßung wer­den ganz nor­mal. Die­se Nähe hat uns gehol­fen, auf die Burun­dier zuzu­ge­hen. Trotz­dem gab es in Burun­di neue Her­aus­for­de­run­gen, in Bezug auf was „Frau“ tut oder nicht tut. Ich fand es scha­de, dass Pfei­fen ein abso­lu­tes Tabu war. Auch mei­ne Rol­le als Ehe­frau muss­te sich anpas­sen. Gut fand ich den Rat, sol­che Erfah­run­gen als „anders“ wahr­zu­neh­men und nicht als gut oder schlecht einzuordnen.

Frank­reich gilt als schwie­ri­ges Missionsland.
Albrecht Hen­ge­rer: Ja, das sehe ich auch im Ver­gleich zu Afri­ka. Der Kon­ti­nent gilt für vie­le als klas­si­sches Mis­si­ons­ge­biet, das mer­ken wir auch am Spen­den­auf­kom­men. Dabei ist der Mis­si­ons­be­darf in Frank­reich viel höher, weil es dort weni­ger Chris­ten gibt. Es gibt zwar for­mal vie­le Katho­li­ken, aber vie­le wol­len von Kir­che und Glau­ben nichts wis­sen. Das Wis­sen um den christ­li­chen Glau­ben nimmt enorm ab, dage­gen bezeich­nen sich in Burun­di schät­zungs­wei­se 90 Pro­zent der Men­schen als Chris­ten und es ist selbst­ver­ständ­lich, über sei­nen Glau­ben zu spre­chen. In Frank­reich kos­tet die Mis­si­ons­ar­beit viel mehr Überwindung.

Wie kam es zum Wech­sel nach Burun­di? Weil dort auch Fran­zö­sisch gespro­chen wird?
Albrecht Hen­ge­rer: Wir hat­ten bei­de von Gott den Ein­druck bekom­men, dass wir unse­re Auf­ga­be – ich war damals Lei­ter des Mis­si­ons­teams und der Gemein­de – wech­seln soll­ten. In die­se Über­le­gung hin­ein kam die Anfra­ge der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, ob ich als fran­zö­sisch spre­chen­der Ver­wal­tungs­fach­mann unse­re angli­ka­ni­sche Part­ner­kir­che in Burun­di unter­stüt­zen könn­te, gera­de als „älte­rer Jahr­gang“. Ich war damals 56 Jah­re alt und soll­te zunächst nur für ein Jahr nach Afri­ka gehen, weil man nicht wuss­te, wie wir das als Euro­pä­er schaf­fen wür­den. Dar­aus sind dann aber fast acht Jah­re geworden.

Anne­gret Hen­ge­rer: In Burun­di enga­gier­ten wir uns in der regio­na­len und natio­na­len Ehe- und Frau­en­ar­beit. Außer­dem hat­te ich die Mög­lich­keit, Deutsch­un­ter­richt für Stu­den­ten zu geben, was sehr viel Freu­de gemacht, aber auch sehr viel Kraft gekos­tet hat.

Was waren die Höhe­punk­te eurer Missionsarbeit?
Albrecht Hen­ge­rer: Jede Gemein­de­grün­dung – wo vor­her nichts war und dann eine Gemein­de ent­stan­den ist – war für uns ein Höhe­punkt. Der größ­te Höhe­punkt war 2010 die Mit­grün­dung der Evan­ge­li­schen Alli­anz in Frank­reich. Dort haben sich 2.400 Gemein­den zusam­men­ge­schlos­sen: Pfingst­ler, Cha­ris­ma­ti­ker und Evan­ge­li­ka­le wie wir. Und das ist ein wun­der­ba­rer Segen gewor­den. Vie­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen evan­ge­li­ka­len Strö­mun­gen sind dadurch been­det wor­den und haben zur Zusam­men­ar­beit geführt. Und es war natür­lich ein abso­lu­ter Höhe­punkt, wenn Men­schen mit oft stark athe­is­ti­schem Hin­ter­grund zu einem leben­di­gen Glau­ben gefun­den haben. Es war bewe­gend zu sehen, wie die­se dann zu star­ken Stüt­zen in den neu­en Gemein­den wur­den. Das war für mich so das Größte.

Wie hat sich aus dei­ner Sicht die Mis­si­ons­ar­beit in den letz­ten 35 Jah­ren verändert?
Albrecht Hen­ge­rer: Als wir in Frank­reich anfin­gen, gab es zunächst kei­nen rich­ti­gen Plan: „Grün­det ein­fach Gemein­den in Gegen­den, wo es noch kei­ne gibt.“ Und dann hat man mich und mei­ne Frau ein­fach in der Stadt abge­setzt und gesagt: „So, schaut euch das alles ein­mal an und macht was.“ Das war mei­ne Arbeits­be­schrei­bung, ganz kurz und kna­ckig. Heu­te denkt man dar­über nach, ein Team von Mis­sio­na­ren mit unter­schied­li­chen Bega­bun­gen zu bil­den und aus­zu­sen­den. Aber vie­le Teams schei­tern, weil es an Abstim­mung und einer kla­ren Visi­on fehlt, was sie errei­chen wol­len. Aber ich schät­ze sowohl die Team­ar­beit als auch die Tat­sa­che, dass ich oft allein gear­bei­tet habe. Wir haben uns für Team­ar­beit auf Distanz ent­schie­den. Das bedeu­te­te, dass etwa alle 40 Kilo­me­ter ein Mis­sio­nar­s­ehe­paar sta­tio­niert war. So konn­ten wir inner­halb einer Stun­de beim ande­ren sein und ihm bei bestimm­ten Ver­an­stal­tun­gen hel­fen. Wir haben auch gemein­sam Gemein­den gegrün­det. Zuerst waren alle in der ers­ten Gemein­de, dann sind eini­ge weg­ge­zo­gen, haben die zwei­te Gemein­de gegrün­det und sind dann wie­der weg­ge­zo­gen, um die drit­te Gemein­de zu grün­den. Die­se Team­ar­beit auf Distanz hat sehr gut funk­tio­niert, weil jeder auch ein Stück weit Gemein­den nach sei­nen Vor­stel­lun­gen grün­den konn­te. Am Ende sind es die glei­chen Gemein­den gewor­den, inter­es­san­ter­wei­se mit den glei­chen Schwie­rig­kei­ten und Stärken.

Wie sehen nun eure Plä­ne für den Ruhe­stand aus?
Albrecht Hen­ge­rer (lacht): Ich habe schon drei Ange­bo­te. Aber wir wol­len wie bis­her dar­auf hören, was Gott mit uns vor­hat, damit wir das rich­ti­ge Ange­bot fin­den, das zu uns passt und wo wir wirk­li­chen nütz­lich sein kön­nen. Das Enga­ge­ment wird alters­be­dingt bedäch­ti­ger sein, aber dafür kön­nen wir unse­re Erfah­run­gen ein­brin­gen. Fest steht bis­her nur, dass ich am 1. Juni offi­zi­ell in den Ruhe­stand gehe. Und so wie es jetzt aus­sieht, wer­de ich noch ein hal­bes Jahr ehren­amt­lich für die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on tätig sein, um sie bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen zu vertreten.

Anne­gret, und was hast du dir für dei­nen Ruhe­stand vorgenommen?
Anne­gret Hen­ge­rer: Ich möch­te erst ein­mal nicht mehr als Frau eines Pas­tors wahr­ge­nom­men wer­den. Ich möch­te ein­fach mehr Frei­raum haben, um Din­ge zu tun, die mir Freu­de machen. Da bin ich gera­de dabei, mich zu sor­tie­ren. Das geht vom Stri­cken übers Klöp­peln bis zum Rei­ten und Gleitschirmfliegen.

Was wür­det ihr jun­gen Men­schen raten, die Mis­sio­nar wer­den wollen?
Anne­gret Hen­ge­rer: Als wir jung waren, dach­ten wir, als Christ müs­se man sich immer zurück­neh­men. Ich habe dann aber die Erfah­rung gemacht, dass Gott gera­de in den Din­gen gehol­fen hat, die ich ein­fach ange­fan­gen habe und die mir Freu­de gemacht haben.

Muss man für die Mis­si­ons­ar­beit sprach­be­gabt sein?
Albrecht Hen­ge­rer: Nein, über­haupt nicht! In Spra­chen war ich eine tota­le Nie­te. Wegen Fran­zö­sisch bin ich sogar sit­zen­ge­blie­ben. Beim Abitur habe ich zu Gott gebe­tet: „Bit­te nie wie­der Fran­zö­sisch in mei­nem Leben!“ Er hat mir dann zehn Jah­re Zeit gelas­sen – und dann bin ich in die Sprach­schu­le gegan­gen und fin­de heu­te, dass Fran­zö­sisch die schöns­te Spra­che der Welt ist – nach Schwä­bisch. Und mit Afri­ka war es ähn­lich. Ich hab zu Anne­gret gesagt, wir las­sen uns über­all hin­schi­cken, nur nicht nach Afri­ka – und heu­te sind wir so begeis­tert von Afri­ka. Also Gott macht es gut. Er rüs­tet dich aus, auch wenn ich das Wort blöd fin­de. Aber ich habe das ein­fach immer wie­der gemerkt, gera­de, als ich Team­lei­ter war. Plötz­lich hat­te ich die Fähig­kei­ten, Team­lei­ter zu sein. Natür­lich habe ich mich wei­ter­ge­bil­det, aber mei­ne Grund­ein­stel­lung hat­te sich geän­dert. Als ich dann mehr als Bera­ter in Afri­ka tätig war und mehr mit Men­schen sehr intim über ihren Glau­ben gespro­chen habe, hat Gott mir das geschenkt. Natür­lich kann man sich wei­ter­bil­den, aber Gott weiß letzt­lich, was ich kann. Und er benutzt mich dann so, wie er mich braucht. Und er benutzt mich auf die­se Wei­se. Ich mache zum Bei­spiel ger­ne Wit­ze, auch in der Pre­digt. Und die Men­schen haben das sehr genos­sen. Also Gott benutzt jede Fähig­keit, um es rich­tig zu machen. Und als ich zur Lie­ben­zel­ler Mis­si­on kam, dach­te ich, der Mis­si­ons­berg ist der Berg der Hei­li­gen, da pas­se ich nicht hin. Aber Gott hat mir dann gezeigt, dass ich da nicht rein­pas­sen muss, son­dern dass er einen Plan für mein Leben hat und mich so gebrau­chen will, wie ich bin. Und ich glau­be, das hat er jetzt mein gan­zes Leben lang getan. Und dadurch konn­te ich Frucht brin­gen, dadurch sind Men­schen zum Glau­ben gekom­men und durch mei­ne Art, die Gott mir gege­ben hat, gewach­sen. Ich bin sehr froh, dass zum Bei­spiel in Avran­ches in der Nor­man­die jetzt jemand an mei­ne Stel­le getre­ten ist, der eine ganz ande­re Art hat. Und ich habe mich sehr gefreut, dass die Gemein­de ihn so ange­nom­men hat und jetzt mit ihm weiterwächst.

Wie hat sich dei­ner Erfah­rung nach das Bild von Mis­si­on verändert?
Albrecht Hen­ge­rer: Wir sind jetzt seit 42 Jah­ren in der Mis­si­on. Als wir anfin­gen, hieß es bei uns im Dorf: „Der will nur nicht arbei­ten, der wird Mis­sio­nar.“ Dann kam der gro­ße Vor­wurf, Mis­sio­na­re sind Kul­tur­zer­stö­rer. Und als dann die Fern­seh­se­ri­en anfin­gen mit Men­schen, die ins Aus­land gehen, um sich dort eine neue Exis­tenz auf­zu­bau­en, wur­den wir bewun­dert. Und als wir in den letz­ten Jah­ren in Deutsch­land zu Besuch waren, kamen jun­ge Men­schen auf uns zu und sag­ten: „Ihr seid ein ech­tes Vor­bild für uns, weil ihr schon so lan­ge in der Mis­si­on seid. Wir gehen jetzt auch.“ Es hat also ein Wan­del statt­ge­fun­den, was den Blick auf die Mis­si­on angeht. Die Arbeit und die Metho­den ändern sich, aber mei­ne Bot­schaft ist die­sel­be geblie­ben. Gott hat mich lang­sam ver­än­dert, aber ich bin immer authen­tisch geblie­ben. Es ist nur die Gesell­schaft, die die Din­ge anders inter­pre­tiert. Und jetzt, kurz vor dem Ruhe­stand, wer­den wir irgend­wie geschätzt als Mis­sio­na­re. Das ist mir fremd, weil ich eigent­lich als Mensch geschätzt wer­den möch­te und nicht wegen mei­nes Berufes.

Anne­gret Hen­ge­rer: Ich habe die Erfah­rung gemacht, dass Gott mich manch­mal in Auf­ga­ben hin­ein­ge­stellt hat, die eigent­lich zu groß für mich waren, dass er mir dann aber auch die Gabe und die Fähig­keit gege­ben hat, dem gerecht zu wer­den. Zum Bei­spiel habe ich ein­mal drei Jah­re lang die Ton­tech­nik bei einer Kon­fe­renz am Misch­pult betreut, was ich eigent­lich gar nicht kann.

Albrecht Hen­ge­rer: Sie hat das bes­ser gemacht als ich, der das sonst immer gemacht hat.

Anne­gret Hen­ge­rer: Wich­tig ist, dass wir ein­fach offen blei­ben für unse­re per­sön­li­che Bezie­hung zu Gott. Dass Gott in uns wir­ken kann, dass er mei­nen Cha­rak­ter ver­än­dern kann. Und dann kann ich strah­len, dann kann ich Licht und Salz sein. Und ja, da muss­te ich man­ches ler­nen in mei­nem Leben und ler­ne immer noch.

XXL-Erlebniswelt, eine zündende Idee und ein Lach-Motorrad

BAD LIEBENZELL. Zu den Kin­der­mis­si­ons­fes­ten kamen am 24. und 25. Mai rund 5000 Besu­cher nach Lie­ben­zell (Nord­schwarz­wald). Die bei­den Fes­te wur­den an zwei Tagen mit iden­ti­schem Pro­gramm im Groß­zelt der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on durch­ge­führt und gel­ten als eine der größ­ten christ­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der im deutsch­spra­chi­gen Raum. In die­sem Jahr stand das Fes­ti­val unter dem Mot­to „Die zün­den­de Idee“. Seit mehr als 90 Jah­ren ver­an­stal­tet die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on Kindermissionsfeste.

Das Pro­gramm beim Kin­der­mis­si­ons­fest war eine bun­te Mischung: Mal san­gen die Kin­der fet­zi­ge Lie­der mit der Band und den Tanz­kids der Pforz­hei­mer Stadt­mis­si­on, mal hör­ten sie gebannt zu, dann lach­ten sie schal­lend auf. Zum Bei­spiel, als in einem Thea­ter­stück von einem „Mar­me­la­den-Lama“ die Rede war oder die Schau­spie­ler ein „Lach-Motor­rad“ aus­pro­bier­ten. Das Stück wur­de extra für die Ver­an­stal­tung ent­wi­ckelt. Es war ein Zusam­men­spiel von Live-Ele­men­ten mit Schau­spie­lern auf der Büh­ne und Video-Ein­spie­lern, die an gro­ßen LED-Wän­den gezeigt wur­den. Stu­die­ren­de der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell führ­ten es auf.

Kin­dern „Gott auf neue Art und Wei­se nahe­zu­brin­gen“, war das Ziel der Ver­an­stal­tung, sag­te Ruth Her­mann, die Lei­te­rin des Kin­der­mis­si­ons­fes­tes. Als Schwer­punkt ging es in die­sem Jahr um das The­ma Licht: „Jesus hat uns auf­ge­for­dert, ein Licht in der Welt zu sein. Wir wol­len die Kin­der ermu­ti­gen, selbst ein Licht für ihre Freun­de, Geschwis­ter oder Klas­sen­ka­me­ra­den zu sein, indem sie sich für sie ein­set­zen, wenn sie benach­tei­ligt wer­den, oder ande­ren von ihrem Glau­ben weitersagen.“

Kin­der­re­fe­ren­tin Sarah Göh­rig sag­te, dass es auf der Erde viel Dun­kel­heit gebe: „Es ist dun­kel, wenn Men­schen sich strei­ten oder lügen.“ Dun­kel­heit tren­ne die Men­schen von Gott. „Aber Gott hat die Men­schen nicht ver­ges­sen. Er liebt sie auch mit ihren Feh­lern und ihrer Dun­kel­heit.“ Es sei Got­tes „zün­den­de Idee“ gewe­sen, sei­nen Sohn Jesus auf die Erde zu schi­cken und so selbst Mensch zu wer­den: „Wo Jesus ist, da ist Licht. Er kommt in die Dun­kel­heit, um die Welt hell zu machen.“

An einer XXL-Erleb­nis­welt mit 80 Sta­tio­nen konn­ten sich die Kin­der in der Mit­tags­pau­se aus­to­ben oder krea­tiv sein: Nin­ja- und Ent­de­cker-Par­cours, Dun­kel­haus, Lebend­ki­cker, Bäl­le­bad-Dis­co, Auto­p­ar­cours, Klet­ter­berg oder „Mega-Bau­stel­le“ mit meh­re­ren tau­send Holz­klöt­zen. Beson­ders zum Stau­en brach­te ein „Licht­la­bor“. Dort konn­ten die Kin­der ler­nen, wie ein Pris­ma funk­tio­niert, ver­schie­de­ne Far­ben­bril­len aus­pro­bie­ren oder mit einem Lava-Vul­kan aus Brau­se­ta­blet­ten experimentieren.

Mit dabei waren auch Mis­sio­na­re aus dem Aus­land und aus Deutsch­land. Sarah und Tobi­as Zins­er berich­te­ten von ihrer Arbeit im „Hoff­nungs­haus“ in Bad Lie­ben­zell. „Dort leben geflüch­te­te Men­schen und Deut­sche gemein­sam in einem Haus und hel­fen sich gegen­sei­tig“ so Tobi­as Zins­er. Der­zeit sei­en dies zwei deut­sche Fami­li­en, sechs geflüch­te­te Fami­li­en und meh­re­re WGs mit Sin­gles aus Deutsch­land und ande­ren Län­dern. Die Flücht­lin­ge bekom­men Unter­stüt­zung beim Spra­cheler­nen, bei Behör­den­gän­gen oder durch Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung. Sarah Zins­er sag­te, dass sie mit ihrer Arbeit hel­fen möch­te, „dass Deut­sche und Geflüch­te­te sich ken­nen­ler­nen und viel­leicht sogar Freun­de wer­den. Und wir wün­schen uns, dass sie auch Jesus ken­nen­ler­nen, der ihnen auch hel­fen möchte.“

Die Mehr­zahl der Kin­der kam mit ihren Kindergottesdienst‑, Jung­schar- oder Pfad­fin­der-Grup­pen zum Fest nach Bad Lie­ben­zell, eini­ge auch zusam­men mit ihren Fami­li­en. Die meis­ten Besu­cher reis­ten aus Baden-Würt­tem­berg, Hes­sen und Bay­ern an. Rund 200 ehren­amt­li­che Hel­fe­rin­nen und Hel­fer machen das Fest möglich.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist welt­weit mit rund 250 Mit­ar­bei­tern in rund 30 Län­dern aktiv und enga­giert sich in Gemein­de­grün­dung, theo­lo­gi­scher Aus­bil­dung, huma­ni­tä­rer Hil­fe und Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit. Sie ist eines der größ­ten evan­ge­li­schen Mis­si­ons­wer­ke im deutsch­spra­chi­gen Raum. Die nächs­ten Kin­der­mis­si­ons­fes­te fin­den am 9. und 10. Mai 2026 statt.

1300 Jugendliche zu 51. Teenagermissionstreffen erwartet

BAD LIEBENZELL. Vom 30. Mai bis 1. Juni wer­den rund 1300 Jugend­li­che zum Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen (TMT) im Mon­bach­tal bei Bad Lie­ben­zell (Nord­schwarz­wald) erwar­tet. Drei Tage lang haben die Teil­neh­mer die Mög­lich­keit, neben Sport‑, Musik- und Akti­ons­an­ge­bo­ten mit Mis­sio­na­ren ins Gespräch zu kom­men, gemein­sam Got­tes­diens­te zu fei­ern und zu beten. Zum Abschluss der Ver­an­stal­tung steht am Sonn­tag­nach­mit­tag ein Spon­so­ren­lauf auf dem Pro­gramm, des­sen Erlös kari­ta­tiv-sozia­len Pro­jek­ten in Ban­gla­desch zugutekommt.

Das Mot­to in die­sem Jahr lau­tet „Okay, let’s go!“. Das Fes­ti­val fin­det die­ses Jahr zum 51. Mal statt.

Ver­an­stal­ter des Tref­fens sind die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, der Süd­deut­sche und Süd­west­deut­sche Jugend­ver­band „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC) sowie die Christ­li­chen Gäs­te­häu­ser Mon­bach­tal. Die Teil­neh­mer über­nach­ten in Zel­ten. Kurz­fris­ti­ge Anmel­dun­gen für die Kom­plett-Teil­nah­me oder Tages­ti­ckets sind noch unter www.teenagermissionstreffen.de möglich.

Kindermissionsfeste erwarten Tausende Besucher

BAD LIEBENZELL. Zum Kin­der­mis­si­ons­fest lädt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on am Sams­tag, 24. Mai und Sonn­tag, 25. Mai nach Bad Lie­ben­zell im Nord­schwarz­wald ein. Ins­ge­samt wer­den rund 4500 Besu­cher erwar­tet. Das Kin­der­mis­si­ons­fest ist eine der größ­ten christ­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der im deutsch­spra­chi­gen Raum und wird seit mehr als 90 Jah­ren ver­an­stal­tet. Das Pro­gramm ist an bei­den Tagen identisch.

Der Ein­tritt ist frei, eine Anmel­dung über www.kimife.de ist aber erforderlich.

Das Mot­to lau­tet in die­sem Jahr „Die zün­den­de Idee“. Auf die Kin­der war­tet ein span­nen­des Pro­gramm mit einem Thea­ter­stück, Geschich­ten aus der Bibel, fet­zi­gen Lie­dern und Mis­sio­na­ren aus aller Welt. In der Mit­tags­pau­se gibt es eine gro­ße Erleb­nis­welt-Spiel­stra­ße mit rund 80 Sta­tio­nen. Der Beginn der Ver­an­stal­tung ist um 10 Uhr. Das Ende ist gegen 15:45 Uhr geplant. Ziel­grup­pe sind Kin­der von der ers­ten bis zur fünf­ten Schul­klas­se. Mehr als 200 Ehren­amt­li­che machen die Fes­te möglich.

Benefiz-Event bringt 30.000 Euro für Bangladesch

BAD LIEBENZELL / SCHWAIGERN. Rund 120 Sport­le­rin­nen und Sport­ler haben am 12. April bei der fünf­ten „Mis­sio Cross Chall­enge“ Stand heu­te mehr als 30.000 Euro für benach­tei­lig­te Men­schen in Ban­gla­desch erlau­fen oder erra­delt. Das Bene­fiz-Event führ­te über eine Stre­cke von 80 Kilo­me­tern von Bad Lie­ben­zell nach Schwai­gern. Die zurück­ge­leg­te Stre­cke konn­ten die Sport­ler selbst wäh­len und alle fünf Kilo­me­ter ein- und aussteigen.

Zum ers­ten Mal waren in die­sem Jahr auch Rad­fah­rer zuge­las­sen. Mit 55 Per­so­nen war knapp die Hälf­te der Teil­neh­mer mit dem Fahr­rad unter­wegs. Ins­ge­samt gab es 18 Läu­fer und 21 Rad­fah­rer, die sich die kom­plet­te Stre­cke vor­nah­men. Die ande­ren leg­ten Stre­cken zwi­schen fünf und 70 Kilo­me­tern zurück. Kos­ten­lo­se „Mis­sio-Cross-Taxis“ brach­ten sie zurück zur Start­sta­ti­on oder wei­ter zu einer neu­en. Mit dabei war auch wie­der Maria­na, eine jun­ge Frau im Roll­stuhl, die schon mehr­mals an der „Mis­sio Cross Chall­enge“ teil­ge­nom­men hat.

Tho­mas Haid, Kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, zog ein posi­ti­ves Fazit: „Wir hat­ten noch nie so vie­le Teil­neh­mer, noch nie so gutes Wet­ter und noch nie so einen hohen Spen­den­er­lös. Ich bin begeis­tert und dank­bar für den Tag.“

Den Spon­so­ren­lauf rich­te­te die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on zusam­men mit der Lie­ben­zel­ler Gemein­schaft Schwai­gern und der Jugend­ar­beit „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC) in Schwai­gern aus. Spon­so­ren, die die Sport­ler im Vor­feld gesucht hat­ten, spen­de­ten pro gelau­fe­ne Kilo­me­ter einen zuvor ver­ein­bar­ten Betrag für die Arbeit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Ban­gla­desch. Damit wer­den unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer unter­stützt, in denen Kin­der aus benach­tei­lig­ten Fami­li­en eine qua­li­fi­zier­te Schul­bil­dung und ein neu­es Zuhau­se bekom­men. Die lang­jäh­ri­gen Ban­gla­desch-Mis­sio­na­re Regi­ne und Micha­el Kest­ner berich­te­ten den Teil­neh­mern nach dem Ziel­ein­lauf von ihrer Zeit in dem süd­asia­ti­schen Land. Die konn­ten sich dort bei einer gro­ßen Nudel­par­ty stär­ken und über ihre Erleb­nis­se auf der Stre­cke aus­tau­schen. So berich­te­te ein Rad­fah­rer, dass er einen dop­pel­ten Durch­stich im Rei­fen hat­te, aber kein Flick­zeug bei sich trug. Zufäl­lig sei ein Mann zur Stel­le gewe­sen, der den plat­ten Rei­fen schnell und fach­män­nisch repa­rier­te, so dass der Rad­fah­rer sicher sein Ziel erreich­te – ein „Engel“ zur rech­ten Zeit am rich­ti­gen Ort.