Betet für Bangladesch!

Die Situa­ti­on in Ban­gla­desch ist nach den gewalt­sa­men Pro­tes­ten gegen die Regie­rung mit meh­re­ren hun­dert Toten nach wie vor ange­spannt. Unse­re Part­ner vor Ort haben uns instän­dig um Gebets­un­ter­stüt­zung gebe­ten, die wir ger­ne an unse­re Mis­si­ons­freun­de wei­ter­ge­ben möchten.

Die bis­he­ri­ge Pre­mier­mi­nis­te­rin ist nach dem wach­sen­den Druck abge­tre­ten und geflo­hen. Die aktu­ell auf­ge­heiz­te und chao­ti­schen Lage wirkt sich lei­der auch auf Min­der­hei­ten aus. Dazu gehö­ren in Ban­gla­desch auch die Chris­ten, die etwa ein hal­bes Pro­zent der Bevöl­ke­rung aus­ma­chen. Weil in den Wir­ren der letz­ten Wochen und Tage schon eini­ge Kir­chen und Häu­ser von Chris­ten zer­stört wur­den, sind unse­re Part­ner vor Ort natür­lich in Sor­ge, die­se Aggres­si­on könn­te sich vergrößern.

Des­halb bit­ten wir euch drin­gend um Mit­hil­fe im Gebet und der Für­bit­te für unse­re Schwes­tern und Brü­der in Ban­gla­desch, eben­so für unse­re Team­lei­ter­fa­mi­lie in der Haupt­stadt Dha­ka, mit der wir im engen Kon­takt ste­hen. Ihnen geht es den Umstän­den ent­spre­chend gut und aktu­ell sehen wir kei­ne Not­wen­dig­keit zu einer Eva­ku­ie­rung. Wir bit­ten euch auch um Für­bit­te für die neu­for­mier­te Über­gangs­re­gie­rung, dass unser all­mäch­ti­ger Gott sie lei­tet in der Beru­hi­gung der Bevöl­ke­rung und Neu­ord­nung der poli­ti­schen Füh­rung des Landes.

Herz­li­chen Dank für alle Gebetsunterstützung.

Zum Segen für andere werden

Zur­zeit sind 61 jun­ge Men­schen in Bad Lie­ben­zell, die mit unse­rem Pro­gramm impact-mis­si­on einen mehr­mo­na­ti­gen Ein­satz in Ecua­dor, Frank­reich, Kana­da, Öster­reich, Sam­bia und den USA machen wer­den. Dort arbei­ten sie zum Bei­spiel in christ­li­chen Schu­len, füh­ren evan­ge­lis­ti­sche Aktio­nen durch, hel­fen in sozi­al­mis­sio­na­ri­schen Pro­jek­ten, in Camps oder in der Gemeindegründung.

Auf dem Mis­si­ons­berg wer­den sie wäh­rend der „Pre­pa­ra­ti­on Days“ auf ihren Ein­satz vor­be­rei­tet. Die­se Tage die­nen dazu, sich näher ken­nen­zu­ler­nen und sich durch Mit­ar­bei­ter der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on auf die kul­tu­rel­len Gege­ben­hei­ten des Ein­satz­lan­des einzustimmen.

Wir wün­schen allen impact­lern, dass Gott sie seg­net und zum Segen für vie­le Men­schen wer­den lässt.

Hilfsaktion Flutopfer in Burundi

Dank der groß­zü­gi­gen Unter­stüt­zung von Mis­si­ons­freun­den aus Deutsch­land konn­ten wir rund 250 Fami­li­en in Burun­di mit Hilfs­pa­ke­ten ver­sor­gen: Reis, Öl, Klei­dung, Schu­he, Hygie­ne­pro­duk­te etc.

Unser Not­hil­fe­pro­gramm für Burun­di, Mala­wi und Sam­bia läuft wei­ter. Bit­te unter­stützt die Men­schen in Afri­ka. Herz­li­chen Dank!!!

Alle Infos: www.liebenzell.org/nothilfe-afrika

„Wenn Jesus im Zentrum ist, läuft auch das Drumherum“

Seit 2008 ist Eve­lyn Theu­rer in Frank­reich. Ihr Herz­schlag ist: „Men­schen mit der guten Bot­schaft von Jesus Chris­tus bekannt zu machen und Chris­ten zu unter­stüt­zen, ihren Platz ein­zu­neh­men und ihren Auf­trag aus­zu­füh­ren“. Dies tut sie in den regel­mä­ßi­gen und viel­fäl­ti­gen Ange­bo­ten der Gemein­de „La Bon­ne Nou­vel­le“ (Die Gute Nach­richt) in La Roche-sur-Yon, in der sie seit 2018 mit­ar­bei­tet. Zusam­men mit zwei jun­gen fran­zö­si­schen Fami­li­en hat sie in Les Her­biers eine Toch­ter­ge­mein­de von La Roche begon­nen. Der­zeit ist Eve­lyn in Deutsch­land und berich­tet von ihrer Arbeit. Wir haben ihr eini­ge Fra­gen gestellt.

Was war dein High­light in den ver­gan­ge­nen Wochen?
Wir hat­ten eine Lei­tungs­kreis-Sit­zung in einer schwie­ri­gen Zeit. In die­ser Sit­zung haben sich vie­le Leu­te gegen­sei­tig ent­schul­digt und wir haben beschlos­sen, wohl­wol­len­der mit­ein­an­der umzu­ge­hen und das Posi­ti­ve im ande­ren zu sehen. Das bibli­sche Prin­zip der Ver­ge­bung zu leben und so haut­nah zu erle­ben, war sehr bewegend.

Und was hat dich beson­ders herausgefordert?
Die Beglei­tung von ein­zel­nen. Ich habe ein älte­res Ehe­paar beglei­tet, bei dem der Mann gestürzt war und einen Schlag­an­fall erlit­ten hat. Gera­de als er sich so eini­ger­ma­ßen berap­pelt hat, bekam sei­ne Frau im Febru­ar eine Krebs-Dia­gno­se, weni­ge Wochen spä­ter ist sie ver­stor­ben. Kurz vor ihrem Tod habe ich ihr selbst for­mu­lier­tes Glau­bens­be­kennt­nis vor­ge­le­sen, da sie selbst nicht mehr lesen konn­te. Sie beglei­ten zu dür­fen, war ein Vor­recht, aber auch sehr herausfordernd.

Frank­reich ist unser Nach­bar­land. Was gibt es, was die wenigs­ten Deut­schen über ihre Nach­barn wissen?
Die klas­si­schen Fran­zo­sen gibt es genau­so wenig wie die klas­si­schen Deut­schen. Aber wenn Fran­zo­sen von einer Sache über­zeugt sind, dann set­zen sie sich auch sehr stark dafür ein.

In Les Her­biers grün­det ihr gera­de eine Toch­ter­ge­mein­de zur Gemein­de in La Roche-sur-Yon. Wie ist der Stand eurer Gründung?
Wir haben in unse­rer Visi­on noch etwas nach­jus­tiert, um den Ver­än­de­run­gen, die wir erle­ben durch Weg­zü­ge, fami­liä­re Ver­än­de­run­gen, etc., gerecht zu wer­den. Nach wie vor ist uns die Bezie­hungs­ar­beit sehr wich­tig. Außer­dem haben wir noch­mals ganz klar fixiert, dass Jesus unser Zen­trum sein soll. Wenn er das Zen­trum ist, läuft auch das Drum­her­um gut.
In unse­re Gos­pel­grup­pe kom­men vie­le Men­schen, die sonst nicht zur Gemein­de kom­men. Ich bin zuver­sicht­lich, dass aus die­ser Grup­pe auch Men­schen zum Glau­ben kom­men werden.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Eve­lyn Theu­rer mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.

Von Anfang an geliebt

BURUNDI. Es ist immer eine Freu­de, Men­schen zu tau­fen. Christel­la ist an die­sem Tag eine von ihnen. Die jun­ge Frau erzählt aus ihrem Leben: „Mei­ne Eltern hat­ten schon sechs Töch­ter, bevor ich gebo­ren wur­de. Mein alko­hol­kran­ker Vater woll­te unbe­dingt einen Sohn haben und droh­te mei­ner Mut­ter, sie hin­aus­zu­wer­fen, wenn das nächs­te Kind wie­der eine Toch­ter wäre. Als mei­ne Mut­ter mit mir schwan­ger war und her­aus­fand, dass ich ein Mäd­chen war, ent­schied sie sich für eine Abtrei­bung. Aber der Arzt wei­ger­te sich und sag­te, sie sol­le Hil­fe bei Jesus Chris­tus suchen. So brach­te mich mei­ne Mut­ter zur Welt. In der Fami­lie nicht erwünscht zu sein, präg­te mei­ne Kind­heit sehr. Ich war ein­sam und dach­te: Wenn es wirk­lich einen mäch­ti­gen Gott gäbe, dann hät­te er nicht zuge­las­sen, dass ich gebo­ren wur­de und nun so lei­den muss.

Eines Tages hör­te ich in einer Gemein­de, wie der Pas­tor von der Kraft Jesu Chris­ti sprach. Wäh­rend der Pre­digt begriff ich, dass Jesus mich schon vor mei­ner Geburt geliebt und mein Leben beschützt hat. Ich ließ an die­sem Tag für mich beten und spür­te, wie eine Last von mir abfiel. Mei­ne Ein­sam­keit und mei­ne Ängs­te ver­schwan­den. Jetzt wuss­te ich Jesus an mei­ner Sei­te. Heu­te dan­ke ich Gott, was er für mei­ne Fami­lie und mich getan hat. Auch mein Vater hat sein Leben Jesus anver­traut, sich bei Fami­lie und Gemein­de öffent­lich ent­schul­digt und ist sogar selbst Pas­tor geworden.“

Jesus lässt uns und unser Umfeld nicht unver­än­dert, wenn wir ihn anneh­men. Das kön­nen wir an Christel­la sehen und hof­fent­lich noch im Leben vie­ler Burundier.

Manu­el & Esther Stoll

Bit­tet unter­stützt unse­re Arbeit in Ugan­da und vie­len wei­te­ren Län­dern mit eurer Spen­de. Vie­len Dank!

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„Der Sozialismus hat den Menschen den Glauben ausgeredet“

Seit Janu­ar 2020 arbei­tet Anna Maras­co in der „Oase“ in Neu­bran­den­burg, einem sozi­al-mis­sio­na­ri­schen Pro­jekt der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on. Davor hat sie an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell Theo­lo­gie und Sozia­le Arbeit im inter­kul­tu­rel­len Kon­text stu­diert. Sie ist mit Adria­no ver­hei­ra­tet, der sich ehren­amt­lich in der Oase ein­bringt. Der­zeit ist Anna in Süd­deutsch­land unter­wegs, um von ihrer Arbeit zu berich­ten. Wir haben ihr eini­ge Fra­gen gestellt.

Was wür­dest du sagen, ist das Beson­de­re an der Oase?
Dass es ein Ort ist, an dem Men­schen sich begeg­nen kön­nen und Raum geschaf­fen wird, wo sie auch Gott begeg­nen kön­nen. In einem are­li­giö­sen Umfeld die Chan­ce zu haben, von Jesus zu hören, ist gera­de für Kin­der und Jugend­li­che etwas ganz Beson­de­res. Außer­dem wür­de ich sagen, ist auch unse­re coo­le Gemein­schaft und schö­ne Atmo­sphä­re etwas Beson­de­res ist.

Wel­che Ange­bo­te gibt es bei euch alles?
Mon­tags gehen wir mit „Oase Kick“ Fuß­ball spie­len. Für die 6–12-Jährigen ist am Diens­tag „Oase Kids“. Das ist wie Jung­schar, nur etwas chao­ti­scher. Jeden Mitt­woch gibt es das „Oase Früh­stück“. Hier bekom­men die Men­schen zu einem güns­ti­gen Preis ein lecke­res Früh­stück und hören einen kur­zen Impuls. Außer­dem ist an dem Tag die „Offe­ne Oase“ mit der Mög­lich­keit zu Gesprä­chen, Tisch­ten­nis-Spie­len oder Bäl­le­bad für die Kleins­ten. Don­ners­tags kom­men die 0–6‑Jährigen mit ihren Mamas und Papas oder Omas zu den „Oase Krab­bel­kä­fern“ und nut­zen ger­ne auch unse­ren Indoor­spiel­platz. Am Frei­tag ist jeweils unser Teen­pro­gramm für die Mädels und die Jungs. Sonn­tags fei­ern wir alle zwei Wochen gemein­sam Gottesdienst.
Bei der „Schatz­su­che im Vier­tel“ las­sen wir uns als Mit­ar­bei­ter­team von Gott Orte zei­gen, wo wir mit Men­schen ins Gespräch kom­men kön­nen. Ihnen sagen wir dann, dass sie ein Schatz sind, den Gott aus­ge­sucht hat. Vie­le sind für Gebe­te offen. Der Schritt, selbst in die Oase zu kom­men, ist aber weit.
Mehr­mals im Jahr gibt es Gebets­aben­de. Mitt­ler­wei­le haben wir auch diver­se Koope­ra­tio­nen mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen, Netz­wer­ken oder Ver­bän­den begon­nen. Die Kon­tak­te zu städ­ti­schen Akteu­ren hel­fen uns. Kürz­lich hat zum Bei­spiel das Job­cen­ter eine Ver­an­stal­tung in unse­ren Räu­men angeboten.

In Neu­bran­den­burg haben vie­le Men­schen gar kei­nen Zugang zum christ­li­chen Glau­ben. Ihnen feh­len oft ein­fach die Berüh­rungs­punk­te, oder?
Der Sozia­lis­mus der DDR hat den Men­schen den Glau­ben aus­ge­re­det. Gläu­bi­ge Men­schen hat­ten Nach­tei­le. Manch­mal fühlt es sich so an, als sei Gott hier tot. Die Men­schen sind hier in der Regel nicht athe­is­tisch, son­dern are­li­gi­ös. Athe­is­ten haben sich mit dem Glau­ben aus­ein­an­der­ge­setzt und gehen auf Kon­fron­ta­ti­on. Are­li­gö­se Men­schen stel­len gar kei­ne Fra­gen. Die Vor­stel­lung, dass es einen Gott geben könn­te, ist nicht möglich.

Ihr seid nicht nur ein Sozi­al­pro­jekt, son­dern eine Gemein­de. Schät­zen das die Menschen?
Es gibt bei­des und das darf auch so sein. Ich freue mich, wenn wir Räu­me bie­ten kön­nen, in denen Men­schen wert­ge­schätzt sind. Die Leu­te sehen, wie wir mit­ein­an­der umge­hen. Dass bei uns nicht geläs­tert wird und wir ein­an­der aner­ken­nen. Das schät­zen sie sehr. Dass Men­schen zum Glau­ben fin­den, ist manch­mal ein ultra­lan­ger Weg. Eine Frau ist fünf Jah­re lang zu den nicht-geist­li­chen Ange­bo­ten zu uns gekom­men. Erst dann hat sie sich auch für unse­re Gemein­de-Ange­bo­te und für Gott inter­es­siert. Unse­re Gemein­de soll ganz bewusst für die Men­schen sein. Wenn sie zum Glau­ben fin­den, braucht es auch einen Ort, an dem sie hin­ge­hen kön­nen, so wie sie sind.

Was begeis­tert dich an dei­nem Job und was for­dert dich heraus?
Was ich an mei­ner Arbeit lie­be, ist die Kom­bi­na­ti­on aus Theo­lo­gie und Sozia­ler Arbeit. Des­halb bin ich hier. Ich habe ein Herz für Sozi­al­ar­beit und kann hier gleich­zei­tig authen­tisch mei­nen Glau­ben beken­nen. Die Viel­sei­tig­keit der Arbeit passt auch zu mei­nem Typ.
Was mich her­aus­for­dert sind die Rück­schlä­ge, die es immer wie­der gibt. Geist­li­ches Wachs­tum braucht hier sehr lan­ge. Ich neh­me vie­le see­li­sche Ver­let­zun­gen bei den Men­schen hier wahr. Wenn die See­le nicht wächst, kann auch das Geist­li­che nicht wach­sen. Vie­le Men­schen brau­chen hier zunächst ein­mal the­ra­peu­ti­sche Hil­fe oder Trau­ma­be­wäl­ti­gung. Sie wach­sen in einem Umfeld zer­bro­che­ner Bezie­hun­gen, Alko­hol und Dro­gen auf. Da raus­zu­kom­men, ist schwie­rig. Ich beschrei­be es immer so: Gott kann mit einem Fin­ger­schnip­sen eine 180-Grad-Wen­de bei Men­schen bewir­ken. Aber bei see­li­schen Her­aus­for­de­run­gen ist das nicht sei­ne Art. Die See­le wür­de sonst viel­leicht auch nicht mit­kom­men. Aber Gott hat die­se Zeit. Er nimmt sich Zeit für unse­re Herzen.

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„Leben teilen ist der Schlüssel“

Rebek­ka Egge­ler lebt seit Janu­ar 2022 in Spa­ni­en, stu­dier­te in Sevil­la und Valen­cia Spa­nisch und arbei­tet nun in der Gemein­de Mén­dez Nuñez in Valen­cia mit. Lei­den­schaft­lich ger­ne erzählt sie Men­schen von der bedin­gungs­lo­sen Lie­be Jesu.
Rebek­ka ist gelern­te Raum­aus­stat­te­rin. Nach dem Stu­di­um an der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie in Bad Lie­ben­zell war sie Jugend­re­fe­ren­tin im Süd­deut­schen Gemein­schafts­ver­band in Unter­münk­heim. Wir haben ihr eini­ge Fra­gen gestellt.

Was hat dich in Spa­ni­en bis­her am meis­ten überrascht?
Mich hat über­rascht, wie die Kul­tur eigent­lich ist. Als Deut­sche ken­nen wir die Urlaubs­per­spek­ti­ve. Die tra­di­tio­nell katho­li­sche Prä­gung ist stark. Das betrifft aber vor allem Fes­te und Fei­ern. Ober­fläch­lich sind die Spa­ni­er sehr offen, aber über den Glau­ben zu reden, ist für vie­le ein Tabu­the­ma. Die geist­li­che Not in Spa­ni­en ist groß. Vie­len ist die Bibel völ­lig unbe­kannt. Bis 1975 gab es kei­ne Reli­gi­ons­frei­heit. Noch heu­te ist der Glau­be des­halb für vie­le ein Tabu und es gibt vor allem im Innen­land Spa­ni­ens nur weni­ge bis kei­ne Gemeinden.

Was liebst du an Spanien?
Das Essen, eine Kul­tur, die eine gesun­de Ein­stel­lung zur Arbeit hat, das Tem­pe­ra­ment der Men­schen und dass sie wis­sen, wie man fei­ern und genie­ßen kann.

Was sind dei­ne Auf­ga­ben in der Gemeinde?
In der Gemein­de arbei­te ich zu 50 Pro­zent. Ich pre­di­ge, bin im Lob­preis-Team mit dabei, mache Haus­be­su­che und brin­ge mich da ein, wo Bedarf ist. Wir haben ein evan­ge­lis­ti­sches Team ins Leben geru­fen, bei dem ich auch am Start bin. Mit der ande­ren Hälf­te set­ze ich mich bei Som­mer­camps, in die­nen­der Arbeit auf einem Frei­zeit­ge­län­de und als Men­to­rin für eine Mit­ar­bei­te­rin in der Stu­den­ten­ar­beit ein. Über­grei­fend bin ich auch in der Stu­den­ten­mis­si­ons-Arbeit tätig.

Wel­che Wege seht ihr, in der Groß­stadt Men­schen in Bezie­hung zu Jesus zu bringen?
In Spa­ni­en muss man viel Zeit mit den Men­schen ver­brin­gen. Leben tei­len ist der Schlüs­sel, die Her­zen der Spa­ni­er zu errei­chen. In unse­rer Gemein­de bie­ten wir zusätz­lich Work­shops an, die kei­ne geist­li­chen The­men beinhal­ten. Denn wir wol­len Bezie­hun­gen zwi­schen Chris­ten und Nicht-Chris­ten schaf­fen. Wenn es die­se Bezie­hun­gen gibt, kann man über das Leben und den Glau­ben spre­chen. Für Kin­der und Jugend­li­che stel­len wir fest, dass Camps eine super evan­ge­lis­ti­sche Mög­lich­keit sind.

Was sind dei­ne nächs­ten Schrit­te, wenn du wie­der in Spa­ni­en bist?
Ich will mich noch mehr mit der Geschich­te mei­ner Regi­on befas­sen und über Milieu­stu­di­en her­aus­fin­den, wo Orte sind, in denen das Umfeld offen ist für eine Gemein­de­grün­dung. Ich möch­te mich außer­dem noch mehr ver­net­zen, damit wir als Chris­ten gemein­sam und effi­zi­ent unter­wegs sind. Mein Haupt­an­lie­gen ist es aber, spa­ni­sche Chris­ten zu moti­vie­ren, selbst mis­sio­na­risch aktiv zu werden.

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Gefriertruhe als Geschenk

Das Lei­tungs­team der „Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty“ in Ndola/Sambia hat dem Kin­der­kran­ken­haus mit rund 200 Bet­ten in der Nach­bar­schaft eine Gefrier­tru­he geschenkt. „Als Lei­tungs­team war es uns bereits län­ger ein Anlie­gen, den Men­schen in unse­rer nähe­ren Umge­bung zu hel­fen. Wir wer­den jedes Jahr mit so vie­lem beschenkt“, sag­te die Mis­sio­na­rin und kom­mis­sa­ri­sche Lei­te­rin Mar­git Schwemm­le. Wenn Kin­der ins Kran­ken­haus ein­ge­wie­sen wer­den, muss immer min­des­tens eine Betreu­ungs­per­son dabei sein, die dann das kran­ke Kind ver­sorgt. Damit Lebens­mit­tel auf­be­wahrt wer­den kön­nen, wur­de drin­gend eine Gefrier­tru­he gesucht. „Wir haben uns gefreut, dass wir auf die­se Art und Wei­se ganz prak­tisch hel­fen konnten.“

Mar­git Schwemm­le ist seit 2012 Mis­sio­na­rin in Sam­bia und hat im ver­gan­ge­nen Mai über­gangs­wei­se die Lei­tung der „Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty“ in Ndo­la über­nom­men. Die Ein­rich­tung befin­det sich im Her­zen des „Kup­fer­gür­tels“, der Indus­trie­re­gi­on im Zen­trum von Sam­bia. Sie wur­de 1960 als „Bible Col­lege of Cen­tral Afri­ca“ gegrün­det. Zur­zeit stu­die­ren 90 Män­ner und Frau­en an der Uni­ver­si­tät. Die „Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty“ ist eine der Part­ner­uni­ver­si­tä­ten der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell. Die Stu­den­ten kom­men aus ver­schie­de­nen Gemein­de­ver­bän­den und kön­nen sie­ben unter­schied­li­che Abschlüs­se erwer­ben. Durch das an die Ein­rich­tung ange­glie­der­te Stu­den­ten­wohn­heim haben die 15 sam­bi­schen Mit­ar­bei­ter viel per­sön­li­chen Kon­takt zu den Stu­die­ren­den. Die Stu­den­ten arbei­ten nach ihrem Abschluss in Gemein­den als Pas­to­ren, als Leh­rer an wei­ter­füh­ren­den Schu­len, als Lei­ter von Gemein­de­ver­bän­den und in Entwicklungshilfeorganisationen.

Wie der Glaube selbst Mörder verändern kann

Peter und Sig­run Rapp leben seit 1991 in der Nor­man­die und haben fünf, zum Teil erwach­se­ne Söh­ne. Nach dem Sprach­stu­di­um haben sie zunächst eine Gemein­de in Alen­çon gegrün­det. Seit August 2012 sind sie für die Gemein­de­ar­beit in Avran­ches ver­ant­wort­lich. Peter hat bis zu sei­ner Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on eine Aus­bil­dung bei der Poli­zei gemacht, Sig­run war im geho­be­nen Ver­wal­tungs­dienst. Der­zeit ist Peter in Deutsch­land, um über sei­ne Arbeit zu berich­ten. Wir haben ihm eini­ge Fra­gen gestellt.

Was bewegt euch der­zeit in der Gemein­de­ar­beit in Avranches?
Der­zeit bewe­gen uns die Vor­be­rei­tun­gen für mei­nen Aus­stieg, da ich nächs­tes Jahr in den Ruhe­stand gehen wer­de. Es ist das Ziel, die Gemein­de bis dahin in die Selbst­stän­dig­keit zu füh­ren. Wir wün­schen uns, dass jemand gefun­den wird, der die Gemein­de zukünf­tig geist­lich ver­sor­gen kann – opti­ma­ler­wei­se jemand mit Erfah­rung, der gut mit den unter­schied­li­chen beruf­li­chen Situa­tio­nen und ver­schie­de­nen Gene­ra­tio­nen in unse­rer Gemein­de umge­hen kann. Aktu­ell sind wir als Fami­lie die Moto­ren der Gemein­de. Wir wol­len dar­auf hin­wir­ken, dass das anders wird und sich Men­schen in die Ver­ant­wor­tung rufen lassen.

Neben Dei­ner Haupt­ar­beit als Pas­tor und Gemein­de­grün­der bist du auch als Gefäng­nis­seel­sor­ger im Ein­satz. Wie kam es dazu?
Ich mache das nun seit acht Jah­ren. Als wir von 1993 bis 2012 in Alen­çon waren, bin ich ermu­tigt wor­den, einen Besuch im Gefäng­nis in Argen­tan zu machen. Dort habe ich gespürt, dass ein gro­ßer Bedarf für Seel­sor­ge und geist­li­che Ange­bo­te besteht. Ich wur­de dann ange­fragt, im Unter­su­chungs­ge­fäng­nis in Cou­tances evan­ge­li­scher Seel­sor­ger zu wer­den. Nach meh­re­ren Fort­bil­dun­gen und Prü­fun­gen habe ich die staat­li­che Akkre­di­tie­rung bekom­men, ohne die die­ser Dienst nicht mög­lich ist. Ich bie­te den Gefan­ge­nen Gesprächs­mög­lich­kei­ten an. Am Anfang dau­er­ten die Gesprä­che zwi­schen fünf und 15 Minu­ten. Heu­te gehen sie oft bis zu ein­ein­halb Stun­den. Zusätz­lich bin ich auch noch im Gefäng­nis in Cher­bourg im Ein­satz. Zu den monat­li­chen Got­tes­diens­ten im Gefäng­nis in Cou­tances kom­men zwi­schen einem und zehn Gefangenen.

Du bist gelern­ter Poli­zist. Hat das damit auch etwas zu tun?
Nein. Eher mit mei­ner Fest­stel­lung, dass die Men­schen im Gefäng­nis das Evan­ge­li­um brau­chen. Und als Mis­sio­nar liegt mir das natür­lich sehr am Her­zen. Ich bin zwar vom Cha­rak­ter her eher etwas „regel­ge­lei­tet“, aber mein Enga­ge­ment in der Gefäng­nis­seel­sor­ge hat nichts mit mei­ner Aus­bil­dung als Poli­zist zu tun.

Was erlebst du als Gefängnisseelsorger?
Mir ist wich­tig, die Gefan­ge­nen als Men­schen zu sehen. Auch wenn Men­schen etwas furcht­bar Schlim­mes getan haben, sind es immer noch Men­schen. Eines mei­ner ers­ten Gesprä­che war mit einem Mör­der. Er hat 28 Jah­re Gefäng­nis­stra­fe für sei­ne Tat bekom­men. Er sag­te mir mit Trä­nen in den Augen, wie sich ein gan­zes Leben inner­halb von Sekun­den ver­än­dern kann. Heu­te liest er regel­mä­ßig in der Bibel.
Ich habe auch viel mit Sexu­al­straf­tä­tern zu tun. Sie kom­men oft nie aus ihrer Zel­le her­aus und mei­den auch den Gefäng­nis­hof, weil sie vor den ande­ren Gefan­ge­nen nicht sicher sind. Die Taten, die sie began­gen haben, sind furcht­bar. Vie­le bereu­en sie, aber sie kön­nen die Taten natür­lich nicht rück­gän­gig machen. Ein­zel­ne wer­den jedoch durch das Evan­ge­li­um verändert.

Was wünscht du dir für eure Gemein­de in Avranches?
Ich wün­sche mir, dass sich die Leu­te, die aktu­ell als Besu­cher oder Kon­su­men­ten in die Gemein­de kom­men, enga­gie­ren und zu Mit­ar­bei­ten­den wer­den. Dass sie mer­ken, dass sich ihr Ein­satz in der Gemein­de lohnt und ohne sie eine Lücke da ist.

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Mutig weitermachen

UGANDA. Sara* fiel uns sofort auf: Die 16-Jäh­ri­ge war bei unse­rem ers­ten Besuch im Armen­vier­tel in Kat­we eif­rig und wach bei der Sache. Sie nimmt immer ger­ne am Feri­en­pro­gramm „Schach & Bibel” für Slum­kin­der teil. Beim Schach gehört sie zu den Bes­ten ihres Alters, beim Bibel­le­sen ist sie mit gan­zem Her­zen dabei.

Sara war für die Qua­li­fi­ka­ti­on zur Schach-Jugend­olym­pia­de nomi­niert, aber der Traum platz­te. Nicht nur, weil ihr das Geld für die Rei­se fehl­te, son­dern auch wegen ihres Vaters. Er hat die Fami­lie ver­las­sen und lebt nun mit einer ande­ren Frau zusam­men. Lei­der wei­ger­te er sich, Saras Antrag auf einen Rei­se­pass zu unter­schrei­ben. Des­halb konn­te sie nicht zu den Qua­li­fi­ka­ti­ons-Spie­len ins Aus­land fah­ren. Mit 17 Jah­ren wech­selt Sara in eine höhe­re Liga und muss sich neu qua­li­fi­zie­ren. Alles ist wie­der offen. Uns beein­druckt, wie sie trotz die­ser Ent­täu­schung posi­tiv und mutig ihren Weg geht.

Sara erzähl­te uns, wie das Bibel­le­sen mit unse­ren Kurz­zeit­lern sie berei­cher­te und inspi­rier­te. Die impact­ler lasen wäh­rend unse­res Ein­sat­zes mor­gens mit den ugan­di­schen Jugend­li­chen eine Jesus-Geschich­te und brach­ten ihnen das Bibel-Mar­kier­sys­tem bei. Dar­auf­hin begann das Mäd­chen in ihrer Schu­le einen Schü­ler­bi­bel­kreis, in dem sie die Bibel lesen, mit Far­ben Ver­se und Wör­ter anstrei­chen und sich aus­tau­schen. Sie wen­den an, was Sara von uns gelernt hat. Auf die Fra­ge, woher sie genug Stif­te für alle bekom­me, ant­wor­te­te sie: „Wir tei­len.“ Von Sara kön­nen wir viel ler­nen. Nicht nur, wie man gut Schach spielt, son­dern vor allem, wie man trotz schwie­ri­ger Lebens­um­stän­de mutig und begeis­tert sei­nen Glau­ben teilt.

Mar­tin & Tabea Auch

*Name geän­dert

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