Keine halben Sachen

ECUADOR. Wir erin­nern uns noch gut an ihr bewe­gen­des Gebet vor 13 Jah­ren: „Herr, du weißt, wie ver­lo­ren unser Ort ist. Mach doch, dass vie­le umkeh­ren und an dich glau­ben.“ Die­se Wor­te aus dem Mund eines so jun­gen Mäd­chens haben uns sehr erstaunt. Seit­dem ist in Leo­nelas Leben eini­ges passiert.

In ihrer Fami­lie gibt es vie­le Pro­ble­me: Ein Bru­der ist bekannt für sei­ne Aggres­si­vi­tät. Ein ande­rer war eine Zeit lang Bor­dell­be­sit­zer. Ein wei­te­rer Bru­der wur­de über­fah­ren, als er betrun­ken war.
Leo­nela nahm an vie­len Pro­gram­men und Frei­zei­ten teil. Doch die gan­ze Zeit ver­such­te sie, „auf zwei Hoch­zei­ten zu tan­zen“. Die Bibel und der Glau­be zogen sie immer an und sie wuss­te, dass das der rich­ti­ge Weg ist. Aber es gab auch die Fas­zi­na­ti­on für aus­schwei­fen­de Par­tys und ein Leben ohne Gott. Ihr Stolz und die Angst vor Ableh­nung waren wei­te­re Hin­der­nis­se, Jesus bedin­gungs­los nachzufolgen.
Kurz vor unse­rem Hei­mat­auf­ent­halt kam Leo­nela in den Got­tes­dienst. Wir nah­men die jun­ge Frau bei­sei­te und for­der­ten sie her­aus, ihr Dop­pel­le­ben auf­zu­ge­ben, sich zu Gott zu beken­nen und Jesus ganz nach­zu­fol­gen. Etwas spä­ter schrieb sie uns und bat uns, ihr zu hel­fen, Jesus treu nach­zu­fol­gen. Sie sei bereit, alles dafür zu tun. Wir gaben ihr Tipps, wie sie ihren Glau­ben leben und dar­in wach­sen kann.

Von unse­ren Mit­ar­bei­tern in Ecua­dor hören wir, dass Leo­nela jetzt immer kommt. Und neu­lich schrieb sie uns: „Mir geht es gut. Wenn ihr wie­der da seid, möch­te ich mich tau­fen las­sen. Und mei­ne Fami­lie braucht auch Jesus! Ich will, dass Gott mich gebraucht.“

Rai­ner & Katha­ri­na Kröger

Bit­tet unter­stützt unse­re Arbeit in Ecua­dor und vie­len wei­te­ren Län­dern mit eurer Spen­de. Vie­len Dank!
JETZT SPENDEN

„Wir haben einen ganzheitlichen Auftrag zu erfüllen“

Diet­mar und Kat­rin Brun­ner arbei­ten im Pro­jekt „Hil­fe zum Leben“ in Mus­hi­li, einer Stadt­rand­sied­lung von Ndo­la im Kup­fer­gür­tel Sam­bi­as. Wäh­rend Diet­mar für den land­wirt­schaft­li­chen Zweig und den Aus­bau der Infra­struk­tur ver­ant­wort­lich ist, setzt sich Kat­rin in der prak­ti­schen Arbeit im Pro­jekt und in der Beglei­tung von jun­gen Frau­en ein. Diet­mar ist Kfz-Meis­ter von Beruf, Kat­rin Kran­ken­schwes­ter. Bei­de haben das Bibel­kol­leg in Bad Lie­ben­zell besucht und sind seit 1998 Mis­sio­na­re in Sam­bia. Der­zeit sind sie in Deutsch­land und berich­ten über ihre Arbeit. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Die Situa­ti­on in Sam­bia ist ange­spannt. Wie geht es den Men­schen und dem Land zurzeit?
Öko­no­misch ist die Situa­ti­on nicht ein­fach. Meis­tens gibt es zur­zeit nur 3 Stun­den am Tag Strom. Vie­le klei­ne Hand­werks­be­trie­be kön­nen so kaum arbei­ten. In Sam­bia wird der Groß­teil des Stroms aus Was­ser­kraft gewon­nen. In der letz­ten Regen­zeit hat es viel zu wenig gereg­net, so kann nur viel weni­ger Strom pro­du­ziert wer­den. Der aus­blei­ben­de Regen hat auch mit der gro­ßen Abhol­zung zu tun. Es gibt Sta­tis­ti­ken, die nahe­le­gen, dass in Sam­bia mehr Bäu­me abge­holzt wer­den als in vie­len Län­dern Süd­ame­ri­kas. Weni­ger Bäu­me haben Aus­wir­kung auf den Was­ser­zy­klus. Und 80 Pro­zent des ver­blei­ben­den Stroms gehen in Sam­bia an die Kupfer‑, Kobalt- und Smaragdminen.

Wie wür­det ihr jeman­dem, der noch nie von eurem Pro­jekt gehört hat, den Ansatz von „Foun­da­ti­ons for Far­ming“ erklären?
Wenn wir es in eine Über­schrift packen wür­den, wäre das „Das Evan­ge­li­um in der Land­wirt­schaft“. Es geht um alter­na­ti­ve Anbau­me­tho­den, die sich auf bibli­sche Prin­zi­pi­en grün­den. Tech­no­lo­gien ste­hen weni­ger im Vor­der­grund. Wir wol­len die Bot­schaft von Jesus durch land­wirt­schaft­li­che Prin­zi­pi­en weitergeben.

Wie groß ist die Bedeu­tung der Land­wirt­schaft für den All­tag und das Leben der Men­schen in Sambia?
80 Pro­zent der Men­schen bebau­en Fel­der, 65 Pro­zent müs­sen sich vom Feld­an­bau ernäh­ren. Die Durch­schnitts­ern­te für Kör­ner­mais liegt ca. bei 1,5 Ton­nen pro Hekt­ar. Das ist lei­der ein sehr nied­ri­ger Wert. Durch unse­ren nach­hal­ti­ge­ren Ansatz sind bis zu 8 Ton­nen mög­lich. Man­che Klein­bau­ern ver­su­chen, durch Kunst­dün­ger ihre Erträ­ge zu stei­gern. Das klappt zwar oft auch, aber die Prei­se für den Dün­ger sind so hoch, dass bei den Men­schen meis­tens dann sogar noch weni­ger übrigbleibt.
Wir emp­feh­len den Men­schen meis­tens, nur ein klei­nes Stück Feld für Mais­an­bau zu nut­zen und nach den Prin­zi­pi­en des alter­na­ti­ven Feld­an­baus auch ande­re Pflan­zen anzu­bau­en. Der­zeit ent­wi­ckeln wir ein Agro­forst-Sys­tem, das den Anbau von Feld­früch­ten ergän­zen soll.

Wel­che Rol­le habt ihr im Pro­jekt und gelingt es, auch Sam­bi­ern Ver­ant­wor­tung zu geben?
Wäh­rend wir in Deutsch­land sind, füh­ren die sam­bi­sche Mit­ar­bei­ter die land­wirt­schaft­li­che Sei­te des Pro­jekts wei­ter. Es freut uns, dass das Pro­jekt nicht abhän­gig ist von uns. Unse­re Rol­le als Mis­sio­na­re im Pro­jekt besteht mitt­ler­wei­le haupt­säch­lich dar­in, den sam­bi­schen Mit­ar­bei­tern den Rücken frei­zu­hal­ten, wenn sie Druck von ihren Fami­li­en bekom­men, doch wie­der ande­re Metho­den ein­zu­set­zen – und um ihnen zu hel­fen, ihre guten Ideen auch umzusetzen.

Was ist euer Wunsch für die Men­schen in Sambia?
In Sam­bia ken­nen vie­le Men­schen zwar Jesus. Aber wir wün­schen uns, dass sie ein Zeug­nis für ihre Mit­men­schen sind und sich auch für ande­re ein­set­zen. Jesus hat in sei­nem Leben und Dienst Geist­li­ches und Prak­ti­sches ver­bun­den. Wenn die Kir­chen in Sam­bia sich wie­der von Her­zen für Arme und Benach­tei­lig­te ein­set­zen wür­den, könn­ten sie wie­der eine grö­ße­re Strahl­kraft bekommen.
Wir sehen, dass der Islam in Sam­bia auf dem Vor­marsch ist. Vie­le Mus­li­me bau­en Brun­nen in den Dör­fern und ver­tei­len Almo­sen an die Armen. Als Gemein­de Jesu haben wir einen ganz­heit­li­chen Auf­trag zu erfül­len. Das wie­der neu zu erken­nen und zu erle­ben, wäre unser Wunsch für die Men­schen in Sambia.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Diet­mar und Kat­rin mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.

Gedenken Jahrestag Terrorangriff auf Israel

Ges­tern jähr­te sich der grau­sa­me Ter­ror­an­griff der radi­kal­is­la­mi­schen Hamas auf Isra­el. Heu­te haben wir als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in unse­rem wöchent­li­chen Gebets­tref­fen aller Mit­ar­bei­ten­den und Stu­die­ren­den („Cha­pel­hour“) das Geden­ken an den Anschlag und die Not, die über so vie­le Men­schen her­ein­ge­bro­chen ist, ins Zen­trum des Tref­fens gestellt. Wir möch­ten wei­ter an der Sei­te Isra­els ste­hen und sehen voll Sor­ge auch den Krieg und die Zer­stö­rung, die aus dem Über­fall erwach­sen sind. Bei uns zu Gast war heu­te Hol­ger Tot­zeck, der den Arbeits­kreis Isra­el (AKI) im Lie­ben­zel­ler Gemein­schafts­ver­band lei­tet. Er berich­te­te von der aktu­el­len Situa­ti­on vor Ort.

Wir bit­ten euch, wei­ter­hin für Isra­el und den Nahen Osten zu beten und emp­feh­len euch das Für­bit­ten-Gebet der EKD:

„Du Gott Israels,
wir sind bestürzt ange­sichts so vie­ler Kri­sen auf der Welt. Beson­ders die viel­fäl­ti­gen Krie­ge im Nahen Osten und die Not der Men­schen las­sen uns rat­los zurück. Heu­te brin­gen wir vor Dich die Opfer des Ter­rorüber­falls vom 7. Okto­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res. Wir geden­ken in Trau­er all der Getö­te­ten, Ver­ge­wal­tig­ten, Ver­wun­de­ten und Ver­schlepp­ten und ihrer Ange­hö­ri­gen. Noch immer war­ten Ange­hö­ri­ge ver­zwei­felt auf die Rück­kehr ihrer Lie­ben. An sie den­ken wir heu­te besonders.
Gott, viel Zeit ist ver­gan­gen seit­dem. Wir sehen voll Sor­ge auch den Krieg und die Zer­stö­rung, die aus dem Über­fall erwach­sen sind. So vie­le Men­schen sind gestor­ben, ver­letzt, hei­mat­los. Immer noch schla­gen Bom­ben in Isra­el ein, gibt es kein siche­res Leben für die Men­schen dort. Unser Herz schlägt für dein Volk. Zugleich kön­nen wir doch auch nicht weg­se­hen von dem Elend der Men­schen in Gaza, den auf­flam­men­den Kon­flik­ten im Liba­non und der bedrü­cken­den Situa­ti­on der Paläs­ti­nen­ser im West­jor­dan­land. Auch ihre Not brin­gen wir heu­te vor dich. In Jesus Chris­tus stehst du an der Sei­te der Lei­den­den. Wir bit­ten dich: Mach der Gewalt ein Ende. Du Gott Abra­hams und Saras, Isaaks und Rebek­kas, Jakobs, Rahels und Leas, wir hal­ten dir unser Herz hin – es ist auch voll Sor­ge um jüdi­sche Men­schen hier in Deutsch­land. Bewah­re sie vor Juden­hass und hilf uns, für sie unse­re Stim­me zu erhe­ben. Du Gott, Vater Jesu Chris­ti, wir haben Angst, dass unser Herz hart wird. Aber du ver­sprichst: Die mit Trä­nen säen, wer­den mit Freu­den ern­ten. Erwei­che unse­re Her­zen – das Herz jedes Men­schen mache hell mit dei­nem Scha­lom, nur so kann Frie­den sein.
AMEN“

Herz­li­chen Dank für alle Gebetsunterstützung.

Und eine herz­li­che Ein­la­dung zu einem „Isra­el-Abend“ am 16. Okto­ber ab 19 Uhr im Mis­si­ons- und Schu­lungs­zen­trum (Hein­rich-Coer­per-Weg 11, 75378 Bad Lie­ben­zell). Zu Gast wer­den Meno und Jael Kalisher sein. Meno Kalisher ist mes­sia­ni­scher Jude und Pas­tor aus Jeru­sa­lem. Sei­ne Toch­ter Jael Kalisher ist Musi­ke­rin und Pro­jekt­grün­de­rin. Auf ihrer Kon­zert­tour­nee machen sie Halt in Bad Lie­ben­zell. Meno Kalisher wird den Zuhö­rern vor Augen füh­ren, was die Gemein­de Jesu und Juden welt­weit mit­ein­an­der ver­bin­det. Jael wird den Abend mit ihren selbst­kom­po­nier­ten Lie­dern berei­chern. Ziel der Ver­an­stal­tung ist es, den Gescheh­nis­sen in Isra­el und dem Nahen Osten ein Gesicht und eine Melo­die zu geben. Musik war schon immer ein Werk­zeug, das Men­schen trotz ihrer unter­schied­li­chen Her­künf­te und Lebens­sti­le ver­bun­den hat. Außer­dem will der Abend Ver­bun­den­heit und Soli­da­ri­tät mit dem Volk Isra­el zei­gen. Der Isra­el-Abend ist eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung des Arbeits­krei­ses Isra­el (AKI) im Lie­ben­zel­ler Gemein­schafts­ver­band und der Mis­si­ons­berg­ge­mein­de der Lie­ben­zel­ler Mission.

„Wir haben uns in Land und Leute verliebt“

Manu­el und Anne Braun­mil­ler sind seit Anfang 2023 als Mis­sio­na­re in Papua-Neu­gui­nea im Ein­satz. Zur Geburt ihres zwei­ten Kin­des waren sie eini­ge Zeit in Deutsch­land. Nun steht die Rück­rei­se an. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Ihr seid seit knapp zwei Jah­ren in Papua-Neu­gui­nea (PNG) im Ein­satz: Was hat euch überrascht?
Wir haben uns ziem­lich schnell in das Land und die Leu­te ver­liebt. Dar­über waren wir nicht kom­plett über­rascht, son­dern ein­fach froh. Es ist sehr posi­tiv, sich am rich­ti­gen Platz zu wis­sen. PNG ist ein Land im Wan­del. Vie­le Men­schen zie­hen vom Land in die Städ­te. Trotz­dem ist noch viel von der ursprüng­li­chen Kul­tur erhal­ten. Wir hät­ten gedacht, dass der west­li­che Ein­fluss noch stär­ker ist. Das hat uns über­rascht. Das Leben dort ist schon eine ganz ande­re Welt.

War­um ist Mis­si­on in PNG nötig? Offi­zi­ell gel­ten mehr als 90 Pro­zent der Men­schen dort als Christen …
Das ist eine Fra­ge, die uns oft auch vor Ort her­aus­ge­for­dert hat. Man­che Kin­der und Jugend­li­che dort wis­sen bes­ser über bibli­sche Geschich­ten Bescheid als vie­le Kin­der in Deutsch­land. Aber sie wach­sen anders auf. Ihre christ­li­chen Vor­bil­der sind anders. Vie­le Chris­ten in PNG gehen zwar in den Got­tes­dienst, daheim fin­det aber viel häus­li­che Gewalt statt. An der Ober­flä­che ist viel Christ­li­ches. Aber wenn man dar­un­ter blickt, macht einen das schon sehr trau­rig und betrof­fen. Es herrscht eine gro­ße Not. Das hat echt unser Herz berührt. Es ist ein rie­si­ges The­ma in PNG, was es kon­kret bedeu­tet, Jesus wirk­lich nach­zu­fol­gen und sich von ihm ver­än­dern zu lassen.

Was ist der Schwer­punkt eurer Arbeit?
Wei­ter­hin wird die Arbeit in den Kids­clubs (Jung­scha­ren) ein Schwer­punkt sein. Außer­dem wol­len wir unse­ren Ein­satz in der Gefäng­nis­ar­beit noch etwas ausweiten.

Die Sicher­heits­la­ge in PNG ist sehr ange­spannt. Wie erlebt ihr die Situation?
Wir füh­len uns wohl, aber wir bekom­men schon eini­ges mit. In unse­rer direk­ten Nach­bar­schaft wur­de vor eini­gen Mona­ten ein Haus abge­fa­ckelt. Wir haben nachts schon Schreie gehört, bei denen wir uns schon fra­gen, ob wie­der eine Frau ver­ge­wal­tigt wird. Regel­mä­ßig bekom­men wir von Über­fäl­len mit. Trotz­dem füh­len wir uns recht sicher. Es gibt bestimm­te Regeln, an die wir uns hal­ten. Abends und nachts soll­te man nicht unter­wegs sein und es gibt bestimm­te Vier­tel, in denen man lie­ber nicht spa­zie­ren geht. Ins­ge­samt mer­ken wir, dass Kri­mi­na­li­tät, Alko­hol- und Dro­gen­kon­sum zuneh­men und die Sicher­heits­la­ge ange­spann­ter wird.

Wann geht es für euch zurück nach PNG und was steht dann an?
Unser Rück­flug ist für den 7. Okto­ber geplant. Aktu­ell fehlt noch das Visum unse­rer neu­ge­bo­re­nen Toch­ter Nele. Wir hof­fen, dass sie bis dahin aus­ge­stellt sind. Wir wer­den dann wie­der in die Arbeit unter Kin­dern ein­stei­gen. Manu­el und Tina Fei­ge lei­ten das Pro­jekt und haben wäh­rend unse­rer Zeit in Deutsch­land eini­ges für uns über­nom­men. Schön ist auch zu sehen, dass Ein­hei­mi­sche mehr und mehr Ver­ant­wor­tung übernehmen.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Anne und Manu­el mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.