So ist Versöhnung

UGANDA. Auf sei­nen frü­he­ren Lebens­wan­del ist er nicht stolz: Ste­ven hat Kin­der von fünf Frau­en, nur für weni­ge hat er Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Inzwi­schen sind alle erwach­sen und beschul­di­gen ihren Vater, sich nie um sie geküm­mert zu haben.

Der Ugan­der glaubt mitt­ler­wei­le an Jesus und ist ver­hei­ra­tet. Aber er weiß nicht, wie er mit sei­ner Ver­gan­gen­heit umge­hen soll, hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen Scham, Selbst­an­kla­ge und Schuld­zu­wei­sun­gen. Gott legt mir aufs Herz, für Ste­ven zu beten. Ich spü­re dar­auf­hin, dass ich offen mit ihm reden soll. Unser Gespräch gleicht einer Ach­ter­bahn­fahrt: Ste­ven hört zu, ver­tei­digt sich, schiebt alles auf die Kul­tur, dann auf die Frau­en, lenkt ein und ver­tei­digt sich wie­der. Er ist sehr auf­ge­wühlt. Ruhig und ohne ihn zu ver­ur­tei­len, bit­te ich ihn immer wie­der, sich in die Lage sei­ner Kin­der zu ver­set­zen: Nie haben sie auf Papas Schoß geses­sen, nie hat er ihr Schul­geld bezahlt. Sie muss­ten ohne Vater als Beschüt­zer, Rat­ge­ber und Ver­sor­ger auf­wach­sen. Eine sol­che Kon­fron­ta­ti­on hat der Mann nicht erwar­tet. Er meint, in sei­ner Kul­tur habe es nie­mand gewagt, ihn dar­auf anzu­spre­chen – nicht ein­mal sein Pas­tor. Ste­ven fährt fort: „Dich hat der Hei­li­ge Geist geschickt. Lass mich mit mei­ner Frau dar­über reden.“

Eini­ge Tage spä­ter bedankt er sich und erzählt, dass sei­ne heu­ti­ge Frau bereit sei, alle Kin­der ein­zu­la­den. Im Mai fin­det das Fami­li­en­tref­fen statt, Ste­vens geach­te­ter Stief­bru­der lei­tet es. Bis auf eine Toch­ter kom­men alle Kin­der und ver­söh­nen sich mit dem Vater – Hal­le­lu­ja! Ste­ven betet nun täg­lich für sie und will für sie da sein. Dankt ihr mit uns für die­ses Wunder?
Mar­tin Auch

Bit­te unter­stützt unse­re Arbeit in Ugan­da und vie­len wei­te­ren Län­dern mit eurer Spen­de. Vie­len Dank!
JETZT SPENDEN

Muslime bitten um Fortsetzung von Bibelgesprächskreisen

„Wir wol­len nicht wochen­lang ohne Got­tes Wort sein. Du musst wei­ter­ma­chen. Was wir da hören, gefällt uns gut.“ Das sag­ten 15 meist mus­li­mi­sche Teil­neh­mer eines Bibel­ge­sprächs­krei­ses in Mala­wi zu Pas­tor Pahu­wa, als er vor­schlug, auf­grund der Hoch­sai­son auf den Fel­dern wie in ande­ren Orten auch mit dem Bibel­ge­sprächs­kreis zu pau­sie­ren. Die­se Krei­se wur­den 2020 durch die enga­gier­te Arbeit von „Radio L“ in Mala­wi ins Leben geru­fen. So erreich­te die Mit­ar­bei­ter um Mis­sio­nar Paul Kränz­ler die Bit­te einer Hörer­grup­pe, einen Bibel­ge­sprächs­kreis in ihrem Dorf zu begin­nen. Dabei ver­wen­den die Mit­ar­bei­ter die Hör­bi­bel in Chi­yao. In der Kul­tur wur­de Geschich­te in Form von Geschich­ten wei­ter­ge­ge­ben, denn es gab kei­ne Schrift. Selbst die­je­ni­gen, die in die Schu­le gin­gen, ver­ste­hen mehr, wenn sie eine Geschich­te hören, als wenn sie sie selbst lesen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind 15 Grup­pen ent­stan­den. „Man­che Krei­se bestehen aus sechs bis acht Teil­neh­me­rin­nen. Män­ner tun sich schwer, sich als Inter­es­sier­te am christ­li­chen Glau­ben zu erken­nen zu geben, in ande­ren ver­sam­meln sich bis zu 20 Men­schen, um Got­tes Wort zu hören“, sagt Mis­sio­nar Paul Kränzler.

Eine Lit­ur­gie oder einen fes­ten Ablauf gibt es nicht. Es soll bewusst eine „Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung“ sein, vor allem am Anfang: „Wenn wir im Dorf ankom­men, wird erst ein­mal gere­det, bis alle da sind. Dann beten wir und fan­gen mit der Wie­der­ho­lung vom ver­gan­ge­nen Mal an“, erklärt Paul Kränz­ler. Danach folgt eine neue Lek­ti­on. Je nach­dem, wie schwie­rig der Inhalt ist oder wie vie­le Fra­gen gestellt wer­den, dau­ern die­se Run­de etwa 40 bis 60 Minu­ten. Zum Abschluss brin­gen die Teil­neh­mer ihre per­sön­li­chen Anlie­gen im Gebet zu Gott.

Die Tref­fen fin­den unter einem gro­ßen Baum statt: „Wir wol­len bewusst kei­ne Kir­che oder ein ande­res reli­giö­ses Gebäu­de nut­zen, damit es für Inter­es­sier­te kei­ne Hemm­schwel­le gibt. Und Dorf­ver­samm­lun­gen fin­den sowie­so meis­tens unter einem Baum statt“.
Die Grup­pen wer­den häu­fig von Frau­en gelei­tet. In einem ande­ren Ort bei­spiels­wei­se tra­fen sich etli­che von ihnen schon vor­her, um nach Wit­wen und Ver­nach­läs­sig­ten zu schau­en. „Wir sind sehr dank­bar, dass Gott uns die Türen in so vie­len Dör­fern geöff­net hat. Vor 20 Jah­ren hät­te nie­mand gedacht, dass aus einem mus­li­misch gepräg­ten Dorf eine Anfra­ge kom­men könn­te, dort eine Bibel­stun­de abzu­hal­ten. Heu­te beten wir für mehr Arbei­ter in der Ern­te, weil wir offe­ne Türen haben“, sagt Paul Kränzler.

Unter dem Mot­to „Let the­re be light“ („Es wer­de Licht“) sen­det Radio L seit Ende 2017 als ers­ter Radio­sen­der Mala­wis über­wie­gend in der Stam­mes­spra­che der Yao. Die­se sind mehr­heit­lich Mus­li­me und machen etwa zehn Pro­zent der knapp 19 Mil­lio­nen Mala­wi­er aus. Die Yao leben meist in abge­le­ge­nen Dör­fern, vie­le kön­nen weder lesen noch schrei­ben. Des­halb ist das Radio für sie eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le. Die Sen­dun­gen von Radio L sind lebens­nah gestal­tet. Sie geben Tipps zu Fami­lie und Erzie­hung, Gesund­heit und Ernäh­rung, Glau­be und Nach­fol­ge. Und natür­lich gibt es auch Nach­rich­ten und Musik.

Neue Kirche in Japan eingeweiht

Gro­ße Freu­de bei den Chris­ten in Saku­ra­ga­wa: Am 19. Janu­ar konn­ten sie mit 64 Besu­che­rin­nen und Besu­chern ihre neue Kir­che ein­wei­hen. Das alte, rund 30 Jah­re alte Kir­chen­ge­bäu­de war reno­vie­rungs­be­dürf­tig und lag ver­steckt in einem klei­nen Wohn­ge­biet. „Statt zu reno­vie­ren, wol­len wir lie­ber Geld in einen Neu­bau inves­tie­ren, an einem zen­tra­len Ort“, beschloss die klei­ne christ­li­che Gemein­de in der rund 36.000 Ein­woh­ner zäh­len­den Stadt etwa 100 Kilo­me­ter nörd­lich von Tokio.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te der Grund­stein gelegt wer­den. Danach wur­den die Fun­da­men­te gegos­sen und eine Holz­kon­struk­ti­on errich­tet. Am 8. Dezem­ber fand der ers­te Got­tes­dienst im neu­en Gebäu­de statt. „Wir freu­ten uns sehr, dass wir alle drei Weih­nachts­ver­an­stal­tun­gen – Café, Kon­zert und Got­tes­dienst – hier fei­ern konn­ten“, sag­te Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Rund 30.000 Euro hat das 300 Qua­drat­me­ter gro­ße Grund­stück gekos­tet, 125.000 Euro das ein­ge­schos­si­ge Gebäu­de mit 82 Qua­drat­me­tern. „Wir kön­nen nur stau­nen und Gott dan­ken, dass unse­re klei­ne Gemein­de mit sie­ben Mit­glie­dern und einem Pas­to­ren­ehe­paar die­sen Kir­chen­bau rea­li­sie­ren konn­te. Ohne die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung vie­ler Ein­zel­per­so­nen und japa­ni­scher Gemein­den wäre das nicht mög­lich gewe­sen“, so Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Gemein­sam Gott zu dan­ken und ihn zu loben, was er getan hat, war eine gro­ße Ermu­ti­gung für die klei­ne Gemein­de. Die Chris­ten in Japan beten, dass Gott das neue Gebäu­de und sie selbst gebraucht, dass noch vie­le Japa­ner kom­men und Jesus kennenlernen.

Seit fast 100 Jah­ren sind Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re im Bal­lungs­zen­trum Tokio und Umge­bung tätig, um den über 35 Mil­lio­nen Men­schen im Groß­raum Tokio die Fro­he Bot­schaft von Jesus Chris­tus zu brin­gen. In Zusam­men­ar­beit mit bestehen­den Gemein­den grün­den die Mit­ar­bei­ter Gemein­den und berei­ten sie dar­auf vor, dass ein ein­hei­mi­scher Pas­tor die Ver­ant­wor­tung über­nimmt. In den ver­gan­ge­nen 60 Jah­ren sind etwa 50 sol­cher Gemein­den entstanden.