Kindermissionsfeste erwarten Tausende Besucher

BAD LIEBENZELL. Zum Kin­der­mis­si­ons­fest lädt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on am Sams­tag, 24. Mai und Sonn­tag, 25. Mai nach Bad Lie­ben­zell im Nord­schwarz­wald ein. Ins­ge­samt wer­den rund 4500 Besu­cher erwar­tet. Das Kin­der­mis­si­ons­fest ist eine der größ­ten christ­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der im deutsch­spra­chi­gen Raum und wird seit mehr als 90 Jah­ren ver­an­stal­tet. Das Pro­gramm ist an bei­den Tagen identisch.

Der Ein­tritt ist frei, eine Anmel­dung über www.kimife.de ist aber erforderlich.

Das Mot­to lau­tet in die­sem Jahr „Die zün­den­de Idee“. Auf die Kin­der war­tet ein span­nen­des Pro­gramm mit einem Thea­ter­stück, Geschich­ten aus der Bibel, fet­zi­gen Lie­dern und Mis­sio­na­ren aus aller Welt. In der Mit­tags­pau­se gibt es eine gro­ße Erleb­nis­welt-Spiel­stra­ße mit rund 80 Sta­tio­nen. Der Beginn der Ver­an­stal­tung ist um 10 Uhr. Das Ende ist gegen 15:45 Uhr geplant. Ziel­grup­pe sind Kin­der von der ers­ten bis zur fünf­ten Schul­klas­se. Mehr als 200 Ehren­amt­li­che machen die Fes­te möglich.

Benefiz-Event bringt 30.000 Euro für Bangladesch

BAD LIEBENZELL / SCHWAIGERN. Rund 120 Sport­le­rin­nen und Sport­ler haben am 12. April bei der fünf­ten „Mis­sio Cross Chall­enge“ Stand heu­te mehr als 30.000 Euro für benach­tei­lig­te Men­schen in Ban­gla­desch erlau­fen oder erra­delt. Das Bene­fiz-Event führ­te über eine Stre­cke von 80 Kilo­me­tern von Bad Lie­ben­zell nach Schwai­gern. Die zurück­ge­leg­te Stre­cke konn­ten die Sport­ler selbst wäh­len und alle fünf Kilo­me­ter ein- und aussteigen.

Zum ers­ten Mal waren in die­sem Jahr auch Rad­fah­rer zuge­las­sen. Mit 55 Per­so­nen war knapp die Hälf­te der Teil­neh­mer mit dem Fahr­rad unter­wegs. Ins­ge­samt gab es 18 Läu­fer und 21 Rad­fah­rer, die sich die kom­plet­te Stre­cke vor­nah­men. Die ande­ren leg­ten Stre­cken zwi­schen fünf und 70 Kilo­me­tern zurück. Kos­ten­lo­se „Mis­sio-Cross-Taxis“ brach­ten sie zurück zur Start­sta­ti­on oder wei­ter zu einer neu­en. Mit dabei war auch wie­der Maria­na, eine jun­ge Frau im Roll­stuhl, die schon mehr­mals an der „Mis­sio Cross Chall­enge“ teil­ge­nom­men hat.

Tho­mas Haid, Kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, zog ein posi­ti­ves Fazit: „Wir hat­ten noch nie so vie­le Teil­neh­mer, noch nie so gutes Wet­ter und noch nie so einen hohen Spen­den­er­lös. Ich bin begeis­tert und dank­bar für den Tag.“

Den Spon­so­ren­lauf rich­te­te die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on zusam­men mit der Lie­ben­zel­ler Gemein­schaft Schwai­gern und der Jugend­ar­beit „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC) in Schwai­gern aus. Spon­so­ren, die die Sport­ler im Vor­feld gesucht hat­ten, spen­de­ten pro gelau­fe­ne Kilo­me­ter einen zuvor ver­ein­bar­ten Betrag für die Arbeit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Ban­gla­desch. Damit wer­den unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer unter­stützt, in denen Kin­der aus benach­tei­lig­ten Fami­li­en eine qua­li­fi­zier­te Schul­bil­dung und ein neu­es Zuhau­se bekom­men. Die lang­jäh­ri­gen Ban­gla­desch-Mis­sio­na­re Regi­ne und Micha­el Kest­ner berich­te­ten den Teil­neh­mern nach dem Ziel­ein­lauf von ihrer Zeit in dem süd­asia­ti­schen Land. Die konn­ten sich dort bei einer gro­ßen Nudel­par­ty stär­ken und über ihre Erleb­nis­se auf der Stre­cke aus­tau­schen. So berich­te­te ein Rad­fah­rer, dass er einen dop­pel­ten Durch­stich im Rei­fen hat­te, aber kein Flick­zeug bei sich trug. Zufäl­lig sei ein Mann zur Stel­le gewe­sen, der den plat­ten Rei­fen schnell und fach­män­nisch repa­rier­te, so dass der Rad­fah­rer sicher sein Ziel erreich­te – ein „Engel“ zur rech­ten Zeit am rich­ti­gen Ort.

Erst hinsitzen und beobachten – dann schaffen

Tobi­as und Sarah Mül­ler arbei­ten seit August 2023 in Toron­to, Kana­da, und lei­ten dort das Pro­gramm „impact-move“. Außer­dem sind sie für die Stu­die­ren­den der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie (ITA) wäh­rend ihres Aus­lands­se­mes­ters in Toron­to zustän­dig. Zuvor haben sie zwölf Jah­re in Mala­wi gear­bei­tet. Tobi­as ist gelern­ter Elek­tro­in­stal­la­teur und hat sei­ne Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on absol­viert. Jetzt hat er berufs­be­glei­tend an der Aka­de­mie für Welt­mis­si­on (AWM) in Korn­tal den Mas­ter­stu­di­en­gang „Inter­kul­tu­rel­le Lei­tung und Füh­rung“ erfolg­reich abgeschlossen.

Tobi­as, was hat dich bewo­gen, ein solch anspruchs­vol­les Stu­di­um berufs­be­glei­tend zu absolvieren?
Bei die­sem Stu­di­um geht es nicht nur dar­um, einen Mas­ter­ab­schluss zu erlan­gen, son­dern die eige­nen Erfah­run­gen als Mis­sio­nar kon­ti­nu­ier­lich zu reflek­tie­ren. Dafür hat man bis zu zehn Jah­re Zeit. Ich habe es in acht Jah­ren geschafft. Jedes Jahr belegt man in der Regel ein bis zwei ange­bo­te­ne Kur­se zu ver­schie­de­nen The­men, die einen betref­fen. Ich habe mich von Anfang an dar­auf kon­zen­triert, was man jun­gen Mis­sio­na­ren mit auf den Weg geben kann, bevor sie aus­rei­sen: Was müs­sen sie in ihren ers­ten Jah­ren als Mis­sio­na­re ler­nen, damit sie effek­ti­ver und nach­hal­ti­ger arbei­ten können?

Und die­se Kur­se fan­den alle in Korn­tal statt?
Anfangs ja. Aber durch die Coro­na-Pan­de­mie wur­de das Stu­di­um umge­stellt und alles fand online statt. Das hat mir sehr gehol­fen. Aller­dings hat der Aus­tausch mit den Kol­le­gen vor Ort gefehlt, was ursprüng­lich ein Haupt­an­lie­gen des Stu­di­ums war. Daher war es sehr scha­de, dass dies durch und nach der Coro­na-Pan­de­mie nicht mehr mög­lich war.

Was hast du wäh­rend dei­nes Stu­di­ums gelernt?
Ich habe zum Bei­spiel einen Kurs in inter­kul­tu­rel­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on belegt. Das war sehr span­nend. Außer­dem ging es um die Per­sön­lich­keit eines Lei­ters. Ein ande­rer Kurs beschäf­tig­te sich mit dem Lei­ten mul­ti­kul­tu­rel­ler Teams. Ich habe auch theo­lo­gi­sche Kur­se belegt, unter ande­rem über die Theo­lo­gie der Mis­si­on. Ich habe auch an Stu­di­en­ein­hei­ten teil­ge­nom­men, in denen Coa­ching-Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt wurden.

Wie hilft dir das Stu­di­um bei dei­ner Arbeit?
Zunächst hilft es natür­lich ganz per­sön­lich: Man kann sich erst ein­mal selbst reflek­tie­ren, wer man ist und was mei­ne Gaben sind. Außer­dem bekommt man viel Wis­sen und Hand­werks­zeug für sei­ne Arbeit ver­mit­telt. Man kann auch Erfah­run­gen reflek­tie­ren, die einem so gar nicht bewusst sind. Man bekommt auch ein Ver­ständ­nis für die Kul­tur, in der man lebt. Natür­lich kann einem dabei ein ein­hei­mi­scher Mit­ar­bei­ter hel­fen. Aber man muss sich bewusst sein, dass ein Ein­hei­mi­scher nie die gan­ze Kul­tur reprä­sen­tiert. Das ist ein wich­ti­ger Punkt, weil Mis­sio­na­re das oft nicht berück­sich­ti­gen. Die­se den­ken oft, dass der bes­te ein­hei­mi­sche Mit­ar­bei­ter vor Ort die Kul­tur des Lan­des umfas­send kennt und des­halb alle Fra­gen beant­wor­ten kann. Dem ist aber nicht so. Und es hilft auch, wenn ich neu­en Mis­sio­na­ren Werk­zeu­ge an die Hand geben kann, die ich in die­sem Stu­di­um gelernt habe.

Was war für dich der größ­te Aha-Effekt wäh­rend dei­nes Studiums?
Mir ist bewusst gewor­den, dass wir in Deutsch­land eine soge­nann­te kon­text­ar­me Kom­mu­ni­ka­ti­on pfle­gen: Bei uns muss man so deut­lich wie mög­lich sagen, was man will. Es ist also die Auf­ga­be des Spre­chers, so klar wie mög­lich zu kom­mu­ni­zie­ren und die Bot­schaft zu ver­mit­teln. In vie­len ande­ren Kul­tu­ren hin­ge­gen, vor allem in Scham­kul­tu­ren, muss der Zuhö­rer her­aus­fin­den, was der Spre­cher mit­tei­len will. Dar­über hin­aus gibt es Kul­tu­ren, in denen man Men­schen auf kei­nen Fall vor den Kopf sto­ßen möch­te und daher nega­ti­ves Feed­back eher ver­mei­det oder ver­packt. Das kann schwer­wie­gen­de Fol­gen haben. Wenn etwa ein nord­ame­ri­ka­ni­scher Chef zu einem sagt: „Heu­te warst du ein biss­chen zu spät“, dann ist das die letz­te War­nung. Aber Deut­sche hören das viel­leicht so, als wäre das gar nicht so schlimm. Und dann wun­dern sie sich, wenn ihnen im nächs­ten Monat gekün­digt wird. In ande­ren Kul­tu­ren wird also oft nicht so direkt kom­mu­ni­ziert wie in Deutsch­land. Die Zuhö­rer müs­sen eher her­aus­fin­den, was man ihnen sagen will. In Afri­ka habe ich auch fest­ge­stellt, dass man die­sen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stil über­nimmt: Man ist weni­ger direkt. Die Kul­tur, in der man lebt, wird auch zur eigenen.

Was denkst du, muss ein Mis­sio­nar ganz schnell ler­nen zum Berufsstart?
Auf Eng­lisch wür­de ich sagen: „Obser­ve befo­re ser­ving“, also dass wir ler­nen, zuerst zu beob­ach­ten, bevor wir anfan­gen, tätig zu wer­den. Wir Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re sind dafür bekannt, dass wir regel­rech­te Schaf­fer sind. Das ist ver­ständ­lich, denn wenn man in die Mis­si­on geht, hat man oft wenig Zeit und will schnell etwas auf­bau­en und ent­wi­ckeln. Aber aus mei­ner Sicht ist es gera­de in den ers­ten zwei Jah­ren wich­ti­ger, erst ein­mal zu ler­nen, also sich buch­stäb­lich hin­zu­set­zen und zu beobachten.

Wir haben oft ver­lernt zu schau­en, wie sich Men­schen ver­hal­ten und war­um sie sich so ver­hal­ten. Ich selbst habe in mei­ner Zeit in Mala­wi erlebt, dass jun­ge Mis­sio­na­re gekom­men sind und mir dann Fra­gen gestellt haben, die mir gar nicht mehr bewusst waren und von denen ich nach sechs oder acht Jah­ren Ein­satz immer noch ler­ne, weil ich gemerkt habe, dass ich betriebs­blind gewor­den bin. Ich habe das gar nicht mehr so wahr­ge­nom­men, weil sich blin­de Fle­cken ent­wi­ckelt haben.
Man muss auch sehen, dass sich Mis­si­on ver­än­dert hat. Wir spre­chen zu Recht von Part­ner­schaft und Part­ner­schaft fin­det immer auf Augen­hö­he statt. Des­halb ist es wich­tig, die­se Fähig­kei­ten zu entwickeln.
Wir wol­len zudem die Ein­hei­mi­schen her­aus­for­dern und ihnen hel­fen, ihre eige­nen Stra­te­gien und ihre eige­nen Pro­jek­te zu ent­wi­ckeln; in ihrem Tem­po, mit ihren Res­sour­cen und nach ihren Ideen.
Es geht nicht dar­um, Pro­jek­te zu ent­wi­ckeln, von denen wir glau­ben, dass sie ihre größ­ten Pro­ble­me lösen. Denn unse­re Ein­schät­zun­gen sind oft falsch, die Men­schen vor Ort wis­sen das oft bes­ser. Schließ­lich ist es ihr Land und ihr Weg mit ihren Mit­men­schen. Wir sind nur da, um die Men­schen eine gewis­se Weg­stre­cke zu beglei­ten. Gera­de des­halb müs­sen wir in der Lage sein, Ver­trau­en auf­zu­bau­en. Das ist eine wich­ti­ge Grund­la­ge. Wenn man Mis­si­on als Part­ner­schaft ver­steht, muss man sich über­le­gen, wie man Men­schen in der jewei­li­gen Kul­tur über­zeu­gen kann. Wie gibt man in die­ser Kul­tur das rich­ti­ge Feed­back? Man benö­tigt ein­fach mehr Zeit, um das her­aus­zu­fin­den, bevor man losgeht.

Muss sich also jeder Mis­sio­nar stän­dig weiterbilden?
Ich wür­de sagen, nicht fort­bil­den, son­dern sei­ne Arbeit kon­ti­nu­ier­lich reflek­tie­ren. Wenn man das nicht tut und sich nicht mit ande­ren aus­tauscht, schwimmt man nur in sei­nem eige­nen Teich. Das gilt für alle Beru­fe, ob man nun als Pas­tor, Sozi­al­päd­ago­ge oder Ban­ker in Deutsch­land arbei­tet – es ist immer gut, über den Tel­ler­rand zu schau­en, und das bie­tet das Studium.

So ist Versöhnung

UGANDA. Auf sei­nen frü­he­ren Lebens­wan­del ist er nicht stolz: Ste­ven hat Kin­der von fünf Frau­en, nur für weni­ge hat er Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Inzwi­schen sind alle erwach­sen und beschul­di­gen ihren Vater, sich nie um sie geküm­mert zu haben.

Der Ugan­der glaubt mitt­ler­wei­le an Jesus und ist ver­hei­ra­tet. Aber er weiß nicht, wie er mit sei­ner Ver­gan­gen­heit umge­hen soll, hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen Scham, Selbst­an­kla­ge und Schuld­zu­wei­sun­gen. Gott legt mir aufs Herz, für Ste­ven zu beten. Ich spü­re dar­auf­hin, dass ich offen mit ihm reden soll. Unser Gespräch gleicht einer Ach­ter­bahn­fahrt: Ste­ven hört zu, ver­tei­digt sich, schiebt alles auf die Kul­tur, dann auf die Frau­en, lenkt ein und ver­tei­digt sich wie­der. Er ist sehr auf­ge­wühlt. Ruhig und ohne ihn zu ver­ur­tei­len, bit­te ich ihn immer wie­der, sich in die Lage sei­ner Kin­der zu ver­set­zen: Nie haben sie auf Papas Schoß geses­sen, nie hat er ihr Schul­geld bezahlt. Sie muss­ten ohne Vater als Beschüt­zer, Rat­ge­ber und Ver­sor­ger auf­wach­sen. Eine sol­che Kon­fron­ta­ti­on hat der Mann nicht erwar­tet. Er meint, in sei­ner Kul­tur habe es nie­mand gewagt, ihn dar­auf anzu­spre­chen – nicht ein­mal sein Pas­tor. Ste­ven fährt fort: „Dich hat der Hei­li­ge Geist geschickt. Lass mich mit mei­ner Frau dar­über reden.“

Eini­ge Tage spä­ter bedankt er sich und erzählt, dass sei­ne heu­ti­ge Frau bereit sei, alle Kin­der ein­zu­la­den. Im Mai fin­det das Fami­li­en­tref­fen statt, Ste­vens geach­te­ter Stief­bru­der lei­tet es. Bis auf eine Toch­ter kom­men alle Kin­der und ver­söh­nen sich mit dem Vater – Hal­le­lu­ja! Ste­ven betet nun täg­lich für sie und will für sie da sein. Dankt ihr mit uns für die­ses Wunder?
Mar­tin Auch

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Muslime bitten um Fortsetzung von Bibelgesprächskreisen

„Wir wol­len nicht wochen­lang ohne Got­tes Wort sein. Du musst wei­ter­ma­chen. Was wir da hören, gefällt uns gut.“ Das sag­ten 15 meist mus­li­mi­sche Teil­neh­mer eines Bibel­ge­sprächs­krei­ses in Mala­wi zu Pas­tor Pahu­wa, als er vor­schlug, auf­grund der Hoch­sai­son auf den Fel­dern wie in ande­ren Orten auch mit dem Bibel­ge­sprächs­kreis zu pau­sie­ren. Die­se Krei­se wur­den 2020 durch die enga­gier­te Arbeit von „Radio L“ in Mala­wi ins Leben geru­fen. So erreich­te die Mit­ar­bei­ter um Mis­sio­nar Paul Kränz­ler die Bit­te einer Hörer­grup­pe, einen Bibel­ge­sprächs­kreis in ihrem Dorf zu begin­nen. Dabei ver­wen­den die Mit­ar­bei­ter die Hör­bi­bel in Chi­yao. In der Kul­tur wur­de Geschich­te in Form von Geschich­ten wei­ter­ge­ge­ben, denn es gab kei­ne Schrift. Selbst die­je­ni­gen, die in die Schu­le gin­gen, ver­ste­hen mehr, wenn sie eine Geschich­te hören, als wenn sie sie selbst lesen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind 15 Grup­pen ent­stan­den. „Man­che Krei­se bestehen aus sechs bis acht Teil­neh­me­rin­nen. Män­ner tun sich schwer, sich als Inter­es­sier­te am christ­li­chen Glau­ben zu erken­nen zu geben, in ande­ren ver­sam­meln sich bis zu 20 Men­schen, um Got­tes Wort zu hören“, sagt Mis­sio­nar Paul Kränzler.

Eine Lit­ur­gie oder einen fes­ten Ablauf gibt es nicht. Es soll bewusst eine „Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung“ sein, vor allem am Anfang: „Wenn wir im Dorf ankom­men, wird erst ein­mal gere­det, bis alle da sind. Dann beten wir und fan­gen mit der Wie­der­ho­lung vom ver­gan­ge­nen Mal an“, erklärt Paul Kränz­ler. Danach folgt eine neue Lek­ti­on. Je nach­dem, wie schwie­rig der Inhalt ist oder wie vie­le Fra­gen gestellt wer­den, dau­ern die­se Run­de etwa 40 bis 60 Minu­ten. Zum Abschluss brin­gen die Teil­neh­mer ihre per­sön­li­chen Anlie­gen im Gebet zu Gott.

Die Tref­fen fin­den unter einem gro­ßen Baum statt: „Wir wol­len bewusst kei­ne Kir­che oder ein ande­res reli­giö­ses Gebäu­de nut­zen, damit es für Inter­es­sier­te kei­ne Hemm­schwel­le gibt. Und Dorf­ver­samm­lun­gen fin­den sowie­so meis­tens unter einem Baum statt“.
Die Grup­pen wer­den häu­fig von Frau­en gelei­tet. In einem ande­ren Ort bei­spiels­wei­se tra­fen sich etli­che von ihnen schon vor­her, um nach Wit­wen und Ver­nach­läs­sig­ten zu schau­en. „Wir sind sehr dank­bar, dass Gott uns die Türen in so vie­len Dör­fern geöff­net hat. Vor 20 Jah­ren hät­te nie­mand gedacht, dass aus einem mus­li­misch gepräg­ten Dorf eine Anfra­ge kom­men könn­te, dort eine Bibel­stun­de abzu­hal­ten. Heu­te beten wir für mehr Arbei­ter in der Ern­te, weil wir offe­ne Türen haben“, sagt Paul Kränzler.

Unter dem Mot­to „Let the­re be light“ („Es wer­de Licht“) sen­det Radio L seit Ende 2017 als ers­ter Radio­sen­der Mala­wis über­wie­gend in der Stam­mes­spra­che der Yao. Die­se sind mehr­heit­lich Mus­li­me und machen etwa zehn Pro­zent der knapp 19 Mil­lio­nen Mala­wi­er aus. Die Yao leben meist in abge­le­ge­nen Dör­fern, vie­le kön­nen weder lesen noch schrei­ben. Des­halb ist das Radio für sie eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le. Die Sen­dun­gen von Radio L sind lebens­nah gestal­tet. Sie geben Tipps zu Fami­lie und Erzie­hung, Gesund­heit und Ernäh­rung, Glau­be und Nach­fol­ge. Und natür­lich gibt es auch Nach­rich­ten und Musik.

Neue Kirche in Japan eingeweiht

Gro­ße Freu­de bei den Chris­ten in Saku­ra­ga­wa: Am 19. Janu­ar konn­ten sie mit 64 Besu­che­rin­nen und Besu­chern ihre neue Kir­che ein­wei­hen. Das alte, rund 30 Jah­re alte Kir­chen­ge­bäu­de war reno­vie­rungs­be­dürf­tig und lag ver­steckt in einem klei­nen Wohn­ge­biet. „Statt zu reno­vie­ren, wol­len wir lie­ber Geld in einen Neu­bau inves­tie­ren, an einem zen­tra­len Ort“, beschloss die klei­ne christ­li­che Gemein­de in der rund 36.000 Ein­woh­ner zäh­len­den Stadt etwa 100 Kilo­me­ter nörd­lich von Tokio.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te der Grund­stein gelegt wer­den. Danach wur­den die Fun­da­men­te gegos­sen und eine Holz­kon­struk­ti­on errich­tet. Am 8. Dezem­ber fand der ers­te Got­tes­dienst im neu­en Gebäu­de statt. „Wir freu­ten uns sehr, dass wir alle drei Weih­nachts­ver­an­stal­tun­gen – Café, Kon­zert und Got­tes­dienst – hier fei­ern konn­ten“, sag­te Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Rund 30.000 Euro hat das 300 Qua­drat­me­ter gro­ße Grund­stück gekos­tet, 125.000 Euro das ein­ge­schos­si­ge Gebäu­de mit 82 Qua­drat­me­tern. „Wir kön­nen nur stau­nen und Gott dan­ken, dass unse­re klei­ne Gemein­de mit sie­ben Mit­glie­dern und einem Pas­to­ren­ehe­paar die­sen Kir­chen­bau rea­li­sie­ren konn­te. Ohne die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung vie­ler Ein­zel­per­so­nen und japa­ni­scher Gemein­den wäre das nicht mög­lich gewe­sen“, so Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Gemein­sam Gott zu dan­ken und ihn zu loben, was er getan hat, war eine gro­ße Ermu­ti­gung für die klei­ne Gemein­de. Die Chris­ten in Japan beten, dass Gott das neue Gebäu­de und sie selbst gebraucht, dass noch vie­le Japa­ner kom­men und Jesus kennenlernen.

Seit fast 100 Jah­ren sind Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re im Bal­lungs­zen­trum Tokio und Umge­bung tätig, um den über 35 Mil­lio­nen Men­schen im Groß­raum Tokio die Fro­he Bot­schaft von Jesus Chris­tus zu brin­gen. In Zusam­men­ar­beit mit bestehen­den Gemein­den grün­den die Mit­ar­bei­ter Gemein­den und berei­ten sie dar­auf vor, dass ein ein­hei­mi­scher Pas­tor die Ver­ant­wor­tung über­nimmt. In den ver­gan­ge­nen 60 Jah­ren sind etwa 50 sol­cher Gemein­den entstanden.

Schenke Hoffnung für Bangladesch

Mit „Welt­weit Hoff­nung schen­ken” unter­stützt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on Men­schen in Län­dern, die nicht im Fokus der Welt­öf­fent­lich­keit ste­hen. Durch die­se Initia­ti­ve beka­men schon vie­le Hoff­nung und prak­ti­sche Hil­fe. 2024/2025 steht Ban­gla­desch im Zentrum.

So hilft dei­ne Spende:

10 Euro:
Zwei Kin­der erhal­ten ein­ma­lig Schulmaterial.

50 Euro:
Für ein Kind kön­nen ein Jahr lang die Schul­ge­büh­ren gezahlt werden.

300 Euro:
Ein Kind bekommt ein Jahr lang eine Patenschaft.

Mehr Mög­lich­kei­ten, wie du aktiv hel­fen kann, gibt es online unter www.weltweit-hoffnung-schenken.de oder tele­fo­nisch unter 07052 17–7128.

Dan­ke für die Hoff­nung, die du schenkst!

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Mit 60 plus im Einsatz

Du möch­test mit dei­nen Erfah­run­gen und Gaben für ande­re ein Segen sein und dabei dei­nen Hori­zont erwei­tern und Got­tes Wir­ken mit­er­le­ben? Dann ist ein Mis­si­ons­ein­satz in einem Team genau das Rich­ti­ge für dich. Eine hohe Fle­xi­bi­li­tät und gute kör­per­li­che Gesund­heit sind Vor­aus­set­zung für die Teilnahme.

Für den Ein­satz in unse­rem Pro­jekt „Oase“ in Neu­bran­den­burg gibt es noch freie Plät­ze für Per­so­nen in der zwei­ten Lebenshälfte.

Hier die Eckdaten:

Ein­satz­land: Neubrandenburg/Deutschland
Zeit­raum: 13.06.– 29.06.2025
Team­grö­ße: bis 4 Personen
Fol­gen­de Auf­ga­ben sind geplant: Prak­ti­sche Instand­hal­tungs­auf­ga­ben und Reno­vie­run­gen in der Oase (Gemein­de­zen­trum), Begeg­nun­gen und Aus­tausch mit den Mit­ar­bei­tern vor Ort.
Wei­te­re Infos zum Pro­jekt: www.oase-nb.de
Qua­li­fi­ka­ti­on in fol­gen­den Berufs­grup­pen ist notwendig/erwünscht: Prak­ti­sche Bega­bung und Freu­de am Dienen
Rei­se­kos­ten: eige­ne Anrei­se in Fahrgemeinschaft
Kos­ten für Ver­pfle­gung: ca. 10 €/Tag
Kos­ten für Unter­kunft: kei­ne, bei Unter­brin­gung in WG-Zimmern
Wei­te­re Infos zum Ein­satz und Bewer­bung bei: oase@liebenzell.org

Medizin rettet Menschenleben in Nabwalya

SAMBIA. Am 31.10.2024 früh­mor­gens um 4 Uhr ging es los auf die wei­te Rei­se ins 600 Kilo­me­ter ent­fern­te Nab­wa­lya. In der Regel gibt es von uns Mis­sio­na­ren zwei Trips pro Jahr in das sehr abge­le­ge­ne, elf Auto­stun­den fer­ne Luang­wa-Tal. Die­ses Mal waren vier unse­rer ein­hei­mi­schen Mit­ar­bei­ter aus dem sozi­al-mis­sio­na­ri­schen Pro­jekt „Mus­hi­li – Hil­fe zum Leben“ dabei. Für sie war es der ers­te Ein­satz die­ser Art.

Der Haupt­grund unse­res Trips war es, der loka­len Kli­nik drin­gend benö­tig­te Medi­zin zu brin­gen. Unser Auto war bis zum Dach mit Medi­ka­men­ten voll­ge­packt. Als wir die medi­zi­ni­schen Mit­tel über­ga­ben, sag­te der Kli­nik­chef dank­bar, dass die­se Arz­nei­en Leben ret­ten wer­den. Denn durch die abge­le­ge­ne Lage ist Nab­wa­lya in der Regen­zeit von der Außen­welt abge­schnit­ten und die Bewoh­ner sind auf die Hil­fe vor Ort angewiesen.

Um unse­re Zeit und unser Wis­sen neben der Lie­fe­rung an die Kli­nik sinn­voll ein­zu­set­zen, hat­ten wir im Vor­feld über­legt: Was kön­nen wir den Men­schen in Nab­wa­lya Gutes tun? Und so gestal­te­ten Eli­as und Kaba­so auf dem Grund­stück von Pas­tor Kasa­bi­la einen klei­nen Work­shop und erklär­ten den Men­schen, wie sie ihre Fel­der bes­ser und ertrag­rei­cher anle­gen und wie sie Frucht­bäu­me ver­edeln kön­nen – immer gekop­pelt an das Wort Got­tes. Unse­re zwei ande­ren Mit­ar­bei­ter, Igni­ti­us und Hen­ry, gestal­te­ten ein Kin­der­pro­gramm. Etwa 80 Kids kamen zum Spie­len, Sin­gen und Hören einer bibli­schen Geschich­te. Es war berüh­rend, Igni­ti­us´ gro­ßes Herz für die Kin­der zu sehen und zu erleben.

Am Sonn­tag wur­de ich spon­tan gefragt, ob ich die Pre­digt an einem ande­ren Ort hal­ten könn­te, was ich sehr ger­ne tat. Die­ses Dorf ist 40 Minu­ten Fahrt­weg von Nab­wa­lya ent­fernt. Dort habe ich vie­le unter­ernähr­te Kin­der gese­hen. Wild­tie­re wie Ele­fan­ten, Büf­fel und Löwen stel­len eben­falls ein gro­ßes Pro­blem für die Bevöl­ke­rung dar, weil die­se immer wie­der „zu Besuch“ ins Dorf kommen.

Am meis­ten hat uns die Arbeit von Mil­ner Kasa­bi­la beein­druckt. Seit knapp zwölf Jah­ren lebt der Pas­tor unse­res ein­hei­mi­schen Kir­chen­ver­ban­des mit sei­ner Fami­lie in Nab­wa­lya. Der Sam­bier ist sehr gut ver­netzt und respek­tiert. An einem Tag unse­res Besu­ches soll­ten wir uns beim Stam­mes­häupt­ling vor­stel­len. Am Ende des Gesprächs sag­te Pas­tor Kasa­bi­la zum Häupt­ling, dass er ihn schon seit einem Jahr nicht mehr in der Kir­che gese­hen hät­te und es schön wäre, wenn die­ser sich dort mal wie­der bli­cken lie­ße. Muti­ge Wor­te, die nur durch den Respekt, den Mil­ner Kasa­bi­la genießt, mög­lich waren.

Eben­falls begeis­tert waren wir von Lameck Chi­be­sa. Der jun­ge Mann stammt aus Nab­wa­lya und nimmt gera­de an unse­rem ein­jäh­ri­gen Jün­ger­schafts­pro­gramm in Mus­hi­li teil. Lameck reis­te mit uns, um sei­ne Fami­lie zu besu­chen. Am letz­ten Abend zeigt er uns sein Feld, das er bereits für die kom­men­de Pflanz­zeit vor­be­rei­tet hat. Unser Gebet ist, dass Lameck ein Segen für sei­ne Hei­mat Nab­wa­lya sein kann, nicht nur durch alter­na­ti­ve Metho­den in der Land­wirt­schaft, die er bei uns lernt, son­dern auch durch sein geist­li­ches Vor­bild und den Hin­weis auf Jesus.

Nach fünf Tagen fuh­ren wir erfüllt mit vie­len Erleb­nis­sen und Ein­drü­cken nach Hau­se. Dank­bar sind wir auch für die Bewah­rung auf dem Rück­weg, als bei höhe­rer Geschwin­dig­keit ein Auto­rei­fen platz­te, aber zum Glück nichts Schlim­me­res passierte.

Die Nab­wa­lya-Rei­se war wie jedes Mal ein Aben­teu­er. Wir sind froh, dass wir durch unse­ren Besuch die Pas­to­ren­fa­mi­lie und vie­le wei­te­re Men­schen ermu­ti­gen konnten.
Ben­ja­min Wagner

Muss mein Kind verhungern?

MALAWI. Am 28. August kamen Rose und Wyson Kapan­ge mit einem Brief ihres Dorf­häupt­lings zu uns ins Pro­jekt Ubwen­zi. Der Häupt­ling bat um Hil­fe für das Baby der bei­den. Ihre klei­ne Toch­ter Chris­sie war am 15. Juli zur Welt gekom­men. Fünf Wochen spä­ter stan­den sie vor unse­rer Tür. Mein ers­ter Gedan­ke war: „Ich muss den bei­den erklä­ren, dass unser Säug­lings­pro­gramm vor allem für Wai­sen gedacht ist, weil sie am bedürf­tigs­ten sind.“ Den­noch schau­te ich mir das Mäd­chen an, das – wie in Mala­wi üblich – in einem Tuch auf den Rücken der Mama gebun­den war.

Mir blick­te kein paus­bä­cki­ges Baby ent­ge­gen. Tief lie­gen­de, gro­ße Augen sahen mich an. Die Klei­ne war nur noch Haut und Kno­chen. Von knapp drei­ein­halb Kilo­gramm Geburts­ge­wicht waren kei­ne zwei Kilos übrig­ge­blie­ben. Das Mäd­chen droh­te zu ver­hun­gern – an der Brust sei­ner Mama, die selbst stark unter­ernährt war und kei­ne Nah­rung für ihr Baby hatte.

Wir nah­men die Fami­lie in unser Hilfs­pro­gramm auf, mach­ten uns Gedan­ken über die Ver­sor­gung der Klei­nen und bete­ten mit den Eltern. Nach dem Gebet frag­te mich der Vater, zu wel­cher Kir­che wir gehö­ren, und ich konn­te ihm von unse­rem Glau­ben an Jesus erzählen.
Fünf Wochen spä­ter sieht Chris­sie dank des Milch­pul­vers schon viel bes­ser aus. Sie ist kein hung­ri­ges Baby mehr, das sich in den Schlaf weint, son­dern ist satt und schaut inter­es­siert um sich. Als ich mit dem klei­nen Mäd­chen spre­che, lächelt es mich an. Ein schö­ne­res Dan­ke­schön für die Hil­fe kann es gar nicht geben!
Vro­ni Urschitz

Bit­te unter­stützt unse­re Arbeit in Mala­wi und vie­len wei­te­ren Län­dern mit eurer Spen­de. Vie­len Dank!
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