Erste Taufe am ersten Advent

Wir freu­en uns sehr über die ers­te Tau­fe in der evan­ge­li­schen Gemein­de in Tor­re­mo­li­nos (Anda­lu­si­en / Süd­spa­ni­en). Esther ließ sich am 1. Advent im Meer taufen.

Unse­re Mis­sio­na­re Theo und Caro­lin Hertler arbei­ten seit 1996 in Spa­ni­en. Bis 2021 in der Gemein­de­grün­dung in Mar­bel­la, danach im Gemein­de­auf­bau in Torremolinos.

Unse­re Freu­de ist rie­sig. Wie groß wird dann erst die Freu­de im Him­mel sein …

„Gott hat tausend Wege“

Jael und Herr­mann und Stamm arbei­ten seit 2022 als Mis­sio­na­re in Japan. Nach ihren zwei Söh­nen kam im Som­mer ihr Sohn Nathan mit Tri­so­mie 21 zur Welt.

Herr­mann, wie geht es Nathan zurzeit?
Im Gro­ßen und Gan­zen geht es ihm momen­tan gut. Nathan kam ja mit einem Herz­feh­ler und einer ange­bo­re­nen Darm­fehl­bil­dung zur Welt. Vor weni­gen Wochen wur­de er am Darm ope­riert und hat vor­über­ge­hend einen künst­li­chen Darm­aus­gang bekom­men. Das ist natür­lich eine Ein­schrän­kung. Aber wir sind dank­bar, dass die OP gut ver­lau­fen ist.
Nathan ist grund­sätz­lich ein zufrie­de­nes Kind, das ruhigs­te, das wir bis­her hat­ten. Scherz­haft sagen wir oft, dass Nathan eigent­lich der ent­spann­tes­te von unse­ren drei Jungs ist. Zumin­dest ist Nathan das ers­te Baby, das schon mit drei Mona­ten durchschläft.

Benö­tigt er eine spe­zi­el­le The­ra­pie, die man auch in Japan bekom­men könnte?
Wir gehen davon aus, dass die The­ra­pie-Mög­lich­kei­ten in Japan ähn­lich sind und es auch dort ent­spre­chen­de Initia­ti­ven und Orga­ni­sa­tio­nen gibt, die Kin­der mit Behin­de­run­gen för­dern. Span­nend wird sein, wie die Phy­sio­the­ra­pie, die er jetzt bekommt, wei­ter­ge­führt wer­den kann. Spä­ter wird er ver­mut­lich auch Unter­stüt­zung bei der Sprach­ent­wick­lung und Ergo­the­ra­pie benö­ti­gen. Das sind für uns natür­lich Fra­gen, die uns beschäf­ti­gen. Wie kön­nen wir das alles abde­cken? Das ist im Moment noch schwer abseh­bar und heu­te noch nicht planbar.

Wie wirkt sich die­se Ein­schrän­kung, die euer Sohn jetzt hat, auf eure geplan­te wei­te­re Arbeit in Japan aus?
Zunächst ein­mal hat sich unser Fami­li­en­le­ben kaum ver­än­dert. Im Grun­de ist Nathan ein Baby wie jedes ande­re. Was unser Fami­li­en­le­ben aber schon stark beein­flusst und auch ver­än­dert hat, sind die vie­len Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te. Außer­dem hat sich die Aus­rei­se nach Japan durch die Behand­lung sei­ner Darm­er­kran­kung verzögert.

Was ist jetzt geplant?
Geplant ist, dass wir im April wie­der aus­rei­sen. Bis dahin soll der künst­li­che Darm­aus­gang zurück­ver­legt wer­den und wir wer­den sehen, wie es Nathan dann gesund­heit­lich geht. Das ist der Hori­zont, den uns die Ärz­te gesetzt haben. Wir hof­fen, dass alles gut geht und nichts dazwi­schen­kommt. Und ja, es kann auch sein, dass sich die Türen für unse­re wei­te­re Mis­si­ons­ar­beit in Japan ganz schlie­ßen. Aber wir wol­len hoff­nungs­voll und zuver­sicht­lich in die Zukunft blicken.

Wie habt ihr es geschafft, die­sen beson­de­ren Weg zu gehen? Inwie­fern hat sich durch Nathans Behin­de­rung euer Got­tes­bild verändert?
Ganz ehr­lich: Die Dia­gno­se war erst ein­mal ein rich­ti­ger Schock für uns. Man sieht erst ein­mal die gan­ze Zukunft an sich vor­bei­zie­hen und denkt: Jetzt gibt es eigent­lich nur noch ein Leben mit Ein­schrän­kun­gen, Mühe und Pfle­ge. Aber das Beson­de­re für uns war, dass wir ent­de­cken konn­ten, dass das nicht so ist. Das sieht man auch bei vie­len ande­ren Eltern, die Kin­der mit die­sen Ein­schrän­kun­gen haben. Wir glau­ben, es ist ein Irr­glau­be, dass man ein bes­se­res Leben hat, wenn das Kind gesund ist.
Aber natür­lich haben wir uns gefragt: Gott, war­um wir? Gera­de nach unse­rer Anfangs­pha­se in Japan, die so gut gelau­fen ist und wo wir dach­ten, jetzt gehen die Türen in unse­rem Ein­satz­ge­biet auf. Alles hat gepasst: Vom Ein­le­ben in das Land, in die Kul­tur, in die Spra­che bis hin zur finan­zi­el­len Unter­stüt­zung durch vie­le Mis­si­ons­freun­de. Auf die­se Fra­ge haben wir kei­ne Ant­wort. Wir wis­sen nicht, wie die künf­ti­ge Mis­si­ons­ar­beit aus­se­hen wird. Aber Gott wird die ent­spre­chen­den Türen öff­nen und so gehen wir die nächs­ten Schritte.
Was mir im Moment sehr am Her­zen liegt, ist das, was ich schon vor der Geburt von Nathan zum The­ma im Rei­se­dienst gemacht habe. Es ist die Stel­le in Phil­ip­per 4,11–13, wo der Apos­tel Pau­lus sagt: „Ich ver­mag alles durch den, der mich stark macht.“ Er meint damit, dass er mit jeder Lebens­si­tua­ti­on umge­hen kann: mit dem größ­ten Man­gel, mit Armut aber auch mit Über­fluss. Und dass es ihm dabei an nichts fehlt.
Das wün­schen wir uns als Ehe­paar, dass wir sagen kön­nen: Egal, was kommt, wir kön­nen durch Got­tes Kraft mit allem umge­hen und mit jeder Situa­ti­on zurecht­kom­men; ohne dabei zu resi­gnie­ren, zu ver­bit­tern oder sogar den Glau­ben zu ver­lie­ren. Durch Nathan kön­nen wir ler­nen, dass Gott mäch­tig ist, auch wenn unse­re Kraft schwach ist.

Wel­che Reak­tio­nen habt ihr von euren Mis­si­ons­freun­den auf die Nach­richt von Nathans Ein­schrän­kung bekommen?
Wir haben noch nie so vie­le Reak­tio­nen auf unse­re Rund­brie­fe erhal­ten. Vie­le waren sehr betrof­fen, dass unser Leben sich jetzt so ver­än­dert hat. Was uns aber wirk­lich posi­tiv über­rascht hat: Es gab kei­ne Stim­me, die gesagt hat: Oh, ihr Armen! Im Gegen­teil: Immer wie­der hör­ten wir: Schön, dass du da bist, Nathan! Sie haben ihn will­kom­men gehei­ßen. Das fand ich schon ein schö­nes Zeichen!
Gera­de durch die­se schwe­re Zeit, die wir durch­ma­chen, mer­ken wir, dass Gott nicht fern ist. Das mer­ken auch ande­re immer wie­der und sind sehr berührt. Mit Jesus unter­wegs zu sein, heißt nicht, dass man immer nur Erfolg hat. Es gibt auch ein geist­li­ches Erfolgs­den­ken: Du bist immer erfolg­reich in dei­nem Dienst, es geht immer auf­wärts. Aber Gott lässt auch Rück­schrit­te zu und dass sich Türen schlie­ßen – ohne dass man ver­sagt hat. Ein­fach durch Umstän­de, die wir gera­de erle­ben und die man über­haupt nicht beein­flus­sen kann. Und da bekom­me ich immer mehr die Frei­heit zu sagen: Und das alles ist jetzt Got­tes Sache. Jesus braucht uns als Fami­lie in Japan nicht, auch nicht die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on. Gott ist völ­lig frei und sou­ve­rän, wie er sein Reich baut. Aber das Schö­ne ist: Er will uns dar­an betei­li­gen. Es liegt in sei­ner Hand und er ist frei, sei­ne Arbei­ter in eine neue Auf­ga­be zu rufen. Das lehrt Demut. Die Arbeit hängt nicht von mir ab. Das Reich Got­tes bricht dadurch nicht zusam­men. Und Gott hat tau­send Wege, es anders wei­ter­zu­füh­ren. Er ist gar nicht auf mich ange­wie­sen, er braucht mich nicht. Aber er will mich.

„Wir halten uns an seinem Ruf fest“

Sebas­ti­an und Katha­ri­na Proß sind seit 2016 im „Land of the Unex­pec­ted“. Die ers­ten sechs Jah­re waren sie ver­ant­wort­lich für das sozi­al-mis­sio­na­ri­sche Pro­jekt „Shape Life“ in den sozia­len Brenn­punk­ten von Port Mores­by­/­Pa­pua-Neu­gui­nea. Seit 2020 ist Sebas­ti­an Team­lei­ter der Mis­sio­na­re in Papua-Neu­gui­nea (PNG) und ver­ant­wort­lich für alle orga­ni­sa­to­ri­schen und admi­nis­tra­ti­ven Ange­le­gen­hei­ten. Zusätz­lich sind sie für die Part­ner­schaf­ten mit den zwei Kir­chen­ver­bän­den zustän­dig. Sie bera­ten Kir­chen­lei­ter, unter­rich­ten an den Bibel­schu­len der Part­ner und ste­hen Ver­bän­den, Gemein­den und den Chris­ten mit Rat und Tat zur Seite.
Der­zeit sind sie zusam­men mit ihren drei Kin­dern in Deutsch­land. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Ihr seid mitt­ler­wei­le rich­tig erfah­re­ne Neu­gui­nea-Mis­sio­na­re. Was hat sich im Land seit eurer Ankunft vor acht Jah­ren verändert?
Die Sche­re zwi­schen Neu­bau­ten und Blech­hüt­ten, zwi­schen Armut und Ent­wick­lung klafft immer wei­ter aus­ein­an­der. Es wer­den rie­si­ge Stra­ßen gebaut, aber die Volks­zäh­lung ist geschei­tert. Wirt­schaft­lich erlebt PNG der­zeit einen gro­ßen Stillstand.

Offi­zi­ell sind über 90 Pro­zent der Men­schen in Papua-Neu­gui­nea Chris­ten. Aber die Gewalt im Land erin­nert mehr an Kriegs­ge­bie­te. Wie passt das zusammen?
Das Land ist inner­halb von 50 bis 150 Jah­ren von der Stein­zeit in die Moder­ne kata­pul­tiert wor­den. Tau­sen­de Jah­re lang hat­ten die Men­schen von einem Dorf zum nächs­ten eine kom­plett ande­re Spra­che und waren abge­schot­tet von­ein­an­der. Der christ­li­che Glau­be wur­de von den Men­schen ange­nom­men, aber die kul­tu­rel­len Wer­te und das bestehen­de Welt­bild spie­len nach wie vor eine extrem star­ke Rol­le. Wenn man ins Neue Tes­ta­ment schaut: Auch da gab es Gemein­den, in denen vie­les noch nicht so geklappt hat. Und auch wir Deut­sche haben blin­de Fle­cken, was Din­ge angeht, die Men­schen aus ande­ren Län­dern als unchrist­lich bezeich­nen wür­den. Da wür­de den Men­schen in PNG auch ganz schön viel auf­fal­len, was bei uns Deut­schen so alles falschläuft.

Wo set­zen die Pro­jek­te der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Papua-Neu­gui­nea an?
Wir arbei­ten mit zwei Kir­chen­ver­bän­den zusam­men, die von der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on gegrün­det wor­den sind. 60 bzw. 110 Jah­re nach der Grün­dung arbei­ten wir immer noch sehr part­ner­schaft­lich zusam­men. Wir erle­ben Part­ner­schaft als etwas, wo wir uns gemein­sam immer mehr zu Jesus hin ent­wi­ckeln. Ich wür­de sagen, es ist ein beid­sei­ti­ger Jüngerschaftsprozess.
In unse­rem Pro­jekt „Shape Life“ an den Stand­or­ten in Port Mores­by und Wewak wol­len wir in den Armen­vier­teln ein Licht und Anker für die Kin­der sein. Und Mit­ar­bei­ter vor Ort dazu ermu­ti­gen, sich für die Kin­der in ihrem Vier­tel einzusetzen.

Wie ist es für euch als Fami­lie, in Papua-Neu­gui­nea zu leben?
Wir lie­ben das Schö­ne im Land und sind her­aus­ge­for­dert von den Her­aus­for­de­run­gen. Wir haben ein super Netz­werk an Bezie­hun­gen zu Ein­hei­mi­schen, lie­ben die Viel­falt und das tro­pi­sche Kli­ma. Trotz aller Her­aus­for­de­run­gen im Land sind wir ger­ne dort.

Was hilft euch in Zei­ten, in denen ihr von den Umstän­den in eurem Ein­satz­land oder gesund­heit­lich sehr her­aus­ge­for­dert seid?
Auch wenn es alt­mo­disch klingt: Dass Gott uns nach PNG hin­ge­stellt hat und uns dort auch erhält. Er ver­sorgt uns mit dem, was wir brau­chen. Wir hal­ten uns an sei­nem Ruf und unse­rer Beru­fung fest. Gott will uns da gebrau­chen, wo wir gera­de sind.

Wie lan­ge seid ihr noch in Deutsch­land und wie geht es dann bei euch weiter?
Wir sind noch bis Mit­te Janu­ar in Deutsch­land und rei­sen dann zurück nach PNG. Unse­re ältes­te Toch­ter wird nach unse­rer Rück­kehr eine inter­na­tio­na­le Schu­le besu­chen. Wir arbei­ten wei­ter­hin in der Team­lei­tung und in Part­ner­schaft mit den Kir­chen­ver­bän­den vor Ort.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Sebas­ti­an und Katha­ri­na mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.

400 Besucher feiern Songs von Lubu Beatz

LUDWIGSBURG. Über 400 Besu­che­rin­nen und Besu­cher, 25 Künst­le­rin­nen und Künst­ler, begeis­ter­te Reak­tio­nen – das ers­te Kon­zert der Musik­ar­beit „Lubu Beatz“ der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on im renom­mier­ten Kon­zert­haus Sca­la Lud­wigs­burg war ein vol­ler Erfolg. Gefei­ert wur­de die Ver­öf­fent­li­chung des neu­en Dop­pel­al­bums. Star­gast war der Rap­per MMFK. Er hat bereits Hits gelan­det, zählt über 100.000 Fol­lower auf Insta­gram und ist in der deut­schen Rap-Sze­ne sehr bekannt. Im ver­gan­ge­nen Jahr kam er zum Glau­ben und schreibt nun Songs über sei­ne Geschich­te mit Gott – eine kom­plet­te Wen­dung vom Stra­ßen­rap hin zum Gos­pel-Rap. In Lud­wigs­burg trat er zum ers­ten Mal im Rah­men eines Kon­zerts als christ­li­cher Künst­ler auf. Das war inso­fern span­nend, weil die Fans ihn immer noch mit sei­nen alten Hits ver­bin­den und er die­se alten Lie­der nicht mehr spie­len will, sag­te Lubu Beatz-Lei­ter Chris­ti­an Danneberg.

Lubu Beatz orga­ni­sier­te das Kon­zert im Sca­la, weil die Besu­cher­zah­len stei­gen und die Ein­rich­tung auch in den Gemein­den rund um Lud­wigs­burg bekann­ter gewor­den ist. Außer­dem konn­ten die Mit­ar­bei­ter in die­sem Jahr einen Lud­wigs­bur­ger Trä­ger­kreis grün­den, dem die Evan­ge­li­sche See­e­stra­ßen­ge­mein­de, die Urban Life Church und die Venue Church ange­hö­ren. „Unser Anlie­gen war es auch, die Gemein­de­mit­glie­der ein­mal ein­zu­la­den und so die gegen­sei­ti­ge Ver­bun­den­heit zu stär­ken“, sag­te Chris­ti­an Dan­ne­berg. Zum ers­ten Mal hin­gen offi­zi­el­le Kon­zert­pla­ka­te von Lubu Beatz in der Stadt.

Dem Kon­zert ging ein vier­tä­gi­ges Song­wri­ting-Camp bei „Wort des Lebens“ am Starn­ber­ger See vor­aus mit über 40 Teil­neh­mern. Dort wur­de an acht Audio-Work­sta­tions par­al­lel an den Songs gear­bei­tet. Die­se wur­den dann in den Lubu Beatz-Stu­di­os wei­ter­ent­wi­ckelt und mün­de­ten nun in das ers­te Lubu Beatz-Dop­pel­al­bum „Sun­ri­se“ und „Sun­set“. Die­se sind auf allen digi­ta­len Platt­for­men erhält­lich. Es ist ein Album, bei dem die jun­gen Künst­le­rin­nen und Künst­ler ihre Tex­te und Ideen ein­ge­bracht haben und mit zwei haupt­amt­li­chen und sechs ehren­amt­li­chen Pro­du­zen­ten die Songs gemein­sam ent­wi­ckelt und umge­setzt haben.

Bei dem Kon­zert tra­ten 25 Sän­ge­rin­nen und Sän­ger auf, die ihre Songs größ­ten­teils zum ers­ten Mal prä­sen­tier­ten. Es herrsch­te eine ein­zig­ar­ti­ge Atmo­sphä­re: „Alle haben zusam­men gefei­ert. Es hat mich sehr gefreut, dass auch vie­le Jugend­grup­pen gekom­men sind. Das war auch für uns eine Pre­miè­re“, sag­te Chris­ti­an Dan­ne­berg. Die Mit­ar­bei­ter freu­en sich, dass mit die­ser Ver­an­stal­tung ihre Visi­on, Gemein­den und christ­li­che Jugend mit Lubu Beatz und den Künst­lern zu ver­bin­den, gelebt wur­de. Ziel war auch, Stif­tun­gen, Part­ner und Unter­stüt­zer ein­zu­la­den. „Es ist schön, dass vie­le gekom­men sind“, sag­te Chris­ti­an Danneberg.

Bei dem Kon­zert waren vie­le per­sön­li­che, tief gän­gi­ge Songs mit­ten aus dem Leben zu hören. „Jeder Song ist ein­zig­ar­tig, weil es so unter­schied­li­che Typen sind. Uns ist es wich­tig, dass die Leu­te authen­tisch schrei­ben. Die meis­ten sind Raps, aber es gibt auch Songs von Sän­gern und Sän­ge­rin­nen. Uns ist eine sti­lis­ti­sche Band­brei­te inner­halb des Rah­mens mit pro­du­zier­ten Beats wichtig.“

Der Abend hat laut Chris­ti­an Dan­ne­berg gezeigt, wie groß inzwi­schen das Netz­werk gewor­den ist an „Unter­stüt­zern, Freun­den und Her­zens­men­schen. Das ist für uns ein gro­ßes Geschenk. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher haben die Songs und den Abend gefei­ert.“ So sei auch wie­der die Schön­heit von Gemein­de zum Tra­gen gekom­men mit einer wohl­wol­len­den Atmo­sphä­re und ohne Stö­run­gen: „Die Rück­mel­dung der För­de­rer, Pas­to­ren, Jugend­krei­se war über­wäl­ti­gend positiv.“

Nun ist ein zwei­tes per­sön­li­ches Wohn­zim­mer­kon­zert geplant, bei dem die Akus­tik im Vor­der­grund ste­hen soll. „Es ist ein­fach etwas Beson­de­res, mit jun­gen Men­schen künst­le­risch zu arbei­ten und ein gemein­sa­mes Ziel zu ver­fol­gen. Es ist toll zu sehen, wie unse­re Jugend­ar­beit ein­ge­bet­tet ist in ein grö­ße­res Gan­zes – dass Men­schen um uns her­um sind, uns wohl­wol­lend sind, uns unterstützen.“

Musik ver­bin­det – Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne aus bil­dungs­fer­nen Milieus und unter­schied­li­chen kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den erhal­ten bei „Lubu Beatz” eine krea­ti­ve Platt­form, auf der sie sich aus­drü­cken und Freun­de fin­den kön­nen. Sie wer­den ermu­tigt, ihr Poten­zi­al zu ent­de­cken und zu nut­zen. Eige­ne Songs wer­den ent­wi­ckelt und auf die Büh­ne gebracht. Die Lubu Beatz-Stu­di­os sind dabei Musik­werk­statt und Treff­punkt zugleich.
Das Mot­to „Mehr als Musik“ bringt es auf den Punkt: Hier fin­den Jugend­li­che eine Hei­mat und posi­ti­ve Impul­se für ihr Leben. Songbei­spie­le und wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind abruf­bar unter www.lubu-beatz.de.

„Das Evangelium verändert nach wie vor Menschen“

Tho­mas und Ire­ne Beck leben seit 1992 in Japan. Nach Gemein­de­grün­dun­gen und Gemein­de­ar­beit in Minami­no und Kami­sa­kuno­be waren sie seit 2012 in Toka­i­chi­ba im Ein­satz. Der­zeit sind sie in Deutsch­land und berich­ten über ihre Arbeit. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Wenn ihr an eure über 30 Jah­re in Japan zurück­denkt: Was waren die Highlights?
Am meis­ten sind das die Men­schen, die zum Glau­ben gekom­men sind und wo Gott Gebe­te genau dafür erhört hat. Das Evan­ge­li­um ist nach wie vor eine Kraft Got­tes, die Men­schen kul­tur­über­grei­fend begeis­tert und ver­än­dert. Sie zieht Krei­se, auch in Fami­li­en und Gesell­schaf­ten. Das immer wie­der erle­ben zu dür­fen, hat uns am meis­ten gefreut.
In Japan ist es häu­fig schwie­rig, dass gan­ze Fami­li­en in die Gemein­de kom­men. Frau­en las­sen sich meis­tens leich­ter ein­la­den als Män­ner. In unse­rer letz­ten Gemein­de hat es Gott aber geschenkt, dass auch eini­ge Fami­li­en in die Gemein­de kamen, was uns sehr gefreut hat. Es war ein­fach schön, wenn Men­schen zu Jesus gefun­den haben und das an ande­re wei­ter­ge­sagt haben, weil sie erfah­ren haben, dass die Bibel Ant­wor­ten auf ihre Fra­gen des Lebens gibt.

Und was waren die Her­aus­for­de­run­gen oder Krisen?
Dass unser Team der Mis­sio­na­re in Japan klei­ner gewor­den ist, war für uns her­aus­for­dernd. Das war für uns eine inne­re Not, hat uns aber auch ins Gebet getrie­ben. Wenn dann noch Ver­lust­er­fah­run­gen, Auf­ga­ben­fül­le und Kon­flik­te in der Gemein­de dazu­kom­men, kann das einem schon den Blick dafür neh­men, wofür man eigent­lich da ist. In unse­rer letz­ten Gemein­de­grün­dung waren die ers­ten drei Jah­re sehr her­aus­for­dernd. Ein­fach, weil sich am Anfang nicht so viel getan hat, wie wir gehofft hat­ten. Gemein­de­grün­dung braucht viel Geduld und einen lan­gen Atem. Das aus­zu­hal­ten, ist manch­mal gar nicht so leicht.

Ihr habt zuletzt die Gemein­de in Toka­i­chi­ba gegrün­det. Gott hat es geschenkt, dass sie nun von Japa­nern gelei­tet und wei­ter­ge­führt wird. Seht ihr die Gemein­de auf einem sta­bi­len Fundament?
Ja, auf alle Fäl­le. Wir hat­ten den Vor­teil, dass wir ein gan­zes Jahr mit dem neu­en Gemein­de­lei­ter zusam­men­ge­ar­bei­tet haben und ihn qua­si als Men­to­ren beglei­tet haben. Die Auf­ga­ben haben wir ihm nach und nach über­ge­ben. Er konn­te die­ses Jahr nut­zen, um die DNA der Gemein­de zu erfas­sen. Das war sehr wert­voll ¬– für die Gemein­de und für ihn. Außer­dem haben die Ältes­ten und die Gemein­de­mit­glie­der ein kla­res und bibli­sches Ver­ständ­nis vom Evan­ge­li­um und set­zen sich mit ver­ein­ten Kräf­ten und viel Lei­den­schaft für einen chris­tus­zen­trier­ten Gemein­de­bau ein. Das macht uns zuversichtlich.

Das Chris­ten­tum hat in Japan einen guten Ruf, aber an Jesus glau­ben weni­ger als ein Pro­zent der Men­schen dort. Wor­an liegt das?
Vie­le Men­schen in Japan haben die Ein­stel­lung, dass die Bibel und das Chris­ten­tum der Glau­be des Wes­tens sind. „Wir in Japan haben unse­ren Glau­ben“, haben wir oft gehört. Japan hat ein star­kes Kol­lek­tiv-Den­ken. Japa­ner defi­nie­ren sich nicht über das „Ich“, son­dern über das „Wir“. Aus die­sem Kol­lek­tiv her­aus­zu­ge­hen und den Schritt zu etwas Neu­em zu wagen, ist für sie unglaub­lich schwie­rig. Auch für japa­ni­sche Chris­ten ist das manch­mal nicht leicht. In Kri­sen fra­gen sie sich: „Bin ich zuerst Japa­ner oder Christ?“ Ein wei­te­rer Hin­de­rungs­grund für vie­le ist der Ahnen­kult in Japan. Der Druck der Fami­li­en, die Ahnen zu ver­eh­ren, ist immens und schürt viel Angst. Wir glau­ben aber, dass Gott auch in Japan eine Erwe­ckung schen­ken kann.

Japan braucht drin­gend Mis­sio­na­re. Wie wür­de euer Wer­be­block aussehen?
Japan ist eine der uner­reich­tes­ten Natio­nen der Welt und braucht dich! Mis­sio­na­risch gese­hen ist Japan ein wei­ßer Fleck. Als Mis­sio­nar hat man in Japan eine unglaub­li­che Frei­heit und kei­ne Ein­schrän­kun­gen. Im Lie­ben­zel­ler Japan-Team gibt es vie­le Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten und die Chan­ce, Ideen ein­zu­brin­gen. Das Leben in Japan ist sehr ange­nehm. Die Men­schen sind sehr empa­thisch, respekt­voll und ande­ren zuge­wandt. Die Spra­che ist zwar eine Her­aus­for­de­rung, aber das Leben und das Mit­ein­an­der in Japan haben wir immer sehr geschätzt.

Wie lan­ge seid ihr noch in Deutsch­land und wie geht es dann bei euch weiter?
Die Beru­fung und Lei­den­schaft für Japan haben wir noch immer. Gott muss uns in den nächs­ten Mona­ten zei­gen, ob sich offe­ne Fra­gen klä­ren las­sen und wir noch­mals nach Japan zurück­keh­ren können.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Tho­mas und Ire­ne mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.

Spendenaktion für Bangladesch gestartet

BAD LIEBENZELL. Ban­gla­desch ist ein Land mit vie­len fröh­li­chen Men­schen. Aber auch ein Land, das immer wie­der für nega­ti­ve Schlag­zei­len sorgt. Vie­le Men­schen lei­den an Krank­heit, Armut und man­geln­der Schul­bil­dung. Um die­sen Men­schen zu hel­fen, hat die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on die Initia­ti­ve „Welt­weit Hoff­nung schen­ken“ gestar­tet. Mit der Akti­on sol­len Men­schen in aller Welt neue Hoff­nung schöp­fen. Schwer­punkt der Initia­ti­ve sind beson­ders Regio­nen, die nicht im Fokus der Welt­öf­fent­lich­keit ste­hen – in die­sem Jahr Ban­gla­desch. Seit 18 Jah­ren gibt es die Akti­on „Welt­weit Hoff­nung schenken“.

Kaum ein Land auf der Welt sei von Über­schwem­mun­gen so stark betrof­fen wie Ban­gla­desch, berich­tet Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Bet­ti­na Heckh. Bei Natur­ka­ta­stro­phen wür­den die Mit­ar­bei­ter der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on schnell und unbü­ro­kra­tisch hel­fen, ver­si­chert sie.

Ein Schwer­punkt der Hilfs­maß­nah­men kommt Kin­dern zugu­te. „Sie lei­den unter den schwie­ri­gen Lebens­be­din­gun­gen beson­ders. Eine unbe­schwer­te Kind­heit haben in Ban­gla­desch nur weni­ge. Häu­fig müs­sen sie hart arbei­ten, anstatt zur Schu­le gehen zu kön­nen.“ Offi­zi­ell besteht in Ban­gla­desch Schul­pflicht, doch Mil­lio­nen von Kin­dern besu­chen trotz­dem kei­ne Schu­le. Beson­ders in länd­li­chen Gegen­den stellt die schu­li­sche Aus­bil­dung ein gro­ßes Pro­blem dar. „Es gibt schlicht zu wenig Leh­rer und Schul­ge­bäu­de“, so Bet­ti­na Heckh.

Um den Kin­dern zu hel­fen, unter­stützt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer. Hier erhal­ten Kin­der aus benach­tei­lig­ten Fami­li­en eine qua­li­fi­zier­te Schul­bil­dung und ein neu­es Zuhau­se. „Vie­le haben durch die Kin­der­dör­fer eine neue Per­spek­ti­ve für ihr Leben erhal­ten“, freut sich Bet­ti­na Heckh. Sie berich­tet von der Situa­ti­on im Kin­der­dorf in der Stadt Khul­na, in dem der­zeit etwa 65 Kin­der leben. „Auf­ge­nom­men wer­den Wai­sen, Halb­wai­sen und Kin­der aus sehr armen Fami­li­en. Die ers­ten Jah­re wer­den die Kin­der im Kin­der­dorf unter­rich­tet. Danach gehen sie in eine öffent­li­che Schu­le. Nach dem Schul­ab­schluss wer­den sie bei der Suche nach einem Aus­bil­dungs- oder Stu­di­en­platz oder beim Start ins Berufs­le­ben unterstützt.“

In Ban­gla­desch enga­giert sich die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on schon seit 50 Jah­ren. „Eine lang­fris­ti­ge Zusam­men­ar­beit mit unse­ren Part­nern vor Ort ist uns wich­tig. Nur so ist eine nach­hal­ti­ge Hil­fe mög­lich“, erklärt Bet­ti­na Heckh.

Unter­stüt­zen kann man die Akti­on nicht nur mit einer Spen­de, son­dern auch mit akti­ver Mit­ar­beit, sagt Bet­ti­na Heckh: „Die Initia­ti­ve ereig­net sich gut als Cha­ri­ty Pro­jekt für eine Betriebs­fei­er oder einen Advents­ba­sar. Es ist wich­tig, dass wir die Men­schen in Ban­gla­desch nicht ver­ges­sen.“ Hel­fen kön­ne man schon mit wenig Geld. „Mit 10 Euro erhal­ten zwei Kin­der ein­ma­lig Schul­ma­te­ri­al. Mit 50 Euro kön­nen für ein Kind ein Jahr lang die Schul­ge­büh­ren bezahlt werden.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Pro­jek­ten und ein Pro­jekt­vi­deo gibt es im Inter­net unter
www.weltweit-hoffnung-schenken.de oder direkt bei Bet­ti­na Heckh unter Tele­fon 07052 17–7128 oder E‑Mail hoffnung@liebenzell.org. Dort kön­nen auch Mate­ria­li­en zu der Akti­on wie Pla­ka­te, Hand­zet­tel oder Spen­den­do­sen ange­for­dert werden.

Spen­den­kon­to: Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, Spar­kas­se Pforz­heim Calw,
IBAN: DE27 6665 0085 0003 3002 34, Ver­merk: Welt­weit Hoff­nung schenken

Keine halben Sachen

ECUADOR. Wir erin­nern uns noch gut an ihr bewe­gen­des Gebet vor 13 Jah­ren: „Herr, du weißt, wie ver­lo­ren unser Ort ist. Mach doch, dass vie­le umkeh­ren und an dich glau­ben.“ Die­se Wor­te aus dem Mund eines so jun­gen Mäd­chens haben uns sehr erstaunt. Seit­dem ist in Leo­nelas Leben eini­ges passiert.

In ihrer Fami­lie gibt es vie­le Pro­ble­me: Ein Bru­der ist bekannt für sei­ne Aggres­si­vi­tät. Ein ande­rer war eine Zeit lang Bor­dell­be­sit­zer. Ein wei­te­rer Bru­der wur­de über­fah­ren, als er betrun­ken war.
Leo­nela nahm an vie­len Pro­gram­men und Frei­zei­ten teil. Doch die gan­ze Zeit ver­such­te sie, „auf zwei Hoch­zei­ten zu tan­zen“. Die Bibel und der Glau­be zogen sie immer an und sie wuss­te, dass das der rich­ti­ge Weg ist. Aber es gab auch die Fas­zi­na­ti­on für aus­schwei­fen­de Par­tys und ein Leben ohne Gott. Ihr Stolz und die Angst vor Ableh­nung waren wei­te­re Hin­der­nis­se, Jesus bedin­gungs­los nachzufolgen.
Kurz vor unse­rem Hei­mat­auf­ent­halt kam Leo­nela in den Got­tes­dienst. Wir nah­men die jun­ge Frau bei­sei­te und for­der­ten sie her­aus, ihr Dop­pel­le­ben auf­zu­ge­ben, sich zu Gott zu beken­nen und Jesus ganz nach­zu­fol­gen. Etwas spä­ter schrieb sie uns und bat uns, ihr zu hel­fen, Jesus treu nach­zu­fol­gen. Sie sei bereit, alles dafür zu tun. Wir gaben ihr Tipps, wie sie ihren Glau­ben leben und dar­in wach­sen kann.

Von unse­ren Mit­ar­bei­tern in Ecua­dor hören wir, dass Leo­nela jetzt immer kommt. Und neu­lich schrieb sie uns: „Mir geht es gut. Wenn ihr wie­der da seid, möch­te ich mich tau­fen las­sen. Und mei­ne Fami­lie braucht auch Jesus! Ich will, dass Gott mich gebraucht.“

Rai­ner & Katha­ri­na Kröger

Bit­tet unter­stützt unse­re Arbeit in Ecua­dor und vie­len wei­te­ren Län­dern mit eurer Spen­de. Vie­len Dank!
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„Wir haben einen ganzheitlichen Auftrag zu erfüllen“

Diet­mar und Kat­rin Brun­ner arbei­ten im Pro­jekt „Hil­fe zum Leben“ in Mus­hi­li, einer Stadt­rand­sied­lung von Ndo­la im Kup­fer­gür­tel Sam­bi­as. Wäh­rend Diet­mar für den land­wirt­schaft­li­chen Zweig und den Aus­bau der Infra­struk­tur ver­ant­wort­lich ist, setzt sich Kat­rin in der prak­ti­schen Arbeit im Pro­jekt und in der Beglei­tung von jun­gen Frau­en ein. Diet­mar ist Kfz-Meis­ter von Beruf, Kat­rin Kran­ken­schwes­ter. Bei­de haben das Bibel­kol­leg in Bad Lie­ben­zell besucht und sind seit 1998 Mis­sio­na­re in Sam­bia. Der­zeit sind sie in Deutsch­land und berich­ten über ihre Arbeit. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Die Situa­ti­on in Sam­bia ist ange­spannt. Wie geht es den Men­schen und dem Land zurzeit?
Öko­no­misch ist die Situa­ti­on nicht ein­fach. Meis­tens gibt es zur­zeit nur 3 Stun­den am Tag Strom. Vie­le klei­ne Hand­werks­be­trie­be kön­nen so kaum arbei­ten. In Sam­bia wird der Groß­teil des Stroms aus Was­ser­kraft gewon­nen. In der letz­ten Regen­zeit hat es viel zu wenig gereg­net, so kann nur viel weni­ger Strom pro­du­ziert wer­den. Der aus­blei­ben­de Regen hat auch mit der gro­ßen Abhol­zung zu tun. Es gibt Sta­tis­ti­ken, die nahe­le­gen, dass in Sam­bia mehr Bäu­me abge­holzt wer­den als in vie­len Län­dern Süd­ame­ri­kas. Weni­ger Bäu­me haben Aus­wir­kung auf den Was­ser­zy­klus. Und 80 Pro­zent des ver­blei­ben­den Stroms gehen in Sam­bia an die Kupfer‑, Kobalt- und Smaragdminen.

Wie wür­det ihr jeman­dem, der noch nie von eurem Pro­jekt gehört hat, den Ansatz von „Foun­da­ti­ons for Far­ming“ erklären?
Wenn wir es in eine Über­schrift packen wür­den, wäre das „Das Evan­ge­li­um in der Land­wirt­schaft“. Es geht um alter­na­ti­ve Anbau­me­tho­den, die sich auf bibli­sche Prin­zi­pi­en grün­den. Tech­no­lo­gien ste­hen weni­ger im Vor­der­grund. Wir wol­len die Bot­schaft von Jesus durch land­wirt­schaft­li­che Prin­zi­pi­en weitergeben.

Wie groß ist die Bedeu­tung der Land­wirt­schaft für den All­tag und das Leben der Men­schen in Sambia?
80 Pro­zent der Men­schen bebau­en Fel­der, 65 Pro­zent müs­sen sich vom Feld­an­bau ernäh­ren. Die Durch­schnitts­ern­te für Kör­ner­mais liegt ca. bei 1,5 Ton­nen pro Hekt­ar. Das ist lei­der ein sehr nied­ri­ger Wert. Durch unse­ren nach­hal­ti­ge­ren Ansatz sind bis zu 8 Ton­nen mög­lich. Man­che Klein­bau­ern ver­su­chen, durch Kunst­dün­ger ihre Erträ­ge zu stei­gern. Das klappt zwar oft auch, aber die Prei­se für den Dün­ger sind so hoch, dass bei den Men­schen meis­tens dann sogar noch weni­ger übrigbleibt.
Wir emp­feh­len den Men­schen meis­tens, nur ein klei­nes Stück Feld für Mais­an­bau zu nut­zen und nach den Prin­zi­pi­en des alter­na­ti­ven Feld­an­baus auch ande­re Pflan­zen anzu­bau­en. Der­zeit ent­wi­ckeln wir ein Agro­forst-Sys­tem, das den Anbau von Feld­früch­ten ergän­zen soll.

Wel­che Rol­le habt ihr im Pro­jekt und gelingt es, auch Sam­bi­ern Ver­ant­wor­tung zu geben?
Wäh­rend wir in Deutsch­land sind, füh­ren die sam­bi­sche Mit­ar­bei­ter die land­wirt­schaft­li­che Sei­te des Pro­jekts wei­ter. Es freut uns, dass das Pro­jekt nicht abhän­gig ist von uns. Unse­re Rol­le als Mis­sio­na­re im Pro­jekt besteht mitt­ler­wei­le haupt­säch­lich dar­in, den sam­bi­schen Mit­ar­bei­tern den Rücken frei­zu­hal­ten, wenn sie Druck von ihren Fami­li­en bekom­men, doch wie­der ande­re Metho­den ein­zu­set­zen – und um ihnen zu hel­fen, ihre guten Ideen auch umzusetzen.

Was ist euer Wunsch für die Men­schen in Sambia?
In Sam­bia ken­nen vie­le Men­schen zwar Jesus. Aber wir wün­schen uns, dass sie ein Zeug­nis für ihre Mit­men­schen sind und sich auch für ande­re ein­set­zen. Jesus hat in sei­nem Leben und Dienst Geist­li­ches und Prak­ti­sches ver­bun­den. Wenn die Kir­chen in Sam­bia sich wie­der von Her­zen für Arme und Benach­tei­lig­te ein­set­zen wür­den, könn­ten sie wie­der eine grö­ße­re Strahl­kraft bekommen.
Wir sehen, dass der Islam in Sam­bia auf dem Vor­marsch ist. Vie­le Mus­li­me bau­en Brun­nen in den Dör­fern und ver­tei­len Almo­sen an die Armen. Als Gemein­de Jesu haben wir einen ganz­heit­li­chen Auf­trag zu erfül­len. Das wie­der neu zu erken­nen und zu erle­ben, wäre unser Wunsch für die Men­schen in Sambia.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Diet­mar und Kat­rin mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.

Gedenken Jahrestag Terrorangriff auf Israel

Ges­tern jähr­te sich der grau­sa­me Ter­ror­an­griff der radi­kal­is­la­mi­schen Hamas auf Isra­el. Heu­te haben wir als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in unse­rem wöchent­li­chen Gebets­tref­fen aller Mit­ar­bei­ten­den und Stu­die­ren­den („Cha­pel­hour“) das Geden­ken an den Anschlag und die Not, die über so vie­le Men­schen her­ein­ge­bro­chen ist, ins Zen­trum des Tref­fens gestellt. Wir möch­ten wei­ter an der Sei­te Isra­els ste­hen und sehen voll Sor­ge auch den Krieg und die Zer­stö­rung, die aus dem Über­fall erwach­sen sind. Bei uns zu Gast war heu­te Hol­ger Tot­zeck, der den Arbeits­kreis Isra­el (AKI) im Lie­ben­zel­ler Gemein­schafts­ver­band lei­tet. Er berich­te­te von der aktu­el­len Situa­ti­on vor Ort.

Wir bit­ten euch, wei­ter­hin für Isra­el und den Nahen Osten zu beten und emp­feh­len euch das Für­bit­ten-Gebet der EKD:

„Du Gott Israels,
wir sind bestürzt ange­sichts so vie­ler Kri­sen auf der Welt. Beson­ders die viel­fäl­ti­gen Krie­ge im Nahen Osten und die Not der Men­schen las­sen uns rat­los zurück. Heu­te brin­gen wir vor Dich die Opfer des Ter­rorüber­falls vom 7. Okto­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res. Wir geden­ken in Trau­er all der Getö­te­ten, Ver­ge­wal­tig­ten, Ver­wun­de­ten und Ver­schlepp­ten und ihrer Ange­hö­ri­gen. Noch immer war­ten Ange­hö­ri­ge ver­zwei­felt auf die Rück­kehr ihrer Lie­ben. An sie den­ken wir heu­te besonders.
Gott, viel Zeit ist ver­gan­gen seit­dem. Wir sehen voll Sor­ge auch den Krieg und die Zer­stö­rung, die aus dem Über­fall erwach­sen sind. So vie­le Men­schen sind gestor­ben, ver­letzt, hei­mat­los. Immer noch schla­gen Bom­ben in Isra­el ein, gibt es kein siche­res Leben für die Men­schen dort. Unser Herz schlägt für dein Volk. Zugleich kön­nen wir doch auch nicht weg­se­hen von dem Elend der Men­schen in Gaza, den auf­flam­men­den Kon­flik­ten im Liba­non und der bedrü­cken­den Situa­ti­on der Paläs­ti­nen­ser im West­jor­dan­land. Auch ihre Not brin­gen wir heu­te vor dich. In Jesus Chris­tus stehst du an der Sei­te der Lei­den­den. Wir bit­ten dich: Mach der Gewalt ein Ende. Du Gott Abra­hams und Saras, Isaaks und Rebek­kas, Jakobs, Rahels und Leas, wir hal­ten dir unser Herz hin – es ist auch voll Sor­ge um jüdi­sche Men­schen hier in Deutsch­land. Bewah­re sie vor Juden­hass und hilf uns, für sie unse­re Stim­me zu erhe­ben. Du Gott, Vater Jesu Chris­ti, wir haben Angst, dass unser Herz hart wird. Aber du ver­sprichst: Die mit Trä­nen säen, wer­den mit Freu­den ern­ten. Erwei­che unse­re Her­zen – das Herz jedes Men­schen mache hell mit dei­nem Scha­lom, nur so kann Frie­den sein.
AMEN“

Herz­li­chen Dank für alle Gebetsunterstützung.

Und eine herz­li­che Ein­la­dung zu einem „Isra­el-Abend“ am 16. Okto­ber ab 19 Uhr im Mis­si­ons- und Schu­lungs­zen­trum (Hein­rich-Coer­per-Weg 11, 75378 Bad Lie­ben­zell). Zu Gast wer­den Meno und Jael Kalisher sein. Meno Kalisher ist mes­sia­ni­scher Jude und Pas­tor aus Jeru­sa­lem. Sei­ne Toch­ter Jael Kalisher ist Musi­ke­rin und Pro­jekt­grün­de­rin. Auf ihrer Kon­zert­tour­nee machen sie Halt in Bad Lie­ben­zell. Meno Kalisher wird den Zuhö­rern vor Augen füh­ren, was die Gemein­de Jesu und Juden welt­weit mit­ein­an­der ver­bin­det. Jael wird den Abend mit ihren selbst­kom­po­nier­ten Lie­dern berei­chern. Ziel der Ver­an­stal­tung ist es, den Gescheh­nis­sen in Isra­el und dem Nahen Osten ein Gesicht und eine Melo­die zu geben. Musik war schon immer ein Werk­zeug, das Men­schen trotz ihrer unter­schied­li­chen Her­künf­te und Lebens­sti­le ver­bun­den hat. Außer­dem will der Abend Ver­bun­den­heit und Soli­da­ri­tät mit dem Volk Isra­el zei­gen. Der Isra­el-Abend ist eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung des Arbeits­krei­ses Isra­el (AKI) im Lie­ben­zel­ler Gemein­schafts­ver­band und der Mis­si­ons­berg­ge­mein­de der Lie­ben­zel­ler Mission.

„Wir haben uns in Land und Leute verliebt“

Manu­el und Anne Braun­mil­ler sind seit Anfang 2023 als Mis­sio­na­re in Papua-Neu­gui­nea im Ein­satz. Zur Geburt ihres zwei­ten Kin­des waren sie eini­ge Zeit in Deutsch­land. Nun steht die Rück­rei­se an. Wir haben mit ihnen gespro­chen und ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Ihr seid seit knapp zwei Jah­ren in Papua-Neu­gui­nea (PNG) im Ein­satz: Was hat euch überrascht?
Wir haben uns ziem­lich schnell in das Land und die Leu­te ver­liebt. Dar­über waren wir nicht kom­plett über­rascht, son­dern ein­fach froh. Es ist sehr posi­tiv, sich am rich­ti­gen Platz zu wis­sen. PNG ist ein Land im Wan­del. Vie­le Men­schen zie­hen vom Land in die Städ­te. Trotz­dem ist noch viel von der ursprüng­li­chen Kul­tur erhal­ten. Wir hät­ten gedacht, dass der west­li­che Ein­fluss noch stär­ker ist. Das hat uns über­rascht. Das Leben dort ist schon eine ganz ande­re Welt.

War­um ist Mis­si­on in PNG nötig? Offi­zi­ell gel­ten mehr als 90 Pro­zent der Men­schen dort als Christen …
Das ist eine Fra­ge, die uns oft auch vor Ort her­aus­ge­for­dert hat. Man­che Kin­der und Jugend­li­che dort wis­sen bes­ser über bibli­sche Geschich­ten Bescheid als vie­le Kin­der in Deutsch­land. Aber sie wach­sen anders auf. Ihre christ­li­chen Vor­bil­der sind anders. Vie­le Chris­ten in PNG gehen zwar in den Got­tes­dienst, daheim fin­det aber viel häus­li­che Gewalt statt. An der Ober­flä­che ist viel Christ­li­ches. Aber wenn man dar­un­ter blickt, macht einen das schon sehr trau­rig und betrof­fen. Es herrscht eine gro­ße Not. Das hat echt unser Herz berührt. Es ist ein rie­si­ges The­ma in PNG, was es kon­kret bedeu­tet, Jesus wirk­lich nach­zu­fol­gen und sich von ihm ver­än­dern zu lassen.

Was ist der Schwer­punkt eurer Arbeit?
Wei­ter­hin wird die Arbeit in den Kids­clubs (Jung­scha­ren) ein Schwer­punkt sein. Außer­dem wol­len wir unse­ren Ein­satz in der Gefäng­nis­ar­beit noch etwas ausweiten.

Die Sicher­heits­la­ge in PNG ist sehr ange­spannt. Wie erlebt ihr die Situation?
Wir füh­len uns wohl, aber wir bekom­men schon eini­ges mit. In unse­rer direk­ten Nach­bar­schaft wur­de vor eini­gen Mona­ten ein Haus abge­fa­ckelt. Wir haben nachts schon Schreie gehört, bei denen wir uns schon fra­gen, ob wie­der eine Frau ver­ge­wal­tigt wird. Regel­mä­ßig bekom­men wir von Über­fäl­len mit. Trotz­dem füh­len wir uns recht sicher. Es gibt bestimm­te Regeln, an die wir uns hal­ten. Abends und nachts soll­te man nicht unter­wegs sein und es gibt bestimm­te Vier­tel, in denen man lie­ber nicht spa­zie­ren geht. Ins­ge­samt mer­ken wir, dass Kri­mi­na­li­tät, Alko­hol- und Dro­gen­kon­sum zuneh­men und die Sicher­heits­la­ge ange­spann­ter wird.

Wann geht es für euch zurück nach PNG und was steht dann an?
Unser Rück­flug ist für den 7. Okto­ber geplant. Aktu­ell fehlt noch das Visum unse­rer neu­ge­bo­re­nen Toch­ter Nele. Wir hof­fen, dass sie bis dahin aus­ge­stellt sind. Wir wer­den dann wie­der in die Arbeit unter Kin­dern ein­stei­gen. Manu­el und Tina Fei­ge lei­ten das Pro­jekt und haben wäh­rend unse­rer Zeit in Deutsch­land eini­ges für uns über­nom­men. Schön ist auch zu sehen, dass Ein­hei­mi­sche mehr und mehr Ver­ant­wor­tung übernehmen.

Du willst die Mis­si­ons­ar­beit von Anne und Manu­el mit einer Spen­de unter­stüt­zen? Dann kannst du das über die­sen Link tun.