Nie losgelassen

PAPUA-NEUGUINEA. Bil­ly hat es von Anfang an nicht leicht. Schon als Kind ent­wi­ckelt er sich zu einem „Bik­het“ (Stur­kopf). Er ist sel­ten zu Hau­se, son­dern meist auf den Stra­ßen sei­ner Hei­mat­stadt Bial­la auf der Insel West­neu­bri­tan­ni­en unter­wegs. Ein Lei­ter der ört­li­chen Kir­che nimmt sich sei­ner an und adop­tiert ihn. Doch der Segen, der dadurch in Bil­lys Leben kommt, wird nicht sofort sichtbar.

Bil­ly wird zum Klein­kri­mi­nel­len und Teil einer Gang, die immer wie­der Über­fäl­le begeht. Eines Tages wird er geschnappt und muss ins Gefäng­nis. Er bricht aus, flieht aufs Fest­land und schließt sich dort ande­ren Gangs an. Als sich die Lage in der Pro­vinz etwas beru­higt, kehrt er nach West­neu­bri­tan­ni­en zurück. Ein Pas­tor sucht immer wie­der den Kon­takt zu ihm und ermu­tigt ihn, sich ganz auf Jesus einzulassen.

Auf einem Jugend­camp beginnt der jun­ge Mann tat­säch­lich ein Leben als Christ. Doch die Freu­de währt nicht lan­ge: Er kann sich ein­fach nicht von sei­ner Gang und sei­ner alten Iden­ti­tät lösen. Der Pas­tor bleibt an Bil­ly dran und ver­mit­telt ihm einen Platz an der Bibel­schu­le in Gavu­vu – vor allem, um ihn von dem schlech­ten Ein­fluss fern­zu­hal­ten. In die­ser Zeit begeg­net Bil­ly erneut Jesus und folgt ihm nach. Heu­te ist er ver­hei­ra­tet, hat eine Fami­lie und arbei­tet als Jugend­pas­tor. Gott hat ihn nie los­ge­las­sen. Beson­ders am Her­zen lie­gen ihm sei­ne alten Gang-Freun­de, aber auch ande­re kri­mi­nel­le Jugend­li­che. Welch ein Pri­vi­leg, mit Men­schen wie Bil­ly die Zukunft der Jugend- und Gemein­de­ar­beit gestal­ten zu dür­fen. Kön­nen wir auch auf dei­ne Unter­stüt­zung durch Gebe­te und Gaben zählen?
Sebas­ti­an & Katha­ri­na Proß

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„Gottes Wort hat die Macht, Menschen zu verändern“

Klaus-Die­ter und Eri­ka Volz waren von 1993 bis 2009 als Mis­sio­na­re in Tai­wan tätig und arbei­ten seit 2009 unter Chi­ne­sen in Deutsch­land. Klaus-Die­ter lei­te­te vie­le Jah­re die Inter­kul­tu­rel­len Teams der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on und ist jetzt Teil des Teams „Mis­si­on und Inte­gra­ti­on“. Er ist als Mis­sio­nars­kind in Papua-Neu­gui­nea auf­ge­wach­sen. Eri­ka ist aus­ge­bil­de­te Bank­kauf­frau. Bei­de haben die Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on absol­viert. Sie haben zwei erwach­se­ne Kin­der. Wir haben ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Wie ist aktu­ell die Lage für Chris­ten in Chi­na: In letz­ter Zeit liest man ver­mehrt Berich­te dar­über, dass Chris­ten in Chi­na wie­der zuneh­mend bedrängt werden.
Die Bedrän­gung von Chris­ten ist meis­tens weni­ger in Bezug auf ihren Glau­ben zu sehen, son­dern betrifft ihre Hal­tung gegen­über der Regie­rung. Wer die Regie­rung kri­ti­siert oder sich nega­tiv über den Prä­si­den­ten äußert, bekommt Pro­ble­me. Gene­rell nimmt die Über­wa­chung in Chi­na stark zu. Daten wer­den über­all gesam­melt und mit­ein­an­der ver­knüpft. Es gibt in Chi­na ein „Sozi­al­kre­dit-Sys­tem“, das bereits in etli­chen Pro­vin­zen in Gebrauch ist Es han­delt sich um Ver­hal­tens­no­ten. Es soll Bür­ger dazu brin­gen, sich sozi­al vor­bild­lich zu ver­hal­ten und auf ande­re Rück­sicht zu neh­men. Wenn man Kon­takt zu regie­rungs­kri­ti­schen Per­so­nen oder „ille­ga­len reli­giö­sen Akti­vi­tä­ten“ (gemeint ist hier vor allem die in Chi­na ver­bo­te­ne Sek­te „Falun Gong“) hat, wirkt sich das nega­tiv aus auf den Punk­te­stand. Das könn­te sich in Zukunft auch auf Chris­ten bezie­hen. Wer Mit­glie­der von reli­giö­sen Sek­ten mel­det, erhält dage­gen Plus­punk­te. Wer vie­le Punk­te hat, ist ein vor­bild­li­cher Bür­ger und wird öffent­lich gelobt. Vie­le Bür­ger begrü­ßen das Punk­te­sys­tem. Alle möch­ten mehr Punk­te haben, um zu Mus­ter­bür­gern zu werden.
Vor eini­ger Zeit haben wir davon gehört, wie die Behör­de, die für den öffent­li­chen Frie­den zustän­dig ist, eine Grup­pe von Chris­ten auf­ge­sucht hat, die sich in einer Woh­nung zum Got­tes­dienst getrof­fen hat­te. Die Woh­nungs­be­sit­ze­rin sag­te beim Tür­öff­nen, dass sie bereit sei, dass sie nun gleich ver­haf­tet und abge­führt wird. Die Poli­zis­ten erkun­dig­ten sich, was die Grup­pe denn in der Woh­nung so macht. Die Chris­ten erklär­ten, dass sie sin­gen und beten – auch für die Regie­rung. Dar­auf­hin sag­ten die Poli­zis­ten: „Wenn es bloß das ist und Sie sogar für die Regie­rung beten, ist es kein Pro­blem.“ Sie zogen ein­fach wie­der ab. Das ist, nach allem, was wir hören, recht typisch. Pro­ble­me bekommt man vor allem, wenn man sich kri­tisch gegen­über dem Staat äußert.
Hier in Deutsch­land stel­len wir fest, dass die­ses The­ma in den chi­ne­si­schen Gemein­den zu Span­nun­gen führt. Man­che sind regie­rungs­loya­le Chris­ten, ande­re sind der Mei­nung, dass eine Loya­li­tät zur chi­ne­si­schen Regie­rung nicht ver­ein­bar ist mit dem christ­li­chen Glau­ben. Da gibt es häu­fig star­ke Diskussionen.

Schät­zun­gen spre­chen von rund 100 Mil­lio­nen Chris­ten in Chi­na. Hal­tet ihr das für realistisch?
Wir müs­sen sagen, dass wir das nicht wis­sen und nur spe­ku­lie­ren kön­nen. Aber grund­sätz­lich sind die­se Zah­len für uns schon vorstellbar.

Ihr bie­tet Bibel­krei­se für chi­ne­si­sche Stu­die­ren­de an und enga­giert euch in der chi­ne­si­schen Gemein­de in Karls­ru­he und dar­über hin­aus. Wie bekommt ihr Kon­takt zu den Menschen?
Mitt­ler­wei­le haben sich unse­re Auf­ga­ben­schwer­punk­te ver­än­dert. Klaus-Die­ter ist viel zu Pre­digt­diens­ten unter­wegs, lei­tet einen Män­ner­kreis für Deut­sche, die mit Chi­ne­sin­nen ver­hei­ra­tet sind, und ist in der Beglei­tung Ein­zel­ner im Ein­satz. Außer­dem ist er viel unter­wegs in ande­ren Gemein­den, um Got­tes­diens­te in chi­ne­sisch zu hal­ten. Eri­ka setzt sich in der „zwei­ten Gene­ra­ti­on“ ein, also für die Kin­der von nach Deutsch­land gekom­me­nen Chi­ne­sen. In der chi­ne­si­schen Gemein­de in Karls­ru­he arbei­ten wir ger­ne mit, gelei­tet wird sie aber von einem chi­ne­si­schen Pas­tor. Das ist auch gut so. Wir beglei­ten und bera­ten ger­ne im Hin­ter­grund und sehen unse­re Rol­le als Ermu­ti­ger und Ver­bin­der zwi­schen den Kul­tu­ren. Es ist mitt­ler­wei­le ein Netz­werk ent­stan­den, durch das sich die Leu­te gegen­sei­tig ein­la­den. Da müs­sen wir gar nicht viel tun. Die Stu­den­ten orga­ni­sie­ren offe­ne Aben­de zu Semes­ter­be­ginn und laden sich gegen­sei­tig ein. Im Raum Karls­ru­he sind die Ange­bo­te bekannt und kön­nen über das Inter­net gut gefun­den wer­den, so dass Inter­es­sier­te leicht zu uns finden.

Nehmt ihr ein mis­sio­na­ri­sches Anlie­gen bei den christ­li­chen Chi­ne­sen in Deutsch­land wahr?
Ja, auf jeden Fall. Vie­le wol­len etwas zurück­ge­ben, da sie sehr von Mis­si­on pro­fi­tiert haben. Im August gab es eine Mit­ar­bei­ter­schu­lung. Von 50 Per­so­nen äußer­ten zehn den Wunsch, in die Welt­mis­si­on ent­sandt zu wer­den. Vie­le haben eine gro­ße Moti­va­ti­on dazu.

Gibt es etwas, was Chi­ne­sen am christ­li­chen Glau­ben beson­ders überrascht?
Dass es einen Gott der Lie­be gibt, der jeden ein­zel­nen Men­schen sieht und alle Men­schen so annimmt, wie sie sind, ist für vie­le über­ra­schend und das begeis­tert sie. Uns selbst über­rascht immer wie­der, dass die meis­ten Chi­ne­sen über das Bibel­le­sen in Kon­takt mit dem christ­li­chen Glau­ben kom­men. Chi­ne­sen sehen die Bibel als Teil deut­scher Kul­tur an und sind der Mei­nung, dass sie sich damit befas­sen soll­ten, wenn sie zu uns nach Deutsch­land kom­men. Und dann erle­ben wir ein­fach, dass Got­tes Wort die Macht hat, Men­schen zu ver­än­dern. Wir soll­ten also mutig Bibeln in chi­ne­si­scher Spra­che an Chi­ne­sen in Deutsch­land weitergeben.

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Pray for Israel

Die men­schen­ver­ach­ten­de Grau­sam­keit auf Isra­el hält uns seit Sams­tag in Atem. Aus­ge­rech­net am Mor­gen des jüdi­schen Fes­tes Sim­chat Tora, dem Fest der „Freu­de über die Tora“ schlug die radi­kal-isla­mis­ti­sche Ter­ror­mi­liz Hamas zu. Genau an dem Tag, an dem die Wei­sung Got­tes gefei­ert wird. Die Tora-Rol­len wer­den von unse­ren jüdi­schen Geschwis­tern vol­ler Freu­de durch die Gebets­häu­ser getra­gen. Die heim­tü­cki­schen Anschlä­ge erin­nern an den Beginn des Jom-Kip­pur-Krie­ges am 6. Okto­ber 1973 (vor genau 50 Jah­ren!), als u.a. Ägyp­ten und Syri­en Isra­el an des­sen höchs­tem Fei­er­tag über­fie­len. Damit wird deut­lich: Ziel die­ser Angrif­fe ist „nicht nur“ ein Staat oder die bestimm­te Poli­tik eines Staa­tes, son­dern das Juden­tum selbst. Es geht erklär­ter­ma­ßen um die Ver­nich­tung des jüdi­schen Staates.

Ange­sichts des­sen muss Isra­el unse­re unein­ge­schränk­te Soli­da­ri­tät gel­ten, aber auch unse­re beten­de Ver­bun­den­heit: Als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ste­hen wir fest an der Sei­te Isra­els. Die aktu­el­len Gescheh­nis­se und Angrif­fe erschüt­tern uns und machen uns tief betrof­fen. Isra­el braucht jetzt drin­gend das welt­wei­te Gebet der Chris­ten. Die Inter­na­tio­na­le Christ­li­che Bot­schaft Jeru­sa­lem (ICEJ) schreibt: „Bit­te beten Sie, dass es der israe­li­schen Armee gelingt, den Angriff zu been­den, die Gei­seln zu befrei­en, damit nicht noch mehr Men­schen ster­ben und ver­letzt wer­den. Bit­te beten Sie, dass sich die His­bol­lah im Liba­non nicht am Krieg betei­ligt und die Paläs­ti­nen­ser im Kern­land Isra­els dem Auf­ruf, Isra­el anzu­grei­fen, nicht fol­gen.“ Die­sem Gebets­auf­ruf schlie­ßen wir uns an und bit­ten wei­ter, dass die Ver­miss­ten, von denen es bis­her noch kein Lebens­zei­chen gibt, gefun­den wer­den. Dass die Men­schen, die bereits befreit wur­den, Schwe­res erlebt haben, Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, Freun­de und Häu­ser ver­lo­ren haben, Trost erfah­ren. Dass die Regie­ren­den wei­se Ent­schei­dun­gen tref­fen. Herz­li­chen Dank für alle Fürbitte!

Dave Jar­setz, Missionsleiter

„Riesige Gastfreundschaft und Leidenschaft für Evangelisation und Mission“

Tobi­as Schu­ckert, Pro­fes­sor für Inter­kul­tu­rel­le Theo­lo­gie und Reli­gi­ons­wis­sen­schaft an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell, unter­rich­te­te im Som­mer zwei Wochen an der Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty in Sam­bia. Der Auf­ent­halt wur­de vom Deut­schen Aka­de­mi­schen Aus­tausch­dienst (DAAD) geför­dert. Er berich­tet, was ihm unver­ges­sen bleibt:

Tobi­as, wie kam es zu dei­nem Ein­satz in Sambia?
Lucas Weh­ner, Lei­ter des Inter­na­tio­nal & Mobi­li­ty Office der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell, orga­ni­siert alle Hoch­schul­part­ner­schaf­ten. Von ihm kam eine E‑Mail mit einer Anfra­ge von Mar­git Schwemm­le, Inte­rims­rek­to­rin der Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty of Zam­bia, ob nicht ein Dozent der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell für einen Som­mer­kurs nach Ndo­la kom­men könn­te. Anfangs zöger­te ich etwas, mei­ne Frau Sabi­ne hat mich dann sehr ermu­tigt, nach Sam­bia zu gehen ¬– was genau rich­tig war.

Was hast du an der Uni­ver­si­tät genau gemacht?
Mei­ne Haupt­auf­ga­be war es, für zwei Wochen einen Kurs „Bibli­sche Theo­lo­gie der Mis­si­on“ an unse­rer Part­ner­hoch­schu­le zu unter­rich­ten und mit den rund 80 sam­bi­schen Stu­den­ten auf dem Cam­pus zu leben. Neben­bei habe ich mit mei­ner Frau Sabi­ne und mei­nem Sohn Levi eini­ge Mis­sio­na­re und Pro­jek­te der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on sowie sam­bi­sche Got­tes­diens­te besucht. Natür­lich haben wir auch die Schön­hei­ten des Lan­des genos­sen. Sam­bia ist ein fas­zi­nie­ren­des Land!

Wodurch unter­schei­den sich das Stu­di­um und die Stu­den­ten in Sam­bia von Deutschland?
Das Stu­di­um unter­schei­det sich kaum von einem deut­schen Bache­lor­stu­di­um in Theo­lo­gie. Die Stu­den­ten sind eben­so enga­giert bei der Sache wie unse­re Stu­die­ren­den an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell. Eini­ge sind jedoch älter und haben bereits Erfah­run­gen als Pas­to­ren gesam­melt. Das prägt die Atmo­sphä­re und auch die Fra­gen. Der afri­ka­ni­sche Kon­text beein­flusst zusätz­lich die Inhal­te der Lehr­ver­an­stal­tun­gen. The­men wie Geis­ter­glau­be, Umgang mit Hexe­rei und natür­lich Armut sind in Sam­bia viel exis­ten­zi­el­ler als in Deutsch­land. Die Stu­den­ten haben außer­dem nicht so vie­le finan­zi­el­le Res­sour­cen zur Ver­fü­gung wie wir in Deutsch­land. Für mich war es neu, dass Stu­den­ten neben dem Stu­di­um noch ihre Gemü­se­bee­te pfle­gen, um immer wie­der auch für sich und ihre Fami­li­en Nah­rungs­mit­tel anzubauen.

Was hat dich bei dei­nem Auf­ent­halt am meis­ten überrascht?
Die groß­ar­ti­ge Gast­freund­schaft und Hilfs­be­reit­schaft der Sam­bier. Es ist ihr Lebens­stil, dass sie sich Zeit neh­men und für einen da sind. Alles wird geteilt, auch Zeit. Ich hat­te nie den Ein­druck, zur Last zu fal­len. Die Stu­den­ten haben eini­ges für uns orga­ni­siert, wie zum Bei­spiel Markt- und Got­tes­dienst­be­such. Und das ein­fach, um uns als Fami­lie eine Freu­de zu machen. Toll, wie unse­re Mis­sio­na­re die­se Hal­tung eben­so leben. Auch bei ihnen konn­te ich die­se Gast­freund­schaft und Hilfs­be­reit­schaft erle­ben und genießen.

Wie kam es zum Kon­takt zum DAAD?
Lucas Weh­ner hat­te die Idee, dass wir die­se Rei­se mit För­der­gel­dern bestrei­ten könn­ten. Also bewarb ich mich beim DAAD als Kurz­zeit­do­zent. Es war ein recht auf­wen­di­ger Pro­zess und hat eini­ges an Zeit gekos­tet. Aber wir sind dank­bar, dass wir als Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le Lie­ben­zell nun mit staat­li­chen Dritt­mit­teln geför­dert wur­den. Das ist für uns sehr wich­tig. Schließ­lich zeigt das, dass unse­re Arbeit auch von ande­ren Wis­sen­schaft­lern geschätzt und gewür­digt wird.

Was nimmst du aus Sam­bia mit?
Agnes Mamb­we, Pas­to­ren­frau aus Lusa­ka, hat uns Mais­mehl geschenkt, mit dem wir zu Hau­se den tra­di­tio­nel­len Mais­brei „Nshi­ma“ kochen konn­ten. Aber nicht nur das! Die Lei­den­schaft für Evan­ge­li­sa­ti­on und Mis­si­on der sam­bi­schen Stu­den­ten hat mich begeis­tert und das will ich mit­neh­men. Natür­lich auch die schon beschrie­be­ne Gast­freund­schaft als Lebens­stil. Men­schen sehen und sich Zeit neh­men für sie – das ist eine tol­le Eigen­schaft der Sam­bier, die ich ler­nen will.

Die Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty of Zam­bia befin­det sich in Ndo­la im Her­zen des „Kup­fer­gür­tels“, der Indus­trie­re­gi­on im Zen­trum von Sam­bia. Sie wur­de 1960 als „Bible Col­lege of Cen­tral Afri­ca“ gegrün­det. 1979 über­nahm die Evan­ge­li­sche Alli­anz Sam­bi­as die Trä­ger­schaft. 1981 erfolg­te die Umbe­nen­nung in „Theo­lo­gi­cal Col­lege of Cen­tral Afri­ca (TCCA)“. Im Jahr dar­auf began­nen die ers­ten Stu­den­ten mit Diplo­ma- und Bache­lor-Pro­gram­men in Theo­lo­gie. Seit 1988 wird zusätz­lich zum Theo­lo­gie­stu­di­um ein Abschluss für Reli­gi­ons­leh­rer an wei­ter­füh­ren­den Schu­len ange­bo­ten. Neue Mög­lich­kei­ten, eine staat­li­che Aner­ken­nung zu bekom­men, führ­ten zu einer Regis­trie­rung als pri­va­te Uni­ver­si­tät, und 2014/15 wur­de aus TCCA die „Evan­ge­li­cal Uni­ver­si­ty“. 2018 wur­den alle ange­bo­te­nen Pro­gram­me vom sam­bi­schen Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um aner­kannt. Mar­git Schwemm­le, seit 2012 Mis­sio­na­rin in Sam­bia, lei­tet seit Mai über­gangs­wei­se die Einrichtung.

Starker Glaube

BURUNDI. „Das kann doch nicht sein!“ Arca­de und Esther sind ent­setzt. Das Paar aus unse­rer Gemein­de macht, wie in Burun­di üblich, kurz vor der Hoch­zeit einen HIV-Test. Esthers Test ist posi­tiv. Das kann sie sich und ihrem Ver­lob­ten nicht erklä­ren. Natür­lich raten ihm alle Ver­wand­ten von der Ehe­schlie­ßung ab. Er kön­ne unmög­lich eine HIV-posi­ti­ve, womög­lich untreue Frau hei­ra­ten. Doch Arca­de möch­te an der Bezie­hung fest­hal­ten und glaubt Esthers Wor­ten. Vol­ler Zuver­sicht sagt er: „Gott kann schen­ken, dass die­se Krank­heit genau­so plötz­lich wie­der ver­schwin­det, wie sie gekom­men ist.“ Sie fan­gen an zu beten und bit­ten Gott, dass er Esther heilt. Die Hoch­zeit wird zunächst ver­scho­ben. In ver­schie­de­nen Kran­ken­häu­sern wie­der­holt die Burun­die­rin den Test – das Ergeb­nis bleibt posi­tiv. Sie hof­fen und beten wei­ter. Die Fami­lie übt star­ken Druck auf Arca­de aus, sich von ihr zu tren­nen. Für das Paar ist es eine sehr har­te Zeit.

Doch dann erhört Gott ihre Gebe­te. Meh­re­re Tests bestä­tig­ten: Esther ist geheilt! Die Infek­ti­on kann nicht län­ger nach­ge­wie­sen wer­den. Als Arca­des Fami­lie den­noch die Hei­rat nicht unter­stüt­zen will, beten sie gemein­sam wei­ter – die­ses Mal für ihre Ver­wand­ten. Sie könn­ten zwar ihren Wil­len durch­set­zen und hei­ra­ten, aber bei­de wün­schen sich, dass Gott Frie­den und Ein­heit schenkt. Als sie eini­ge Zeit spä­ter zu ihrem Fest ein­la­den, haben sie den Segen ihrer Fami­li­en und stau­nen, wie Gott sie beschenkt.

Wir sind dank­bar, mit­hel­fen zu kön­nen, dass Chris­ten wie Esther und Arca­de in ihrem All­tag gestärkt wer­den und noch mehr Men­schen Jesus kennenlernen.
Manu­el & Esther Stoll

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Aktuelle Infos zur Situation in Niger

Niger ist das letz­te noch demo­kra­tisch regier­te Land der Sahel­zo­ne. Nun hat das Mili­tär die Regie­rung gestürzt und die Macht an sich geris­sen. Wir erbit­ten Got­tes Erbar­men für das Land, dass sich die Lage ent­spannt und der Frie­den erhal­ten bleibt. Mit Dr. Esther Pflaum haben wir in Niger eine Mis­sio­na­rin. Sie arbei­tet als Gynä­ko­lo­gin im Mis­si­ons­hos­pi­tal in Gal­mi. Esther Pflaum schrieb, dass sie sicher sei. Die Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on SIM, mit der sie arbei­tet, beob­ach­tet die Lage. Wir beten für Bewahrung.

„Durch das Radio ist Vertrauen gewachsen“

Paul und Doro­the Kränz­ler sind seit März 2016 erneut in Mala­wi im Ein­satz – die­ses Mal in der Gemein­de­grün­dung und in der Radio­mis­si­on unter den Yao. Paul ist gelern­ter Indus­trie­kauf­mann und hat die Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on absol­viert. Doro­the ist Schrei­ne­rin. Von 1988 bis 2006 arbei­te­ten Paul und Doro­the in Afri­ka, zunächst in der Gemein­de­grün­dung in Libe­ria und Gui­nea, dann von 1993 an in ver­schie­de­nen Auf­ga­ben in Mala­wi. Von 2006 bis 2015 waren sie in der Gemein­de­ar­beit in Salzburg/Österreich tätig. Sie haben zwei erwach­se­ne Kin­der. Zur­zeit sind Doro­the und Paul im Hei­mat­auf­ent­halt in Deutsch­land und berich­ten von ihrer Arbeit in Mala­wi. Wir haben ihnen eini­ge Fra­gen gestellt.

Vie­le Regio­nen in Afri­ka haben in den letz­ten Jah­ren eine rasan­te Ent­wick­lung genom­men. Wie ist das bei euch in Malawi?
Es ist sehr unter­schied­lich. Wenn man zum Bei­spiel die Haupt­stadt Lilongwe nimmt, dann trifft das zu. Es gibt dort mitt­ler­wei­le Ver­kehrs­staus und rei­che Leu­te bekom­men Gesund­heits­pro­ble­me wegen unge­sun­der Ernäh­rung. Das alles sind Anzei­chen von Wohl­stand. Auf dem Land scheint die Zeit aber still zu ste­hen. Die Sche­re geht immer mehr aus­ein­an­der: Die rei­chen Men­schen leben in der Stadt, die ärme­ren auf dem Land oder in den Stadtrandgebieten.

Der Schwer­punkt eurer Arbeit ist der Ein­satz bei Radio L. War­um ist die Radio­ar­beit bei der Gemein­de­grün­dung unter den Yao so wichtig?
Das Radio öff­net uns die Türen in die Dör­fer. Durch das Radio ist auch Ver­trau­en gewach­sen. Die Leu­te wis­sen, wofür wir ste­hen. Da kön­nen wir dann ando­cken. Eigent­lich ist unser Pro­jekt momen­tan kei­ne Gemein­de­grün­dung, son­dern ein Bekannt­ma­chen der Bibel. Das hilft dann wie­der­um auch ande­ren Mis­sio­na­ren, dar­an anzu­knüp­fen und wei­ter­zu­ma­chen. Unser Radio ist das ein­zi­ge in der Spra­che der Yao und vie­le Men­schen sind dank­bar, dass es ein gutes Radio in ihrer Spra­che gibt.

Wel­che Radio­pro­gram­me bie­tet ihr an?
Unser Pro­gramm ist sehr breit auf­ge­stellt: Nach­rich­ten, Pro­gram­me über Gesund­heit, Land­wirt­schaft und Umwelt, kul­tu­rel­le Sen­dun­gen, Poli­zei-News, Lebens­hil­fe für Mäd­chen und Frau­en, Musik, Sport­re­port und natür­lich auch christ­li­che Pro­gram­me wie „Bibel Stu­dy“ und Hör­spie­le zu christ­li­chen Wer­ten. Die christ­li­chen Pro­gram­me machen etwa 10 bis 15 Pro­zent der Sen­dun­gen aus. Wir haben eine Sen­de­li­zenz für einen Radi­us von 100 Kilo­me­tern, die wir aktu­ell aber noch nicht kom­plett aus­nut­zen. 20 Pro­zent der Bevöl­ke­rung im Land­kreis hören den Sen­der. Da wir online strea­men, haben wir auch Hörer aus ande­ren Län­dern wie zum Bei­spiel Südafrika.

Euer Radio strahlt in einer über­wie­gend mus­li­misch gepräg­ten Regi­on aus. Wie kommt ein christ­li­cher Radio­sen­der dort an?
Die meis­ten Leu­te haben kein Pro­blem damit. Vie­le Mala­wi­er sehen kei­nen gro­ßen Unter­schied zwi­schen den Reli­gio­nen und fin­den ein christ­li­ches Radio bes­ser als ein athe­is­ti­sches. Wir wer­ben nicht aggres­siv für Jesus, son­dern stel­len anhand der Bibel Gott und sein Wir­ken in der Geschich­te und auch heu­te vor. Die Mischung der Pro­gram­me kommt an. Das passt für die Men­schen. Das Kon­zept geht bis­her auf.

Wenn Men­schen durch die Radio­sen­dun­gen Inter­es­se am christ­li­chen Glau­ben haben: Wie kann ein nächs­ter Schritt für sie aussehen?
Immer wie­der mel­den sich inter­es­sier­te Men­schen bei unse­ren Repor­tern, die in den Dör­fern Sen­dun­gen auf­zeich­nen. Dann neh­men wir Kon­takt zum Häupt­ling auf. Wenn er grü­nes Licht gibt, kön­nen wir vor Ort mit einer Bibel­ge­sprächs­grup­pe begin­nen. Bis­her waren es nie Ein­zel­per­so­nen, die sich gemel­det haben, son­dern immer gan­ze Hörer-Grup­pen. Die Bibel­ge­sprächs­grup­pen füh­ren wir wöchent­lich in den Dör­fern durch. Da kom­men dann immer wie­der auch inter­es­sier­te Leu­te dazu. Wir waren auch schon mal 100 Leu­te beim ers­ten Tref­fen, aber das schrumpft dann wie­der auf 10 bis 20 Personen.

Gibt es ein Erleb­nis in den letz­ten Wochen, das euch beson­ders berührt hat?
Wenn eine Grup­pe das ers­te Buch Mose abge­schlos­sen hat, dann fra­gen wir, ob wir wei­ter­ma­chen oder auf­hö­ren sol­len. Als wir neu­lich frag­ten, woll­ten alle wei­ter­ma­chen. Sie sag­ten, dass die Bibel­ge­sprächs­grup­pe ihr Leben ver­än­dert hat. Nicht alle sind jetzt Chris­ten gewor­den, aber sie haben gespürt, dass sich in ihrem Leben etwas getan und ver­än­dert hat.

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Wenn Geld wertlos wird … – ein Wirtschaftskrimi

Ein sta­bi­les, zuver­läs­si­ges Ban­ken­sys­tem, das pro­blem­lo­ses Bezah­len ermög­licht – all das ist in Afri­ka nicht selbst­ver­ständ­lich. Vor etwa drei Wochen mach­te an einem Mitt­woch­abend in Burun­di fol­gen­de Mel­dung die Run­de, berich­tet Mis­sio­nar Manu­el Stoll: „Burun­di tauscht sei­ne bei­den größ­ten Geld­schei­ne aus! Alle 5.000er- und 10.000er-Geldscheine des Burun­di-Franc (rund 1,50 bzw. 3 Euro wert) wer­den in zehn Tagen kom­plett wert­los sein! Bis dahin ist die Bevöl­ke­rung auf­ge­ru­fen, alle Geld­schei­ne bei einer Bank abzu­ge­ben und gegen neue Schei­ne einzutauschen.“
Die Zen­tral­bank hat damit das gan­ze Land über­rascht. Es waren vor­her kei­ne Gerüch­te im Umlauf, wie sonst üblich. Selbst die meis­ten Ban­ken wur­den vor­ab nicht informiert.

Der dar­auf­fol­gen­de Tag war ein lan­des­wei­ter Fei­er­tag, an dem die Ban­ken geschlos­sen waren. Es gab vie­le Fra­gen, vie­les war unklar. Als dann am Frei­tag die Men­schen began­nen, zu den Ban­ken zu gehen, hieß es, dass die neu­en Geld­schei­ne noch nicht ver­füg­bar sei­en, da sie ja erst auf alle Bank­fi­lia­len ver­teilt wer­den müss­ten. Das Land war in Auf­ruhr. Man ver­mu­te­te, dass ehe­ma­li­ge Regie­rungs­mit­glie­der, die sich ille­gal berei­chert hat­ten, gro­ße Geld­sum­men gehor­tet hat­ten. Daher wur­de kurz nach Bekannt­ga­be des Geset­zes auch gere­gelt, wel­che Maxi­mal­be­trä­ge man ein- und aus­zah­len konn­te. Um Geld wech­seln zu kön­nen, muss­te es erst auf ein Bank­kon­to ein­ge­zahlt wer­den. Dann konn­te man es wie­der mit den neu­en Geld­schei­nen abhe­ben. Inner­halb einer Zehn-Tages-Frist konn­te man zudem maxi­mal umge­rech­net 3.000 Euro ein­zah­len. Abhe­ben könn­te man in die­ser Zeit täg­lich rund 100 Euro. Dadurch waren Men­schen mit grö­ße­ren Bar­geld­sum­men gezwun­gen, ihr Geld bei der Bank abzu­ge­ben und bis zum Ende der Frist größ­ten­teils auch dort lie­gen zu las­sen. Alle, die mehr als umge­rech­net 3.000 Euro in bar besa­ßen, muss­ten nun beim Ein­zah­len unan­ge­neh­me Fra­gen beant­wor­ten und wur­den auf eine Lis­te der Zen­tral­bank gesetzt. Nach und nach waren dann auch die neu­en Geld­schei­ne ver­füg­bar. Weni­ge Tage vor Ablauf der Frist began­nen man­che Laden­be­sit­zer damit, die alten Geld­schei­ne abzu­leh­nen, obwohl sie noch gül­tig waren.
In die­sen Tagen wur­den immer neue Mel­dun­gen der Regie­rung ver­brei­tet und Ein- und Aus­zah­lungs­li­mits ange­passt. Vor den Ban­ken bil­de­ten sich War­te­schlan­gen. Vie­le muss­ten erst ein­mal ein Bank­kon­to eröff­nen, um an neue Geld­schei­ne kom­men zu kön­nen. Bis zuletzt gab es man­che, die alles für einen Bluff des Prä­si­den­ten hiel­ten und sich wei­ger­ten, ihr Geld zur Bank zu bringen.

Als die Frist ablief, war zunächst nicht klar, wie es wei­ter­geht: Wür­den die Beschrän­kun­gen zu Ein- und Aus­zah­lun­gen auf­ge­ho­ben? Haben die Ban­ken aus­rei­chend Bar­geld, wenn vie­le ihr Geld sofort wie­der abhe­ben wür­den? Schließ­lich kam die erleich­tern­de Mel­dung, dass alle Ein­schrän­kun­gen auf­ge­ho­ben wer­den. Auch wenn zunächst wei­ter­hin nicht über­all genü­gend Bar­geld ver­füg­bar war, war die Zeit der Unsi­cher­heit doch vor­bei. Die alten Geld­schei­ne waren nun wertlos.

„Es war sehr span­nend für uns Mis­sio­na­re zu beob­ach­ten, was solch ein Gesetz mit uns Men­schen machen kann: Wenn unser Besitz in Gefahr ist, wie reagie­ren wir? Wenn das, was wir ange­häuft haben, droht, wert­los zu wer­den, wor­an klam­mern wir uns? Wenn unser Geld von einem Tag auf den ande­ren kom­plett wert­los wird, was macht das mit unse­rem Her­zen?“, sag­te Manu­el Stoll, der seit Juni 2021 in dem Land Gemein­de­grün­dun­gen unterstützt.
Spä­tes­tens mit dem Tod wird aller Besitz mit einem Schlag wert­los sein. Geld ist dann nicht mehr als bunt bedruck­tes Papier (so wie die alten Schei­ne hier in Burun­di). Daher hat Jesus auch gesagt: „Sam­melt euch kei­ne Reich­tü­mer hier auf der Erde, wo Mot­ten und Rost sie zer­fres­sen oder Die­be ein­bre­chen und steh­len. Sam­melt euch lie­ber Schät­ze im Him­mel […] Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Mat­thä­us 6,19–21). „Was für ‚Schät­ze‘ will ich in mei­nem Leben anhäu­fen, die auch über mei­nen Tod hin­aus Bestand haben? Für uns als Fami­lie sind das: Got­tes Wil­len tun, mit ihm in Bezie­hung leben, ande­ren von sei­ner Lie­be erzäh­len. Das soll uns immer wich­ti­ger sein als Besitz oder Geld.“

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist seit 1992 in Burun­di aktiv. Die Mis­sio­na­re dort set­zen sich für benach­tei­lig­te Men­schen ein, unter­stüt­zen christ­li­che Aus­bil­dung, die Gemein­de­ar­beit und schu­len Burunder.

Deutsche und Franzosen produzieren in Nizza gemeinsam Lieder

Gemein­sam mit Fran­zo­sen Lie­der pro­du­zie­ren und über das zu spre­chen, was einem wich­tig ist – das erleb­ten 40 jun­ge Rap­per, Sän­ger, Pro­du­zen­ten und Kame­ra-Begeis­ter­te von „Lubu Beatz” in Niz­za. Bei einem Koope­ra­ti­ons­pro­jekt fuhr die Grup­pe dank der finan­zi­el­len För­de­rung durch Stif­tun­gen in die süd­fran­zö­si­sche Stadt. „Schon eine Wei­le hat uns der Gedan­ke gepackt, ob wir nicht ein­mal eine Zusam­men­ar­beit in Frank­reich ange­hen könn­ten. Wir hör­ten von einer Arbeit unter Kin­dern und Jugend­li­chen in einem Brenn­punkt-Vier­tel“, sag­te der Lei­ter von Lubu Beatz, Chris­ti­an Dan­ne­berg. Das Pro­jekt konn­te nun nach der Coro­na-Pan­de­mie umge­setzt werden.

Die Mit­ar­bei­ter brach­ten auch sie­ben Audio-Arbeits­plät­ze nach Frank­reich. Gemein­sam arbei­te­ten die Musi­ker in dem Vor­stadt-Vier­tel Ari­an­ne an Songs. „Die Men­schen leben dort abseits der der gesell­schaft­li­chen Son­nen­sei­te. Es hat uns berührt, wie die Lebens­bah­nen im Vier­tel vor­ge­zeich­net wirken.“
In dem Vier­tel gibt es ein klei­nes christ­li­ches Zen­trum, in dem sozia­le Pro­gram­me für Kin­der wie ein Second-Hand-Ver­kauf ange­bo­ten wer­den. Dort ent­stan­den auch die Lie­der. „Es war beein­dru­ckend, wie sie uns Zim­mer zur Ver­fü­gung stell­ten und über­all Sounds und Beats pro­du­ziert wur­den: Zwi­schen Klei­der­stän­dern, in WG-Räum­lich­kei­ten oder im Büro“, sag­te Chris­ti­an Danneberg.
Par­al­lel fan­den auch Video­auf­nah­men für die Songs statt. Abends gab es eine Talk-Run­de. „Es war toll zu sehen, dass sich eini­ge dar­auf einließen.“

Die Mit­ar­bei­ter von Lubu Beatz sind sehr dank­bar, dass gute Ver­bin­dun­gen zustan­de kamen und gegen­sei­ti­ger Respekt und Wert­schät­zung vor­han­den waren. „Wir waren eine Gemein­schaft auf Augen­hö­he, trotz sprach­li­cher Hür­den“, sag­te Ruth Anhorn. Am Sams­tag, 30. Sep­tem­ber, wer­den die neu­en Songs in Lud­wigs­burg präsentiert.

Musik ver­bin­det – Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne aus bil­dungs­fer­nen Milieus und unter­schied­li­chen kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den erhal­ten bei „Lubu Beatz” eine krea­ti­ve Platt­form, in der sie sich aus­drü­cken und Freun­de fin­den kön­nen. Sie wer­den ermu­tigt, ihr Poten­zi­al zu ent­de­cken und anzu­wen­den. Eige­ne Songs wer­den ent­wi­ckelt und auf die Büh­ne gebracht. Die Lubu Beatz-Stu­di­os sind dabei Musik­werk­statt und Treff­punkt zugleich. Das Mot­to „Mehr als Musik“ drückt aus: Jugend­li­che fin­den hier eine Hei­mat und posi­ti­ve Impul­se für ihr Leben.

„Wie kann unsere Region mit dem Evangelium erreicht werden?“

Micha­el und Tina Eck­stein unter­stütz­ten von 2009 bis 2022 den Auf­bau von Gemein­den in der Nor­man­die und arbei­te­ten zuletzt in Saint-Lô. Seit Som­mer 2022 set­zen sie sich in einer Gemein­de­grün­dung in Nan­tes ein. Zugleich ist Micha­el Team­lei­ter für Frank­reich. Wir haben ihm eini­ge Fra­gen gestellt.

Wie war euer Start in Nantes?
Wech­sel sind immer her­aus­for­dernd. Unse­re ältes­te Toch­ter ist in Saint-Lô geblie­ben. Der Umzug war sehr stres­sig, aber jetzt sind wir ange­kom­men. Die Gemein­de in Nan­tes hat ent­schie­den, einen Able­ger zu grün­den, der dann im Netz­werk mit wei­te­ren Able­gern und der „Mut­ter­ge­mein­de“ fun­giert. Es gibt ein Team, das sich schon vor unse­rer Ankunft eini­ge Gedan­ken gemacht und den ers­ten Got­tes­dienst geplant hat­te. Wir haben dann aber fest­ge­stellt, dass es noch eini­ges zu klä­ren gab. Was machen wir nach dem ers­ten Got­tes­dienst, wie geht es dann wei­ter? Gemein­sam haben wir an einer Pro­jekt­phi­lo­so­phie gear­bei­tet. Auch muss geklärt wer­den, wer aus der bis­he­ri­gen Gemein­de für wel­che Berei­che der neu­en Gemein­de zustän­dig ist.

Wel­che Rol­le hast du in der neu­en Gemeinde?
Wir sind bewusst nicht als Grün­der gekom­men. Wir woll­ten kei­ne Rol­le haben, bei der mit uns alles steht und fällt. Gleich­zei­tig war der Wunsch der Gemein­de, dass wir eine Lei­tungs­funk­ti­on über­neh­men. In die­ser Kon­stel­la­ti­on arbei­ten wir im Team.

Aktu­ell kommt in Frank­reich auf etwa 29.000 Ein­woh­ner eine evan­ge­li­sche Gemein­de. Das Ziel der Evan­ge­li­schen Alli­anz ist es, dass es pro 10.000 Ein­woh­nern eine Gemein­de gibt. Was ist nötig, um das zu erreichen?
Es muss auf jeden Fall die Sicht der Not­wen­dig­keit dafür wach­sen. Gleich­zei­tig muss das Kon­kur­renz­den­ken ver­schwin­den. Wenn etwas Neu­es ent­steht, gibt es von man­chen Per­so­nen immer die Sor­ge, dass Men­schen aus bestehen­den Gemein­den abge­zo­gen wer­den könn­ten. Natür­lich besteht die­se Gefahr. Aber wenn man Reich Got­tes bau­en will, muss man sich von die­sem Den­ken lösen.
Als klei­ne Gemein­de muss man bereit sein, sich hel­fen zu las­sen, gleich­zei­tig aber auch offen dafür sein, dort selbst zu hel­fen, wo man es kann.
Für Gemein­den soll­te der Fokus immer sein: Wie kann unse­re Regi­on mit dem Evan­ge­li­um erreicht wer­den? Wenn der Blick nach außen fehlt, beschäf­tigt man sich nur mit sich selbst.

Wo seht ihr eure neue Gemein­de in fünf Jahren?
Wir haben die Anfangs­schwie­rig­kei­ten über­wun­den und haben uns in der Kom­mu­ne so nie­der­ge­las­sen, dass wir nütz­lich sind und posi­tiv wahr­ge­nom­men wer­den. Natür­lich wün­sche ich mir auch, dass unser Able­ger gewach­sen ist und dass wir bis dahin einen Ältes­ten­kreis ein­rich­ten konn­ten. Gemein­sam wer­den wir über­le­gen, wie Schrit­te aus­se­hen könn­ten, um auch in eine ande­re Kom­mu­ne reinzukommen.

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