„Gott will mit dir Geschichte schreiben“

BAD LIEBENZELL. Rund 1500 kamen zum 51. Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen in das Mon­bach­tal bei Bad Lie­ben­zell im Nord­schwarz­wald. Sie fei­er­ten, bete­ten, kamen mit Mis­sio­na­ren ins Gespräch und nah­men an Work­shops und Semi­na­ren teil. Ver­an­stal­ter waren die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, die Christ­li­chen Gäs­te­häu­ser Mon­bach­tal sowie der Süd­deut­sche und Süd­west­deut­sche Jugend­ver­band „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC). Mot­to in die­sem Jahr war „Okay, let’s go!“.

Felix Unger, Gemein­de­grün­der der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Spa­ni­en, ver­glich das Leben mit Gott mit einem Wett­lauf, bei dem man immer wie­der mit ver­schie­de­nem Bal­last vom Ziel abge­hal­ten wer­de, die zu Fall­stri­cken wer­den könn­ten. Dies könn­ten über­mä­ßi­ger Kon­sum von Social Media oder Com­pu­ter­spie­len, fal­sche Bezie­hun­gen oder Por­no­gra­fie sein. Felix Unger ermu­tig­te die Jugend­li­chen, in allem Gott zu ver­trau­en: „Ich möch­te dich moti­vie­ren. Geh mit Gott an den Start. Er kann ent­we­der dei­ne Las­ten weg­neh­men oder er trägt sie.“ Er selbst habe sich durch den Glau­ben an Gott noch­mals ganz anders ken­nen­ge­lernt: „Ich habe her­aus­ge­fun­den, dass ich Talen­te in mir tra­ge, von denen ich gar nichts wuss­te“, so Felix Unger. Das Wun­der­ba­re am christ­li­chen Glau­ben sei, dass Gott durch Jesus Chris­tus den Men­schen eine per­sön­li­che Bezie­hung anbie­te: „Jesus liebt dich unglaub­lich, erwar­tet dich und will mit dir zusam­men sein.“ Chris­tus sei der Voll­ender des Glau­bens: „Wenn wir uns klar­ma­chen, dass Jesus in unse­rem Leben gegen­wär­tig ist, gibt uns sei­ne Freu­de und Lie­be neue Kraft.“

Luca Eichel, Gemein­de­grün­der der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Frank­furt, sag­te, dass vie­le Men­schen das Gefühl haben, nie­man­dem wirk­lich wich­tig zu sein: „Jeder hat die Sehn­sucht, für jeman­den wich­tig zu sein. Ich glau­be, dass Gott die­se Sehn­sucht in uns gelegt hat.“ Des­we­gen schmer­ze es, wenn man in Situa­tio­nen kom­me, nicht gebraucht zu wer­den. Für Gott sei jeder Mensch wich­tig. Die meis­ten Leu­te sei­en auf der Suche, wer sie sind und wie sie glück­lich wer­den. „Gott sehnt sich danach, jedem ein­zel­nen zu begeg­nen und ihnen sei­ne tie­fe Lie­be zu zei­gen. Die­se Geschich­te schreibt Gott immer noch und will sie durch dich schrei­ben.“ Die Bibel sei voll von Geschich­ten, wie Gott mit ganz nor­ma­len Men­schen Geschich­te schreibt: „Er will durch dich dei­ne Klas­se, dei­nen Ort, dei­nen Sport­ver­ein errei­chen. Er wünscht sich, dass du dabei bist, weil er Gro­ßes vorhat.“

Mit beim Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen dabei war auch der Sän­ger Pro­mi­se of the Lord. Er spiel­te eini­ge sei­ner Lie­der, berich­te­te aus sei­nem Leben und sprach über sei­ne Moti­va­ti­on, christ­li­che Musik zu machen.

Im Lau­fe des Wochen­en­des gab es 15 Semi­na­re, Work­shops und Krea­tiv­an­ge­bo­te wie Song­wri­ting. Inhalt­li­che Semi­na­re setz­ten sich mit Beru­fung, psy­chi­scher Gesund­heit, Gebet oder Ent­schei­dun­gen tref­fen aus­ein­an­der. Zum täg­li­chen Pro­gramm beim Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen gehör­te die Mög­lich­keit, gemein­sam in der Bibel zu lesen und ein Büh­nen­pro­gramm mit ver­schie­de­nen Showeinlagen.

Den Abschluss der drei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung bil­de­te wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch ein Spon­so­ren­lauf über einen Hin­der­nis­par­cours durch Was­ser, Sand und Matsch. Der Erlös des Laufs von mehr als 33.000 Euro kommt kari­ta­tiv-sozia­len Pro­jek­ten in Ban­gla­desch zugu­te. Dort wer­den unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer unterstützt.

Das ers­te Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen fand 1974 statt. Das nächs­te Tref­fen fin­det vom 15. bis 17. Mai 2026 statt.

„Französisch ist die schönste Sprache – nach Schwäbisch!“

Anne­gret und Albrecht Hen­ge­rer waren über 35 Jah­re mit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on im Ein­satz, zunächst ab 1989 in der Gemein­de­grün­dung in der Normandie/Frankreich und ab Som­mer 2017 in Burun­di. Sie unter­stütz­ten die dor­ti­ge Gemein­de durch Pre­dig­ten und Schu­lun­gen sowie durch admi­nis­tra­ti­ve und seel­sor­ger­li­che Beglei­tung. Vor sei­ner Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on war Albrecht Diplom-Ver­wal­tungs­wirt (FH). Anne­gret ist gelern­te Kran­ken­schwes­ter. Jetzt gehen sie in den Ruhe­stand und bli­cken auf ihre Arbeit zurück.

Albrecht, wie bist du Mis­sio­nar geworden?
Albrecht Hen­ge­rer: Ich bin mit 15 Jah­ren zum Glau­ben gekom­men. Das hat mein Leben so ver­än­dert, dass ich ein­fach davon erzäh­len muss­te, in der Jugend­grup­pe und dann auch in der Gemein­de. Zunächst war es mir wich­tig, zu Hau­se in Hes­sig­heim bei Lud­wigs­burg, wo ich auf­ge­wach­sen bin, Mis­sio­nar zu sein. Mein Vater war Land­wirt und Wein­gärt­ner und hat zu mir gesagt: „Kerl, du musst was Rich­ti­ges ler­nen.“ Und so wur­de ich Diplom-Ver­wal­tungs­wirt. Aber irgend­wann hat mir Gott deut­lich gesagt, dass ich jetzt in die Welt gehen soll, um von ihm zu erzäh­len: „Mach eine Aus­bil­dung, damit du fähig dazu wirst.“ So kam ich nach Bad Lie­ben­zell ins dama­li­ge Theo­lo­gi­sche Semi­nar. Von der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on war ich zunächst für Japan vor­ge­se­hen, um dort als Ver­wal­tungs­lei­ter zu arbei­ten. Aber Gott woll­te es anders. So kam ich 1989 nach Frank­reich in die Nor­man­die nach Avran­ches. Auch dort habe ich neben­bei viel Ver­wal­tungs­ar­beit erle­digt. Aber mei­ne Haupt­auf­ga­be war es, Gemein­den zu grün­den. Das habe ich 25 Jah­re lang gemacht. Wir haben prak­tisch bei null ange­fan­gen und erst eine klei­ne Haus­kreis­ge­mein­de und dann eine Gemein­de aufgebaut.

Ihr seid dann nach Burun­di gewech­selt. Was ist für dich der Haupt­un­ter­schied zwi­schen der Mis­si­ons­ar­beit in Frank­reich und in Afrika?
Albrecht Hen­ge­rer: In Frank­reich galt es als Tabu, über den Glau­ben zu spre­chen. Das war nur mit Freun­den oder Bekann­ten mög­lich und zu bestimm­ten Gele­gen­hei­ten, in Not­la­gen, wenn es in der Fami­lie Krank­heit oder Tod gab. Oder wenn die Sor­gen zu groß wur­den, baten die Fran­zo­sen manch­mal um ein Gebet, und so kamen wir immer wie­der ins Gespräch. In Burun­di braucht man dage­gen nur drei Minu­ten, um mit jeman­dem über den Glau­ben zu reden. Da wird man sofort gefragt, wo man zum Beten hin­geht. In Burun­di gehört der Glau­be fast zur Kul­tur. Dort muss man die Chris­ten schu­len, dass der Glau­be tie­fer geht. In Frank­reich dage­gen ist die Ent­schei­dung für den christ­li­chen Glau­ben eine tief­grei­fen­de Sache.

Anne­gret, wie hast du die kul­tu­rel­len Unter­schie­de zwi­schen Frank­reich und Burun­di erlebt?
Anne­gret Hen­ge­rer: Eigent­lich war Frank­reich eine gute Vor­be­rei­tung für Burun­di. Zum Bei­spiel ist die Wohl­fühl­di­stanz in Frank­reich schon gerin­ger als in Deutsch­land und Küss­chen als Begrü­ßung wer­den ganz nor­mal. Die­se Nähe hat uns gehol­fen, auf die Burun­dier zuzu­ge­hen. Trotz­dem gab es in Burun­di neue Her­aus­for­de­run­gen, in Bezug auf was „Frau“ tut oder nicht tut. Ich fand es scha­de, dass Pfei­fen ein abso­lu­tes Tabu war. Auch mei­ne Rol­le als Ehe­frau muss­te sich anpas­sen. Gut fand ich den Rat, sol­che Erfah­run­gen als „anders“ wahr­zu­neh­men und nicht als gut oder schlecht einzuordnen.

Frank­reich gilt als schwie­ri­ges Missionsland.
Albrecht Hen­ge­rer: Ja, das sehe ich auch im Ver­gleich zu Afri­ka. Der Kon­ti­nent gilt für vie­le als klas­si­sches Mis­si­ons­ge­biet, das mer­ken wir auch am Spen­den­auf­kom­men. Dabei ist der Mis­si­ons­be­darf in Frank­reich viel höher, weil es dort weni­ger Chris­ten gibt. Es gibt zwar for­mal vie­le Katho­li­ken, aber vie­le wol­len von Kir­che und Glau­ben nichts wis­sen. Das Wis­sen um den christ­li­chen Glau­ben nimmt enorm ab, dage­gen bezeich­nen sich in Burun­di schät­zungs­wei­se 90 Pro­zent der Men­schen als Chris­ten und es ist selbst­ver­ständ­lich, über sei­nen Glau­ben zu spre­chen. In Frank­reich kos­tet die Mis­si­ons­ar­beit viel mehr Überwindung.

Wie kam es zum Wech­sel nach Burun­di? Weil dort auch Fran­zö­sisch gespro­chen wird?
Albrecht Hen­ge­rer: Wir hat­ten bei­de von Gott den Ein­druck bekom­men, dass wir unse­re Auf­ga­be – ich war damals Lei­ter des Mis­si­ons­teams und der Gemein­de – wech­seln soll­ten. In die­se Über­le­gung hin­ein kam die Anfra­ge der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, ob ich als fran­zö­sisch spre­chen­der Ver­wal­tungs­fach­mann unse­re angli­ka­ni­sche Part­ner­kir­che in Burun­di unter­stüt­zen könn­te, gera­de als „älte­rer Jahr­gang“. Ich war damals 56 Jah­re alt und soll­te zunächst nur für ein Jahr nach Afri­ka gehen, weil man nicht wuss­te, wie wir das als Euro­pä­er schaf­fen wür­den. Dar­aus sind dann aber fast acht Jah­re geworden.

Anne­gret Hen­ge­rer: In Burun­di enga­gier­ten wir uns in der regio­na­len und natio­na­len Ehe- und Frau­en­ar­beit. Außer­dem hat­te ich die Mög­lich­keit, Deutsch­un­ter­richt für Stu­den­ten zu geben, was sehr viel Freu­de gemacht, aber auch sehr viel Kraft gekos­tet hat.

Was waren die Höhe­punk­te eurer Missionsarbeit?
Albrecht Hen­ge­rer: Jede Gemein­de­grün­dung – wo vor­her nichts war und dann eine Gemein­de ent­stan­den ist – war für uns ein Höhe­punkt. Der größ­te Höhe­punkt war 2010 die Mit­grün­dung der Evan­ge­li­schen Alli­anz in Frank­reich. Dort haben sich 2.400 Gemein­den zusam­men­ge­schlos­sen: Pfingst­ler, Cha­ris­ma­ti­ker und Evan­ge­li­ka­le wie wir. Und das ist ein wun­der­ba­rer Segen gewor­den. Vie­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen evan­ge­li­ka­len Strö­mun­gen sind dadurch been­det wor­den und haben zur Zusam­men­ar­beit geführt. Und es war natür­lich ein abso­lu­ter Höhe­punkt, wenn Men­schen mit oft stark athe­is­ti­schem Hin­ter­grund zu einem leben­di­gen Glau­ben gefun­den haben. Es war bewe­gend zu sehen, wie die­se dann zu star­ken Stüt­zen in den neu­en Gemein­den wur­den. Das war für mich so das Größte.

Wie hat sich aus dei­ner Sicht die Mis­si­ons­ar­beit in den letz­ten 35 Jah­ren verändert?
Albrecht Hen­ge­rer: Als wir in Frank­reich anfin­gen, gab es zunächst kei­nen rich­ti­gen Plan: „Grün­det ein­fach Gemein­den in Gegen­den, wo es noch kei­ne gibt.“ Und dann hat man mich und mei­ne Frau ein­fach in der Stadt abge­setzt und gesagt: „So, schaut euch das alles ein­mal an und macht was.“ Das war mei­ne Arbeits­be­schrei­bung, ganz kurz und kna­ckig. Heu­te denkt man dar­über nach, ein Team von Mis­sio­na­ren mit unter­schied­li­chen Bega­bun­gen zu bil­den und aus­zu­sen­den. Aber vie­le Teams schei­tern, weil es an Abstim­mung und einer kla­ren Visi­on fehlt, was sie errei­chen wol­len. Aber ich schät­ze sowohl die Team­ar­beit als auch die Tat­sa­che, dass ich oft allein gear­bei­tet habe. Wir haben uns für Team­ar­beit auf Distanz ent­schie­den. Das bedeu­te­te, dass etwa alle 40 Kilo­me­ter ein Mis­sio­nar­s­ehe­paar sta­tio­niert war. So konn­ten wir inner­halb einer Stun­de beim ande­ren sein und ihm bei bestimm­ten Ver­an­stal­tun­gen hel­fen. Wir haben auch gemein­sam Gemein­den gegrün­det. Zuerst waren alle in der ers­ten Gemein­de, dann sind eini­ge weg­ge­zo­gen, haben die zwei­te Gemein­de gegrün­det und sind dann wie­der weg­ge­zo­gen, um die drit­te Gemein­de zu grün­den. Die­se Team­ar­beit auf Distanz hat sehr gut funk­tio­niert, weil jeder auch ein Stück weit Gemein­den nach sei­nen Vor­stel­lun­gen grün­den konn­te. Am Ende sind es die glei­chen Gemein­den gewor­den, inter­es­san­ter­wei­se mit den glei­chen Schwie­rig­kei­ten und Stärken.

Wie sehen nun eure Plä­ne für den Ruhe­stand aus?
Albrecht Hen­ge­rer (lacht): Ich habe schon drei Ange­bo­te. Aber wir wol­len wie bis­her dar­auf hören, was Gott mit uns vor­hat, damit wir das rich­ti­ge Ange­bot fin­den, das zu uns passt und wo wir wirk­li­chen nütz­lich sein kön­nen. Das Enga­ge­ment wird alters­be­dingt bedäch­ti­ger sein, aber dafür kön­nen wir unse­re Erfah­run­gen ein­brin­gen. Fest steht bis­her nur, dass ich am 1. Juni offi­zi­ell in den Ruhe­stand gehe. Und so wie es jetzt aus­sieht, wer­de ich noch ein hal­bes Jahr ehren­amt­lich für die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on tätig sein, um sie bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen zu vertreten.

Anne­gret, und was hast du dir für dei­nen Ruhe­stand vorgenommen?
Anne­gret Hen­ge­rer: Ich möch­te erst ein­mal nicht mehr als Frau eines Pas­tors wahr­ge­nom­men wer­den. Ich möch­te ein­fach mehr Frei­raum haben, um Din­ge zu tun, die mir Freu­de machen. Da bin ich gera­de dabei, mich zu sor­tie­ren. Das geht vom Stri­cken übers Klöp­peln bis zum Rei­ten und Gleitschirmfliegen.

Was wür­det ihr jun­gen Men­schen raten, die Mis­sio­nar wer­den wollen?
Anne­gret Hen­ge­rer: Als wir jung waren, dach­ten wir, als Christ müs­se man sich immer zurück­neh­men. Ich habe dann aber die Erfah­rung gemacht, dass Gott gera­de in den Din­gen gehol­fen hat, die ich ein­fach ange­fan­gen habe und die mir Freu­de gemacht haben.

Muss man für die Mis­si­ons­ar­beit sprach­be­gabt sein?
Albrecht Hen­ge­rer: Nein, über­haupt nicht! In Spra­chen war ich eine tota­le Nie­te. Wegen Fran­zö­sisch bin ich sogar sit­zen­ge­blie­ben. Beim Abitur habe ich zu Gott gebe­tet: „Bit­te nie wie­der Fran­zö­sisch in mei­nem Leben!“ Er hat mir dann zehn Jah­re Zeit gelas­sen – und dann bin ich in die Sprach­schu­le gegan­gen und fin­de heu­te, dass Fran­zö­sisch die schöns­te Spra­che der Welt ist – nach Schwä­bisch. Und mit Afri­ka war es ähn­lich. Ich hab zu Anne­gret gesagt, wir las­sen uns über­all hin­schi­cken, nur nicht nach Afri­ka – und heu­te sind wir so begeis­tert von Afri­ka. Also Gott macht es gut. Er rüs­tet dich aus, auch wenn ich das Wort blöd fin­de. Aber ich habe das ein­fach immer wie­der gemerkt, gera­de, als ich Team­lei­ter war. Plötz­lich hat­te ich die Fähig­kei­ten, Team­lei­ter zu sein. Natür­lich habe ich mich wei­ter­ge­bil­det, aber mei­ne Grund­ein­stel­lung hat­te sich geän­dert. Als ich dann mehr als Bera­ter in Afri­ka tätig war und mehr mit Men­schen sehr intim über ihren Glau­ben gespro­chen habe, hat Gott mir das geschenkt. Natür­lich kann man sich wei­ter­bil­den, aber Gott weiß letzt­lich, was ich kann. Und er benutzt mich dann so, wie er mich braucht. Und er benutzt mich auf die­se Wei­se. Ich mache zum Bei­spiel ger­ne Wit­ze, auch in der Pre­digt. Und die Men­schen haben das sehr genos­sen. Also Gott benutzt jede Fähig­keit, um es rich­tig zu machen. Und als ich zur Lie­ben­zel­ler Mis­si­on kam, dach­te ich, der Mis­si­ons­berg ist der Berg der Hei­li­gen, da pas­se ich nicht hin. Aber Gott hat mir dann gezeigt, dass ich da nicht rein­pas­sen muss, son­dern dass er einen Plan für mein Leben hat und mich so gebrau­chen will, wie ich bin. Und ich glau­be, das hat er jetzt mein gan­zes Leben lang getan. Und dadurch konn­te ich Frucht brin­gen, dadurch sind Men­schen zum Glau­ben gekom­men und durch mei­ne Art, die Gott mir gege­ben hat, gewach­sen. Ich bin sehr froh, dass zum Bei­spiel in Avran­ches in der Nor­man­die jetzt jemand an mei­ne Stel­le getre­ten ist, der eine ganz ande­re Art hat. Und ich habe mich sehr gefreut, dass die Gemein­de ihn so ange­nom­men hat und jetzt mit ihm weiterwächst.

Wie hat sich dei­ner Erfah­rung nach das Bild von Mis­si­on verändert?
Albrecht Hen­ge­rer: Wir sind jetzt seit 42 Jah­ren in der Mis­si­on. Als wir anfin­gen, hieß es bei uns im Dorf: „Der will nur nicht arbei­ten, der wird Mis­sio­nar.“ Dann kam der gro­ße Vor­wurf, Mis­sio­na­re sind Kul­tur­zer­stö­rer. Und als dann die Fern­seh­se­ri­en anfin­gen mit Men­schen, die ins Aus­land gehen, um sich dort eine neue Exis­tenz auf­zu­bau­en, wur­den wir bewun­dert. Und als wir in den letz­ten Jah­ren in Deutsch­land zu Besuch waren, kamen jun­ge Men­schen auf uns zu und sag­ten: „Ihr seid ein ech­tes Vor­bild für uns, weil ihr schon so lan­ge in der Mis­si­on seid. Wir gehen jetzt auch.“ Es hat also ein Wan­del statt­ge­fun­den, was den Blick auf die Mis­si­on angeht. Die Arbeit und die Metho­den ändern sich, aber mei­ne Bot­schaft ist die­sel­be geblie­ben. Gott hat mich lang­sam ver­än­dert, aber ich bin immer authen­tisch geblie­ben. Es ist nur die Gesell­schaft, die die Din­ge anders inter­pre­tiert. Und jetzt, kurz vor dem Ruhe­stand, wer­den wir irgend­wie geschätzt als Mis­sio­na­re. Das ist mir fremd, weil ich eigent­lich als Mensch geschätzt wer­den möch­te und nicht wegen mei­nes Berufes.

Anne­gret Hen­ge­rer: Ich habe die Erfah­rung gemacht, dass Gott mich manch­mal in Auf­ga­ben hin­ein­ge­stellt hat, die eigent­lich zu groß für mich waren, dass er mir dann aber auch die Gabe und die Fähig­keit gege­ben hat, dem gerecht zu wer­den. Zum Bei­spiel habe ich ein­mal drei Jah­re lang die Ton­tech­nik bei einer Kon­fe­renz am Misch­pult betreut, was ich eigent­lich gar nicht kann.

Albrecht Hen­ge­rer: Sie hat das bes­ser gemacht als ich, der das sonst immer gemacht hat.

Anne­gret Hen­ge­rer: Wich­tig ist, dass wir ein­fach offen blei­ben für unse­re per­sön­li­che Bezie­hung zu Gott. Dass Gott in uns wir­ken kann, dass er mei­nen Cha­rak­ter ver­än­dern kann. Und dann kann ich strah­len, dann kann ich Licht und Salz sein. Und ja, da muss­te ich man­ches ler­nen in mei­nem Leben und ler­ne immer noch.

XXL-Erlebniswelt, eine zündende Idee und ein Lach-Motorrad

BAD LIEBENZELL. Zu den Kin­der­mis­si­ons­fes­ten kamen am 24. und 25. Mai rund 5000 Besu­cher nach Lie­ben­zell (Nord­schwarz­wald). Die bei­den Fes­te wur­den an zwei Tagen mit iden­ti­schem Pro­gramm im Groß­zelt der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on durch­ge­führt und gel­ten als eine der größ­ten christ­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der im deutsch­spra­chi­gen Raum. In die­sem Jahr stand das Fes­ti­val unter dem Mot­to „Die zün­den­de Idee“. Seit mehr als 90 Jah­ren ver­an­stal­tet die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on Kindermissionsfeste.

Das Pro­gramm beim Kin­der­mis­si­ons­fest war eine bun­te Mischung: Mal san­gen die Kin­der fet­zi­ge Lie­der mit der Band und den Tanz­kids der Pforz­hei­mer Stadt­mis­si­on, mal hör­ten sie gebannt zu, dann lach­ten sie schal­lend auf. Zum Bei­spiel, als in einem Thea­ter­stück von einem „Mar­me­la­den-Lama“ die Rede war oder die Schau­spie­ler ein „Lach-Motor­rad“ aus­pro­bier­ten. Das Stück wur­de extra für die Ver­an­stal­tung ent­wi­ckelt. Es war ein Zusam­men­spiel von Live-Ele­men­ten mit Schau­spie­lern auf der Büh­ne und Video-Ein­spie­lern, die an gro­ßen LED-Wän­den gezeigt wur­den. Stu­die­ren­de der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell führ­ten es auf.

Kin­dern „Gott auf neue Art und Wei­se nahe­zu­brin­gen“, war das Ziel der Ver­an­stal­tung, sag­te Ruth Her­mann, die Lei­te­rin des Kin­der­mis­si­ons­fes­tes. Als Schwer­punkt ging es in die­sem Jahr um das The­ma Licht: „Jesus hat uns auf­ge­for­dert, ein Licht in der Welt zu sein. Wir wol­len die Kin­der ermu­ti­gen, selbst ein Licht für ihre Freun­de, Geschwis­ter oder Klas­sen­ka­me­ra­den zu sein, indem sie sich für sie ein­set­zen, wenn sie benach­tei­ligt wer­den, oder ande­ren von ihrem Glau­ben weitersagen.“

Kin­der­re­fe­ren­tin Sarah Göh­rig sag­te, dass es auf der Erde viel Dun­kel­heit gebe: „Es ist dun­kel, wenn Men­schen sich strei­ten oder lügen.“ Dun­kel­heit tren­ne die Men­schen von Gott. „Aber Gott hat die Men­schen nicht ver­ges­sen. Er liebt sie auch mit ihren Feh­lern und ihrer Dun­kel­heit.“ Es sei Got­tes „zün­den­de Idee“ gewe­sen, sei­nen Sohn Jesus auf die Erde zu schi­cken und so selbst Mensch zu wer­den: „Wo Jesus ist, da ist Licht. Er kommt in die Dun­kel­heit, um die Welt hell zu machen.“

An einer XXL-Erleb­nis­welt mit 80 Sta­tio­nen konn­ten sich die Kin­der in der Mit­tags­pau­se aus­to­ben oder krea­tiv sein: Nin­ja- und Ent­de­cker-Par­cours, Dun­kel­haus, Lebend­ki­cker, Bäl­le­bad-Dis­co, Auto­p­ar­cours, Klet­ter­berg oder „Mega-Bau­stel­le“ mit meh­re­ren tau­send Holz­klöt­zen. Beson­ders zum Stau­en brach­te ein „Licht­la­bor“. Dort konn­ten die Kin­der ler­nen, wie ein Pris­ma funk­tio­niert, ver­schie­de­ne Far­ben­bril­len aus­pro­bie­ren oder mit einem Lava-Vul­kan aus Brau­se­ta­blet­ten experimentieren.

Mit dabei waren auch Mis­sio­na­re aus dem Aus­land und aus Deutsch­land. Sarah und Tobi­as Zins­er berich­te­ten von ihrer Arbeit im „Hoff­nungs­haus“ in Bad Lie­ben­zell. „Dort leben geflüch­te­te Men­schen und Deut­sche gemein­sam in einem Haus und hel­fen sich gegen­sei­tig“ so Tobi­as Zins­er. Der­zeit sei­en dies zwei deut­sche Fami­li­en, sechs geflüch­te­te Fami­li­en und meh­re­re WGs mit Sin­gles aus Deutsch­land und ande­ren Län­dern. Die Flücht­lin­ge bekom­men Unter­stüt­zung beim Spra­cheler­nen, bei Behör­den­gän­gen oder durch Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung. Sarah Zins­er sag­te, dass sie mit ihrer Arbeit hel­fen möch­te, „dass Deut­sche und Geflüch­te­te sich ken­nen­ler­nen und viel­leicht sogar Freun­de wer­den. Und wir wün­schen uns, dass sie auch Jesus ken­nen­ler­nen, der ihnen auch hel­fen möchte.“

Die Mehr­zahl der Kin­der kam mit ihren Kindergottesdienst‑, Jung­schar- oder Pfad­fin­der-Grup­pen zum Fest nach Bad Lie­ben­zell, eini­ge auch zusam­men mit ihren Fami­li­en. Die meis­ten Besu­cher reis­ten aus Baden-Würt­tem­berg, Hes­sen und Bay­ern an. Rund 200 ehren­amt­li­che Hel­fe­rin­nen und Hel­fer machen das Fest möglich.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist welt­weit mit rund 250 Mit­ar­bei­tern in rund 30 Län­dern aktiv und enga­giert sich in Gemein­de­grün­dung, theo­lo­gi­scher Aus­bil­dung, huma­ni­tä­rer Hil­fe und Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit. Sie ist eines der größ­ten evan­ge­li­schen Mis­si­ons­wer­ke im deutsch­spra­chi­gen Raum. Die nächs­ten Kin­der­mis­si­ons­fes­te fin­den am 9. und 10. Mai 2026 statt.

1300 Jugendliche zu 51. Teenagermissionstreffen erwartet

BAD LIEBENZELL. Vom 30. Mai bis 1. Juni wer­den rund 1300 Jugend­li­che zum Teen­ager­mis­si­ons­tref­fen (TMT) im Mon­bach­tal bei Bad Lie­ben­zell (Nord­schwarz­wald) erwar­tet. Drei Tage lang haben die Teil­neh­mer die Mög­lich­keit, neben Sport‑, Musik- und Akti­ons­an­ge­bo­ten mit Mis­sio­na­ren ins Gespräch zu kom­men, gemein­sam Got­tes­diens­te zu fei­ern und zu beten. Zum Abschluss der Ver­an­stal­tung steht am Sonn­tag­nach­mit­tag ein Spon­so­ren­lauf auf dem Pro­gramm, des­sen Erlös kari­ta­tiv-sozia­len Pro­jek­ten in Ban­gla­desch zugutekommt.

Das Mot­to in die­sem Jahr lau­tet „Okay, let’s go!“. Das Fes­ti­val fin­det die­ses Jahr zum 51. Mal statt.

Ver­an­stal­ter des Tref­fens sind die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, der Süd­deut­sche und Süd­west­deut­sche Jugend­ver­band „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC) sowie die Christ­li­chen Gäs­te­häu­ser Mon­bach­tal. Die Teil­neh­mer über­nach­ten in Zel­ten. Kurz­fris­ti­ge Anmel­dun­gen für die Kom­plett-Teil­nah­me oder Tages­ti­ckets sind noch unter www.teenagermissionstreffen.de möglich.

Kindermissionsfeste erwarten Tausende Besucher

BAD LIEBENZELL. Zum Kin­der­mis­si­ons­fest lädt die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on am Sams­tag, 24. Mai und Sonn­tag, 25. Mai nach Bad Lie­ben­zell im Nord­schwarz­wald ein. Ins­ge­samt wer­den rund 4500 Besu­cher erwar­tet. Das Kin­der­mis­si­ons­fest ist eine der größ­ten christ­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der im deutsch­spra­chi­gen Raum und wird seit mehr als 90 Jah­ren ver­an­stal­tet. Das Pro­gramm ist an bei­den Tagen identisch.

Der Ein­tritt ist frei, eine Anmel­dung über www.kimife.de ist aber erforderlich.

Das Mot­to lau­tet in die­sem Jahr „Die zün­den­de Idee“. Auf die Kin­der war­tet ein span­nen­des Pro­gramm mit einem Thea­ter­stück, Geschich­ten aus der Bibel, fet­zi­gen Lie­dern und Mis­sio­na­ren aus aller Welt. In der Mit­tags­pau­se gibt es eine gro­ße Erleb­nis­welt-Spiel­stra­ße mit rund 80 Sta­tio­nen. Der Beginn der Ver­an­stal­tung ist um 10 Uhr. Das Ende ist gegen 15:45 Uhr geplant. Ziel­grup­pe sind Kin­der von der ers­ten bis zur fünf­ten Schul­klas­se. Mehr als 200 Ehren­amt­li­che machen die Fes­te möglich.

Benefiz-Event bringt 30.000 Euro für Bangladesch

BAD LIEBENZELL / SCHWAIGERN. Rund 120 Sport­le­rin­nen und Sport­ler haben am 12. April bei der fünf­ten „Mis­sio Cross Chall­enge“ Stand heu­te mehr als 30.000 Euro für benach­tei­lig­te Men­schen in Ban­gla­desch erlau­fen oder erra­delt. Das Bene­fiz-Event führ­te über eine Stre­cke von 80 Kilo­me­tern von Bad Lie­ben­zell nach Schwai­gern. Die zurück­ge­leg­te Stre­cke konn­ten die Sport­ler selbst wäh­len und alle fünf Kilo­me­ter ein- und aussteigen.

Zum ers­ten Mal waren in die­sem Jahr auch Rad­fah­rer zuge­las­sen. Mit 55 Per­so­nen war knapp die Hälf­te der Teil­neh­mer mit dem Fahr­rad unter­wegs. Ins­ge­samt gab es 18 Läu­fer und 21 Rad­fah­rer, die sich die kom­plet­te Stre­cke vor­nah­men. Die ande­ren leg­ten Stre­cken zwi­schen fünf und 70 Kilo­me­tern zurück. Kos­ten­lo­se „Mis­sio-Cross-Taxis“ brach­ten sie zurück zur Start­sta­ti­on oder wei­ter zu einer neu­en. Mit dabei war auch wie­der Maria­na, eine jun­ge Frau im Roll­stuhl, die schon mehr­mals an der „Mis­sio Cross Chall­enge“ teil­ge­nom­men hat.

Tho­mas Haid, Kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on, zog ein posi­ti­ves Fazit: „Wir hat­ten noch nie so vie­le Teil­neh­mer, noch nie so gutes Wet­ter und noch nie so einen hohen Spen­den­er­lös. Ich bin begeis­tert und dank­bar für den Tag.“

Den Spon­so­ren­lauf rich­te­te die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on zusam­men mit der Lie­ben­zel­ler Gemein­schaft Schwai­gern und der Jugend­ar­beit „Ent­schie­den für Chris­tus“ (EC) in Schwai­gern aus. Spon­so­ren, die die Sport­ler im Vor­feld gesucht hat­ten, spen­de­ten pro gelau­fe­ne Kilo­me­ter einen zuvor ver­ein­bar­ten Betrag für die Arbeit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on in Ban­gla­desch. Damit wer­den unter ande­rem meh­re­re Kin­der­dör­fer unter­stützt, in denen Kin­der aus benach­tei­lig­ten Fami­li­en eine qua­li­fi­zier­te Schul­bil­dung und ein neu­es Zuhau­se bekom­men. Die lang­jäh­ri­gen Ban­gla­desch-Mis­sio­na­re Regi­ne und Micha­el Kest­ner berich­te­ten den Teil­neh­mern nach dem Ziel­ein­lauf von ihrer Zeit in dem süd­asia­ti­schen Land. Die konn­ten sich dort bei einer gro­ßen Nudel­par­ty stär­ken und über ihre Erleb­nis­se auf der Stre­cke aus­tau­schen. So berich­te­te ein Rad­fah­rer, dass er einen dop­pel­ten Durch­stich im Rei­fen hat­te, aber kein Flick­zeug bei sich trug. Zufäl­lig sei ein Mann zur Stel­le gewe­sen, der den plat­ten Rei­fen schnell und fach­män­nisch repa­rier­te, so dass der Rad­fah­rer sicher sein Ziel erreich­te – ein „Engel“ zur rech­ten Zeit am rich­ti­gen Ort.

Erst hinsitzen und beobachten – dann schaffen

Tobi­as und Sarah Mül­ler arbei­ten seit August 2023 in Toron­to, Kana­da, und lei­ten dort das Pro­gramm „impact-move“. Außer­dem sind sie für die Stu­die­ren­den der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie (ITA) wäh­rend ihres Aus­lands­se­mes­ters in Toron­to zustän­dig. Zuvor haben sie zwölf Jah­re in Mala­wi gear­bei­tet. Tobi­as ist gelern­ter Elek­tro­in­stal­la­teur und hat sei­ne Aus­bil­dung am Theo­lo­gi­schen Semi­nar der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on absol­viert. Jetzt hat er berufs­be­glei­tend an der Aka­de­mie für Welt­mis­si­on (AWM) in Korn­tal den Mas­ter­stu­di­en­gang „Inter­kul­tu­rel­le Lei­tung und Füh­rung“ erfolg­reich abgeschlossen.

Tobi­as, was hat dich bewo­gen, ein solch anspruchs­vol­les Stu­di­um berufs­be­glei­tend zu absolvieren?
Bei die­sem Stu­di­um geht es nicht nur dar­um, einen Mas­ter­ab­schluss zu erlan­gen, son­dern die eige­nen Erfah­run­gen als Mis­sio­nar kon­ti­nu­ier­lich zu reflek­tie­ren. Dafür hat man bis zu zehn Jah­re Zeit. Ich habe es in acht Jah­ren geschafft. Jedes Jahr belegt man in der Regel ein bis zwei ange­bo­te­ne Kur­se zu ver­schie­de­nen The­men, die einen betref­fen. Ich habe mich von Anfang an dar­auf kon­zen­triert, was man jun­gen Mis­sio­na­ren mit auf den Weg geben kann, bevor sie aus­rei­sen: Was müs­sen sie in ihren ers­ten Jah­ren als Mis­sio­na­re ler­nen, damit sie effek­ti­ver und nach­hal­ti­ger arbei­ten können?

Und die­se Kur­se fan­den alle in Korn­tal statt?
Anfangs ja. Aber durch die Coro­na-Pan­de­mie wur­de das Stu­di­um umge­stellt und alles fand online statt. Das hat mir sehr gehol­fen. Aller­dings hat der Aus­tausch mit den Kol­le­gen vor Ort gefehlt, was ursprüng­lich ein Haupt­an­lie­gen des Stu­di­ums war. Daher war es sehr scha­de, dass dies durch und nach der Coro­na-Pan­de­mie nicht mehr mög­lich war.

Was hast du wäh­rend dei­nes Stu­di­ums gelernt?
Ich habe zum Bei­spiel einen Kurs in inter­kul­tu­rel­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on belegt. Das war sehr span­nend. Außer­dem ging es um die Per­sön­lich­keit eines Lei­ters. Ein ande­rer Kurs beschäf­tig­te sich mit dem Lei­ten mul­ti­kul­tu­rel­ler Teams. Ich habe auch theo­lo­gi­sche Kur­se belegt, unter ande­rem über die Theo­lo­gie der Mis­si­on. Ich habe auch an Stu­di­en­ein­hei­ten teil­ge­nom­men, in denen Coa­ching-Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt wurden.

Wie hilft dir das Stu­di­um bei dei­ner Arbeit?
Zunächst hilft es natür­lich ganz per­sön­lich: Man kann sich erst ein­mal selbst reflek­tie­ren, wer man ist und was mei­ne Gaben sind. Außer­dem bekommt man viel Wis­sen und Hand­werks­zeug für sei­ne Arbeit ver­mit­telt. Man kann auch Erfah­run­gen reflek­tie­ren, die einem so gar nicht bewusst sind. Man bekommt auch ein Ver­ständ­nis für die Kul­tur, in der man lebt. Natür­lich kann einem dabei ein ein­hei­mi­scher Mit­ar­bei­ter hel­fen. Aber man muss sich bewusst sein, dass ein Ein­hei­mi­scher nie die gan­ze Kul­tur reprä­sen­tiert. Das ist ein wich­ti­ger Punkt, weil Mis­sio­na­re das oft nicht berück­sich­ti­gen. Die­se den­ken oft, dass der bes­te ein­hei­mi­sche Mit­ar­bei­ter vor Ort die Kul­tur des Lan­des umfas­send kennt und des­halb alle Fra­gen beant­wor­ten kann. Dem ist aber nicht so. Und es hilft auch, wenn ich neu­en Mis­sio­na­ren Werk­zeu­ge an die Hand geben kann, die ich in die­sem Stu­di­um gelernt habe.

Was war für dich der größ­te Aha-Effekt wäh­rend dei­nes Studiums?
Mir ist bewusst gewor­den, dass wir in Deutsch­land eine soge­nann­te kon­text­ar­me Kom­mu­ni­ka­ti­on pfle­gen: Bei uns muss man so deut­lich wie mög­lich sagen, was man will. Es ist also die Auf­ga­be des Spre­chers, so klar wie mög­lich zu kom­mu­ni­zie­ren und die Bot­schaft zu ver­mit­teln. In vie­len ande­ren Kul­tu­ren hin­ge­gen, vor allem in Scham­kul­tu­ren, muss der Zuhö­rer her­aus­fin­den, was der Spre­cher mit­tei­len will. Dar­über hin­aus gibt es Kul­tu­ren, in denen man Men­schen auf kei­nen Fall vor den Kopf sto­ßen möch­te und daher nega­ti­ves Feed­back eher ver­mei­det oder ver­packt. Das kann schwer­wie­gen­de Fol­gen haben. Wenn etwa ein nord­ame­ri­ka­ni­scher Chef zu einem sagt: „Heu­te warst du ein biss­chen zu spät“, dann ist das die letz­te War­nung. Aber Deut­sche hören das viel­leicht so, als wäre das gar nicht so schlimm. Und dann wun­dern sie sich, wenn ihnen im nächs­ten Monat gekün­digt wird. In ande­ren Kul­tu­ren wird also oft nicht so direkt kom­mu­ni­ziert wie in Deutsch­land. Die Zuhö­rer müs­sen eher her­aus­fin­den, was man ihnen sagen will. In Afri­ka habe ich auch fest­ge­stellt, dass man die­sen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stil über­nimmt: Man ist weni­ger direkt. Die Kul­tur, in der man lebt, wird auch zur eigenen.

Was denkst du, muss ein Mis­sio­nar ganz schnell ler­nen zum Berufsstart?
Auf Eng­lisch wür­de ich sagen: „Obser­ve befo­re ser­ving“, also dass wir ler­nen, zuerst zu beob­ach­ten, bevor wir anfan­gen, tätig zu wer­den. Wir Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re sind dafür bekannt, dass wir regel­rech­te Schaf­fer sind. Das ist ver­ständ­lich, denn wenn man in die Mis­si­on geht, hat man oft wenig Zeit und will schnell etwas auf­bau­en und ent­wi­ckeln. Aber aus mei­ner Sicht ist es gera­de in den ers­ten zwei Jah­ren wich­ti­ger, erst ein­mal zu ler­nen, also sich buch­stäb­lich hin­zu­set­zen und zu beobachten.

Wir haben oft ver­lernt zu schau­en, wie sich Men­schen ver­hal­ten und war­um sie sich so ver­hal­ten. Ich selbst habe in mei­ner Zeit in Mala­wi erlebt, dass jun­ge Mis­sio­na­re gekom­men sind und mir dann Fra­gen gestellt haben, die mir gar nicht mehr bewusst waren und von denen ich nach sechs oder acht Jah­ren Ein­satz immer noch ler­ne, weil ich gemerkt habe, dass ich betriebs­blind gewor­den bin. Ich habe das gar nicht mehr so wahr­ge­nom­men, weil sich blin­de Fle­cken ent­wi­ckelt haben.
Man muss auch sehen, dass sich Mis­si­on ver­än­dert hat. Wir spre­chen zu Recht von Part­ner­schaft und Part­ner­schaft fin­det immer auf Augen­hö­he statt. Des­halb ist es wich­tig, die­se Fähig­kei­ten zu entwickeln.
Wir wol­len zudem die Ein­hei­mi­schen her­aus­for­dern und ihnen hel­fen, ihre eige­nen Stra­te­gien und ihre eige­nen Pro­jek­te zu ent­wi­ckeln; in ihrem Tem­po, mit ihren Res­sour­cen und nach ihren Ideen.
Es geht nicht dar­um, Pro­jek­te zu ent­wi­ckeln, von denen wir glau­ben, dass sie ihre größ­ten Pro­ble­me lösen. Denn unse­re Ein­schät­zun­gen sind oft falsch, die Men­schen vor Ort wis­sen das oft bes­ser. Schließ­lich ist es ihr Land und ihr Weg mit ihren Mit­men­schen. Wir sind nur da, um die Men­schen eine gewis­se Weg­stre­cke zu beglei­ten. Gera­de des­halb müs­sen wir in der Lage sein, Ver­trau­en auf­zu­bau­en. Das ist eine wich­ti­ge Grund­la­ge. Wenn man Mis­si­on als Part­ner­schaft ver­steht, muss man sich über­le­gen, wie man Men­schen in der jewei­li­gen Kul­tur über­zeu­gen kann. Wie gibt man in die­ser Kul­tur das rich­ti­ge Feed­back? Man benö­tigt ein­fach mehr Zeit, um das her­aus­zu­fin­den, bevor man losgeht.

Muss sich also jeder Mis­sio­nar stän­dig weiterbilden?
Ich wür­de sagen, nicht fort­bil­den, son­dern sei­ne Arbeit kon­ti­nu­ier­lich reflek­tie­ren. Wenn man das nicht tut und sich nicht mit ande­ren aus­tauscht, schwimmt man nur in sei­nem eige­nen Teich. Das gilt für alle Beru­fe, ob man nun als Pas­tor, Sozi­al­päd­ago­ge oder Ban­ker in Deutsch­land arbei­tet – es ist immer gut, über den Tel­ler­rand zu schau­en, und das bie­tet das Studium.

So ist Versöhnung

UGANDA. Auf sei­nen frü­he­ren Lebens­wan­del ist er nicht stolz: Ste­ven hat Kin­der von fünf Frau­en, nur für weni­ge hat er Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Inzwi­schen sind alle erwach­sen und beschul­di­gen ihren Vater, sich nie um sie geküm­mert zu haben.

Der Ugan­der glaubt mitt­ler­wei­le an Jesus und ist ver­hei­ra­tet. Aber er weiß nicht, wie er mit sei­ner Ver­gan­gen­heit umge­hen soll, hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen Scham, Selbst­an­kla­ge und Schuld­zu­wei­sun­gen. Gott legt mir aufs Herz, für Ste­ven zu beten. Ich spü­re dar­auf­hin, dass ich offen mit ihm reden soll. Unser Gespräch gleicht einer Ach­ter­bahn­fahrt: Ste­ven hört zu, ver­tei­digt sich, schiebt alles auf die Kul­tur, dann auf die Frau­en, lenkt ein und ver­tei­digt sich wie­der. Er ist sehr auf­ge­wühlt. Ruhig und ohne ihn zu ver­ur­tei­len, bit­te ich ihn immer wie­der, sich in die Lage sei­ner Kin­der zu ver­set­zen: Nie haben sie auf Papas Schoß geses­sen, nie hat er ihr Schul­geld bezahlt. Sie muss­ten ohne Vater als Beschüt­zer, Rat­ge­ber und Ver­sor­ger auf­wach­sen. Eine sol­che Kon­fron­ta­ti­on hat der Mann nicht erwar­tet. Er meint, in sei­ner Kul­tur habe es nie­mand gewagt, ihn dar­auf anzu­spre­chen – nicht ein­mal sein Pas­tor. Ste­ven fährt fort: „Dich hat der Hei­li­ge Geist geschickt. Lass mich mit mei­ner Frau dar­über reden.“

Eini­ge Tage spä­ter bedankt er sich und erzählt, dass sei­ne heu­ti­ge Frau bereit sei, alle Kin­der ein­zu­la­den. Im Mai fin­det das Fami­li­en­tref­fen statt, Ste­vens geach­te­ter Stief­bru­der lei­tet es. Bis auf eine Toch­ter kom­men alle Kin­der und ver­söh­nen sich mit dem Vater – Hal­le­lu­ja! Ste­ven betet nun täg­lich für sie und will für sie da sein. Dankt ihr mit uns für die­ses Wunder?
Mar­tin Auch

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Muslime bitten um Fortsetzung von Bibelgesprächskreisen

„Wir wol­len nicht wochen­lang ohne Got­tes Wort sein. Du musst wei­ter­ma­chen. Was wir da hören, gefällt uns gut.“ Das sag­ten 15 meist mus­li­mi­sche Teil­neh­mer eines Bibel­ge­sprächs­krei­ses in Mala­wi zu Pas­tor Pahu­wa, als er vor­schlug, auf­grund der Hoch­sai­son auf den Fel­dern wie in ande­ren Orten auch mit dem Bibel­ge­sprächs­kreis zu pau­sie­ren. Die­se Krei­se wur­den 2020 durch die enga­gier­te Arbeit von „Radio L“ in Mala­wi ins Leben geru­fen. So erreich­te die Mit­ar­bei­ter um Mis­sio­nar Paul Kränz­ler die Bit­te einer Hörer­grup­pe, einen Bibel­ge­sprächs­kreis in ihrem Dorf zu begin­nen. Dabei ver­wen­den die Mit­ar­bei­ter die Hör­bi­bel in Chi­yao. In der Kul­tur wur­de Geschich­te in Form von Geschich­ten wei­ter­ge­ge­ben, denn es gab kei­ne Schrift. Selbst die­je­ni­gen, die in die Schu­le gin­gen, ver­ste­hen mehr, wenn sie eine Geschich­te hören, als wenn sie sie selbst lesen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind 15 Grup­pen ent­stan­den. „Man­che Krei­se bestehen aus sechs bis acht Teil­neh­me­rin­nen. Män­ner tun sich schwer, sich als Inter­es­sier­te am christ­li­chen Glau­ben zu erken­nen zu geben, in ande­ren ver­sam­meln sich bis zu 20 Men­schen, um Got­tes Wort zu hören“, sagt Mis­sio­nar Paul Kränzler.

Eine Lit­ur­gie oder einen fes­ten Ablauf gibt es nicht. Es soll bewusst eine „Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung“ sein, vor allem am Anfang: „Wenn wir im Dorf ankom­men, wird erst ein­mal gere­det, bis alle da sind. Dann beten wir und fan­gen mit der Wie­der­ho­lung vom ver­gan­ge­nen Mal an“, erklärt Paul Kränz­ler. Danach folgt eine neue Lek­ti­on. Je nach­dem, wie schwie­rig der Inhalt ist oder wie vie­le Fra­gen gestellt wer­den, dau­ern die­se Run­de etwa 40 bis 60 Minu­ten. Zum Abschluss brin­gen die Teil­neh­mer ihre per­sön­li­chen Anlie­gen im Gebet zu Gott.

Die Tref­fen fin­den unter einem gro­ßen Baum statt: „Wir wol­len bewusst kei­ne Kir­che oder ein ande­res reli­giö­ses Gebäu­de nut­zen, damit es für Inter­es­sier­te kei­ne Hemm­schwel­le gibt. Und Dorf­ver­samm­lun­gen fin­den sowie­so meis­tens unter einem Baum statt“.
Die Grup­pen wer­den häu­fig von Frau­en gelei­tet. In einem ande­ren Ort bei­spiels­wei­se tra­fen sich etli­che von ihnen schon vor­her, um nach Wit­wen und Ver­nach­läs­sig­ten zu schau­en. „Wir sind sehr dank­bar, dass Gott uns die Türen in so vie­len Dör­fern geöff­net hat. Vor 20 Jah­ren hät­te nie­mand gedacht, dass aus einem mus­li­misch gepräg­ten Dorf eine Anfra­ge kom­men könn­te, dort eine Bibel­stun­de abzu­hal­ten. Heu­te beten wir für mehr Arbei­ter in der Ern­te, weil wir offe­ne Türen haben“, sagt Paul Kränzler.

Unter dem Mot­to „Let the­re be light“ („Es wer­de Licht“) sen­det Radio L seit Ende 2017 als ers­ter Radio­sen­der Mala­wis über­wie­gend in der Stam­mes­spra­che der Yao. Die­se sind mehr­heit­lich Mus­li­me und machen etwa zehn Pro­zent der knapp 19 Mil­lio­nen Mala­wi­er aus. Die Yao leben meist in abge­le­ge­nen Dör­fern, vie­le kön­nen weder lesen noch schrei­ben. Des­halb ist das Radio für sie eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le. Die Sen­dun­gen von Radio L sind lebens­nah gestal­tet. Sie geben Tipps zu Fami­lie und Erzie­hung, Gesund­heit und Ernäh­rung, Glau­be und Nach­fol­ge. Und natür­lich gibt es auch Nach­rich­ten und Musik.

Neue Kirche in Japan eingeweiht

Gro­ße Freu­de bei den Chris­ten in Saku­ra­ga­wa: Am 19. Janu­ar konn­ten sie mit 64 Besu­che­rin­nen und Besu­chern ihre neue Kir­che ein­wei­hen. Das alte, rund 30 Jah­re alte Kir­chen­ge­bäu­de war reno­vie­rungs­be­dürf­tig und lag ver­steckt in einem klei­nen Wohn­ge­biet. „Statt zu reno­vie­ren, wol­len wir lie­ber Geld in einen Neu­bau inves­tie­ren, an einem zen­tra­len Ort“, beschloss die klei­ne christ­li­che Gemein­de in der rund 36.000 Ein­woh­ner zäh­len­den Stadt etwa 100 Kilo­me­ter nörd­lich von Tokio.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te der Grund­stein gelegt wer­den. Danach wur­den die Fun­da­men­te gegos­sen und eine Holz­kon­struk­ti­on errich­tet. Am 8. Dezem­ber fand der ers­te Got­tes­dienst im neu­en Gebäu­de statt. „Wir freu­ten uns sehr, dass wir alle drei Weih­nachts­ver­an­stal­tun­gen – Café, Kon­zert und Got­tes­dienst – hier fei­ern konn­ten“, sag­te Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Rund 30.000 Euro hat das 300 Qua­drat­me­ter gro­ße Grund­stück gekos­tet, 125.000 Euro das ein­ge­schos­si­ge Gebäu­de mit 82 Qua­drat­me­tern. „Wir kön­nen nur stau­nen und Gott dan­ken, dass unse­re klei­ne Gemein­de mit sie­ben Mit­glie­dern und einem Pas­to­ren­ehe­paar die­sen Kir­chen­bau rea­li­sie­ren konn­te. Ohne die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung vie­ler Ein­zel­per­so­nen und japa­ni­scher Gemein­den wäre das nicht mög­lich gewe­sen“, so Schwes­ter Pri­scil­la Kunz. Gemein­sam Gott zu dan­ken und ihn zu loben, was er getan hat, war eine gro­ße Ermu­ti­gung für die klei­ne Gemein­de. Die Chris­ten in Japan beten, dass Gott das neue Gebäu­de und sie selbst gebraucht, dass noch vie­le Japa­ner kom­men und Jesus kennenlernen.

Seit fast 100 Jah­ren sind Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re im Bal­lungs­zen­trum Tokio und Umge­bung tätig, um den über 35 Mil­lio­nen Men­schen im Groß­raum Tokio die Fro­he Bot­schaft von Jesus Chris­tus zu brin­gen. In Zusam­men­ar­beit mit bestehen­den Gemein­den grün­den die Mit­ar­bei­ter Gemein­den und berei­ten sie dar­auf vor, dass ein ein­hei­mi­scher Pas­tor die Ver­ant­wor­tung über­nimmt. In den ver­gan­ge­nen 60 Jah­ren sind etwa 50 sol­cher Gemein­den entstanden.